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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
18. Schwangerschaftswoche

Fragen zu den Zwillingen

Das Leben gilt es im Kreis unserer Lieben mehr und bewußter zu genießen. Außerdem: Frauen fragen anders als Männer. Die Messweise der Zwilling hat sich verändert und nicht ein plötzlicher Wachstumsschub erklärt die erheblichen Größenveränderungen.

Was ist eigentlich in der letzten Woche passiert? Wie entwickeln sich die Zwillinge? Gibt es überhaupt etwas Neues zu berichten? Ich weiß das gar nicht. Fängt bei mir die Schwangerschaftsdemenz an, oder bin ich einfach nur zu abgelenkt?

Abgelenkt von den gestrigen schrecklichen Geschehen in meiner Heimatstadt auf jeden Fall. Statt zu schreiben, lasen meine Frau und ich die Nachrichten. Das Geschehene war und ist zu traurig und so nah, als das die Normalität einfach weiter geht. Dafür gibt es auch keine passenden Worte.

Das Leben ist fragil und zu wertvoll. Zeitgleich nehmen wir es als sehr selbstverständlich wahr. In solchen Momenten mal innezuhalten und uns dies bewusst werden zu lassen, um uns vielleicht verstärkt Zeit für die Menschen zu nehmen, die uns wichtig sind, wäre vielleicht eine Idee. Gestern Abend sagte meine Frau zu mir, ob wir uns das gut überlegt haben in diese Zeit Kinder zu setzen. Geschichtlich gesehen, gab es immer Gründe sich um die Zukunft zu Sorgen und so sehe ich die Zwillinge auch als ein Zeichen der Hoffnung und der Zukunft.

Deren Entwicklung ist für mich dann auch rasant fortgeschritten. In der vorvergangenen Woche waren beide noch zwischen 13 und 15cm groß. Nun sind sie plötzlich auf 20 bis 21cm gewachsen. Der für mich unerklärliche Wachstumsschub hat aber eher mit einer anderen Messweise zu tun. Bisher wurden die Kleinen immer vom Scheitel bis zum Steiß gemessen. Nun ist die Zeit gekommen, da wird ihre Größe bis zur Sohle mit einbezogen. Also hatten sie vielleicht gar keinen immensen Wachstumsschub und ich armer Vater dachte bisher, dass die Beinchen schon immer inklusive wären. An dieser Stelle bitte ich alle Leser auszublenden, dass ich schon zwei lebende Kinder habe. Das Gewicht der Kleinen liegt jetzt zwischen 180 bis 200 Gramm, je Kind. Dem Bauch meiner Frau sieht man das auch an. Wenn ich bewusst dahin schaue, frage ich mich im Stillen, ob der selbige überhaupt noch wachsen kann. Spätestens jetzt wird die Pflege der Haut verstärkt wichtig. Ich denke, dass ich sie mit liebevollen Fragen danach bestimmt gar nicht nerven würde. Aber solche Fragen drücken ja auch Besorgnis aus und die dürfen dann auch sein.

Sonst war die Woche eher unspektakulär. Unser Familienzahnarzt fragte mich bei der Zahnsteinentfernung, ob wir nun wirklich noch ein drittes Kind wollten und ich mich, ob er wirklich glaubt, dass mir, mit all den Gerätschaften im Mund eine Antwort möglich wäre. Nach der Behandlung unterhielten wir uns dann noch intensiv über Familie, Kinder, Werte und sogar gesellschaftliche Entwicklungen. Selbst seine Sprechstundenhilfe wurde mit involviert und währenddessen konnte ich Glückwünsche entgegennehmen und uns wurde viel Glück und Erfolg gewünscht. So haben wir uns in unserem Gespräch näher kennen gelernt. Solche Zahnarztbesuche wünschte ich mir öfter. Da geht es auch mal ums wesentliche.

Nachdem ich unsere erkrankte Tochter pflegen durfte, welche sich, für die Jahreszeit eine typische Atemwegserkrankungen, zugezogen hat, habe ich unseren Großen am Wochenende noch zu einem Kindergeburtstag gebracht. Beim Abholen standen wir noch alle nett beisammen, draußen. Draußen war es kalt, mir jedenfalls. Auch hier wurde ich beglückwünscht und durfte schöne Grüße mit nach Hause nehmen. Dabei machte ich eine Feststellung. Immer wenn ich ohne meine Frau auftauche, werde ich natürlich auch nach den Zwillingen gefragt, vorwiegend von Frauen und auch intensiver. Dabei kristallisiert sich heraus, dass Detailfragen immer von Müttern kommen. Nun bin ich ein Mann und trage die Kinder nicht selbst unter meinem Herzen und sicher könnte ich meine Frau noch intensiver als mindestens zweimal täglich befragen, wie es ihr geht und was unser Nachwuchs so macht. Tue ich aber nicht und so kann ich nur mit Größe, Lage, voraussichtlicher Geburtstermin, Gewicht und der Information das es zweieiige Zwillinge sind aufwarten. Ich habe letztens erst auf einer Fortbildung abermals gehört, dass der Mensch sich nur fünf Dinge merken könne. Also könnte ich mich richtig gut finden. Doch bei manchen intensiven Fragen, komme ich mir wie ein nichtswissender Medizinstudent vor, der gerade von seinem Professor im Hörsaal befragt wird. Es ist faszinierend was man zu werdenden Kindern alles fragen kann und es tauchen auch immer wieder neue Fragen auf, gerade wenn ich dann bestätige, dass wir schon die erste Feindiagnostik hatten. Da habe ich dann auch manchmal ein schlechtes Gewissen, wie besagter Student, der nicht gelernt hat. Vielleicht lasse ich mir in Zukunft von der Ärztin eine Kopie geben. Dann kann ich wenigstens nachlesen.

Am letzten Tag der Woche bekamen wir abermals Besuch und begingen den vierten Advent zusammen. Für das Paar war es auch eine Überraschung, als sie hörten, dass wir Nachwuchs bekamen und als sie hörten das es sogar Zwillinge wurden, bekam ich zum ersten Mal ein Schulterklopfer. Mein Beitrag ist mir ja schon bewusst, womit ich den Schulterklopfer verdient habe, im Vergleich zu meinen anderen Kindern, aber nicht. Vielleicht steige ich ja noch dahinter.

Ansonsten ist unsere Vorweihnachtszeit nicht gerade von viel Ruhe gesegnet. Die Bazillen meiner Tochter wollten auch neue Wirte finden und so kränkeln wir nun alle. Die Lieferungen, welche wir bestellten, kommen zu einem erheblichen Teil beschädigt an, was wieder für den persönlichen Einkauf vor Ort spricht und unsere anderen Vorhaben schleppen sich auch durch die kalte Jahreszeit. Dennoch gibt es immer wieder Licht. Freunde boten mir an, mich bei unseren geplanten Umbaumaßnahmen zu unterstützen. Selbst ein Freund aus Frankfurt/Main möchte sich auf den Weg machen. Mit so vielen Angeboten habe ich nun wirklich nicht gerechnet und es freut mich sehr.

Das Ziel der Woche ist für uns die Genesung aller Familienmitglieder. Damit wir beschauliche Weihnachten verbringen können. Euch allen ein schönes Fest, im Kreise eurer Lieben, mit viel Genuss und Gemeinsamkeit.



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Zwillinge, Größe, Gewicht, Berlin, Frankfurt/Main, Zahnarzt, Kindergeburtstag, Advent, Vorweihnachtszeit, Weihnachten