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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
20. Schwangerschaftswoche

Zwischen den Feiertagen

Nach den Feiertagen begann der Nestbau noch recht holprig und nimmt plötzlich hektische Formen an. Dazwischen hatten wir ein kulinarisch und harmonisches Silvesterfest mit guten Freunden, im Herzen der Stadt.

Mein Vorschlag den Bauch meiner Frau zu vermessen stieß, um es sanft auszudrücken, auf wenig Begeisterung. Selbstverständlich habe ich geworben, um den Preis des öffentlichen Interesses. Zum Glück waren die Kinder nicht in Hör- und Sichtweite. Es ist jedoch phänomenal wie viel größer ein Zwillingskinderbauch ist. Die errechnete Halbzeit ist um und ich denke, dass bei unseren bisherigen Kindern, der Bauch zum Ende hin so groß war. Wahnsinn. Als anschauliches Beispiel, eben ohne Maße, dient vielleicht diese Beschreibung: Wenn ich meiner Frau von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehe und sie küssen will (darf ich das schreiben?), dann muss ich mich deutlich nach vorne beugen und meinen Bauch einziehen.

Kurz nach Weihnachten las mir meine Frau vor, dass nun die Zeit gekommen sei, in der sie einem geregelten Tagesablauf nachgehen solle und viel Ruhe brauche. Beim Schreiben jetzt, komme ich ins Nachdenken. War das vielleicht eine indirekte Botschaft? Nun, dann hatte ich sie nicht verstanden. Außerdem haben wir zwei Kinder im Ferienmodus. Zu den Ferien kam noch die Weihnachtszeit, Silvester und Besuch. Damit war der Schlafmodus dahin. Damit gehen wir mit anderen Eltern aber auch konform. Allerdings war an einen geregelten Tagesablauf, mit gleichbleibenden Schlafenszeiten, eben nicht mehr zu denken.

Nach unserem Weihnachten, ging meine Frau noch zwei Tage arbeiten und ich plante die Hausarbeit. Dazu kommen noch Arbeiten für den Nestbau. Diese ungewöhnlichen Aktivitäten blieben auch unserer Jüngsten nicht verborgen, die den Aktionismus ihres Vaters gleich nutzen mochte. Anfangs beäugte sie dies noch skeptisch und wollte sehr viel Aufmerksamkeit. Inzwischen fordert sie deutlich den Bau ihres Hochbettes, zeitgleich mein Sohn seinen Umzug ins neue Zimmer. Ich denke, ich wirke manchmal gestresst. Dabei erinnere ich mich immer gern daran, dass ich das was ich meinen Kindern zusichere auch halten möchte. Idealerweise ging ich beim Umzug davon aus, dass die Schulferien erst am 8. Januar enden. Also habe ich versprochen, dass der Große dann auch in seinem neuen Zimmer ist, zum Ferienende eben. Als er am Silvesterabend unseren Freunden verkündete, dass er am Dienstag im neuen Zimmer sei und meinte, dass ja dann die Schulferien um sind, wusste ich, dass das sehr eng wird. So kommt am Montagabend keine Langeweile auf.

Unsere Silvesterfeier verbrachten wir bei Freunden, im Herzen der Stadt. Vier Erwachsene und fünf Kinder, inklusive Übernachtung. Kulinarisch war es wieder sehr angenehm und auch sonst vermissten wir nichts. Die Zeit verging sehr schnell und alle Kinder kamen mit uns im neuen Jahr an und verbrachten, auch wenn deutlich müde, mit uns noch die ersten Minuten des neuen Jahres. Danach gingen wir bald schlafen. Am nächsten Morgen war der Bauch meiner Frau verändert. Mindestens eins der beiden Babys muss sich gedreht, bewegt bzw. seine Position verändert haben. Nun steht der Bauch mehr nach vorne und ist an den Seiten schmaler als zuvor. Ob das noch lange mit dem Küssen geht?

Beim Frühstück verkündete unsere Gastgeberin dann, dass sie auch gern das kommende Silvester mit uns verbringen möchten. Ich bin gespannt, wenn wir dann mit vier Kindern anreisen. Dann braucht es bald die Nachbarwohnung für die Schlafgelegenheiten dazu. Wir saßen noch lang zusammen und zögerten den Abschied hinaus. Die Rückfahrt war nach der kurzen Nacht und den vielen Eindrücken recht einsilbig.

Am Sonntagabend hätte ich mich am Liebsten recht früh zur Ruhe begeben. Die Eltern waren geschafft und müde. Die Kinder noch Energiegeladen. Doch bei meinem verkürzten Zeitplan ging es nun daran die Umzugsvorbereitungen zu treffen. Damit wenigstens die Schlafgelegenheiten getauscht werden können und die Möbel halbwegs an Ort und Stelle stehen. Meine Frau musste sich auch noch auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten und ihre Woche planen. Da sie noch Unterricht gibt, heißt es nun, um den Stoff zu schaffen, dass sie zweimal die Woche in die Schule fährt. Das bedeutet auch, doppelte Unterrichtsvorbereitung und –nachbereitung, Kontrolle und Auswertungen von Tests. Das neue Jahr startet gleich im Sprint. Doch erholen können wir uns auch noch später. Denn jetzt müssen und wollen wir die Grundlage für entspanntere Wochen legen, welche wir dann auch noch mehr benötigen werden. Doch eine gute Vorbereitung und Organisation macht dann einiges zu Selbstläufern.

Amüsiert bin ich auch, wie selbstverständlich für mich der Gedanke an die Zwillinge schon ist. Eltern aus der Schule, oder Bekannte die wir trafen, wussten zwar von der Schwangerschaft, doch noch nicht, dass es zwei werden. Die Überraschung ist dann doch nochmal größer. Die Neigung ist spürbar, uns zu erzählen, was wir dann noch alles brauchen. Für mich ist das entspannend, weil ich feststelle, dass wir scheinbar nichts übersehen haben, was andere offensichtlich auch nicht sehen würden, oder was es einfach nicht vorzubereiten gibt. Immerhin konnten wir schon einen neuen Wohnzimmertisch, mit neuen Stühlen einweihen, welcher nun geliefert und aufgebaut ist. Damit haben auch mehr als sechs Personen Platz. Zur Einweihung durften unsere Kinder schon auf ihm herumkleckern, ich natürlich auch. Meine Frau meinte, dass Wohnzimmer sehe jetzt repräsentativer aus. Ich habe mir vorgestellt, wie es für einen Besucher ist, der die Wohnung betritt und unseren Familienclan um den Tisch sitzen sieht. Doch bis dahin ist noch Zeit.

Von Freunden haben wir zwischen den Feiertagen noch ein Kinderbett angeboten bekommen, welches bei ihnen Platz wegnimmt und so nimmt auch unsere Schlafwelt Gestalt an. Geplant ist, dass wir Erwachsenen mit den beiden Zwillingen in einem Raum liegen und optional noch unsere Jüngste dazu kommen kann. Das Familienbett nimmt also langsam Form an. Ich sehe uns schon mit allen Vieren im Bett schlafen, weil die Großen auch nicht für sich sein wollen.



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In diesem Beitrag geht's um:

Kindsbewegungen, Zwillingskinderbauch, Halbzeit, Ferienmodus, Schlafenszeit, Umzug, Silvester, Gastgeber, Familienbett, Unterricht, Arbeit