Hund, Katze, Baby – Es gibt viele Vorteile
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Haustiere einen positiven Effekt auf uns Menschen haben, wenn wir mit ihnen zusammenleben. Kinder, die mit Tieren aufwachsen, verhalten sich reifer, disziplinierter und rücksichtsvoller anderen Menschen gegenüber. Sie lernen schon früh, verantwortungs- und respektvoll mit anderen Lebewesen umzugehen. Besitzen sie beispielsweise einen Hund, haben sie auch viel Kontakt zu der Natur. Ebenfalls verringert das Zusammenleben mit einem Tier das Allergierisiko der Kinder, unter anderem auch, weil ihr Immunsystem schon früh anfängt, sich zu entwickeln, um die Keime abzuwehren, die Hunde oder Katzen mit nachhause bringen. Studienlegen nahe, je mehr Tiere mit im Haushalt leben, desto geringer ist das Allergierisiko der Kinder.
Klare Regeln für Tier und Kind
Allerdings darfst du nicht vergessen, dass Tiere andere Verhaltensweisen zeigen als Menschen. Wenn das Tier von deinem Kind geärgert wird, kann es passieren, dass es instinktiv handelt, zum Beispiel schnappt oder sogar beißt. Deshalb solltest du deinem Kind früh beibringen, wie es sich behutsam in der Nähe des Tieres verhalten kann. Außerdem darf das Kind nicht an das Trinken und Futter des Tieres und auch nicht an sein Spielzeug, da dein Tier dabei sehr empfindlich sein könnte.
Auch dem Tier müssen Grenzen gesetzt werden. Wenn du einen Hund oder eine Katze hast, solltest du ihm/ihr schon vor der Geburt des Kindes beibringen, dass das Kinderzimmer für sie eine Tabuzone ist, wenn Frauchen oder Herrchen nicht dabei sind. Katzen und Hunde legen sich gerne du den Kleinen ins Bett, da sie die Wärme mögen. Doch wenn sie dann auf dem Baby liegen kann es ersticken. Es ist deshalb sehr wichtig, Tier und Baby niemals alleine und unbeaufsichtigt zu lassen.
Ab zum Tierarzt!
Damit dein Tier keine Krankheiten oder Parasiten auf dein Kind überträgt, gehst du vor der Geburt nochmal zum Tierarzt und lässt es durchchecken und gegebenenfalls impfen oder entwurmen. Zuhause solltet ihr alle darauf achten, regelmäßig und gründlich die Hände zu waschen, vor allem wenn ihr in Kontakt mit eurem Tier wart. Wenn dein Baby auf der Welt ist, informiere dich über mögliche Impfungen, um eventuelle Krankheiten der Tiere abzuwehren.
Eingewöhnen: Schritt für Schritt
- Tier mit Tuch, Kleidung Baby-Öl oder Lotion des Babys an die neuen Gerüche gewöhnen
- andere Kinder mit Erfahrung einladen (dem Tier, Kinder sympathisch machen)
- Haustier mit einbeziehen
- Solo-Zeit mit Haustier einplanen
Wie gewöhne ich mein Haustier an das Baby?
Wenn dein Kind im Krankenhaus geboren wurde und ihr noch einige Tage dort verweilt, kann dein Partner oder jemand anderes, den du kennst, aus dem Krankenhaus immer mal wieder ein Tuch oder ein Kleidungsstück mit nach Hause nehmen, welches nach deinem Kind riecht. An dem darf dein Tier dann riechen, damit es sich an den neuen Geruch gewöhnt. Wenn das Baby dann kommt, kennt dein Liebling bereits seinen Geruch und das Baby kommt ihm nicht so fremd vor.
Vor der Geburt kannst du deinen Hund oder deine Katze auch schon an den Geruch von Baby-Öl oder Lotion gewöhnen, indem du dich zum Beispiel selber damit einreibst. Während deiner Schwangerschaft kannst du bereits versuchen, schrittweise deinem Tier etwas weniger Aufmerksamkeit zu schenken und es deinem Partner oder einer anderen Bezugsperson überlassen, sich mehr mit dem Tier zu beschäftigen, damit es besser damit klarkommt, wenn sich erstmal alles für dich um das neue Baby dreht.
Für die Vorbereitung kann es helfen, andere Kinder einzuladen, die mit Tieren Erfahrung haben. Lass sie sich mit deinem Haustier beschäftigen. Leckerlies können dabei auch helfen. So bringt dein Tier, Kinder mit etwas gutem in Verbindung und freut sich über ihre Gesellschaft.
Wenn dein Baby dann bei dir Zuhause ist, solltest du die Eingewöhnung langsam angehen. Hast du einen Hund, nimm ihn am besten erstmal an die Leine und lass ihn am Baby schnuppern. Wenn er sanft und freundlich ist, lobe ihn, damit er versteht, dass er so alles richtig macht.
Hast du eine Katze, mache die erste Begegnung zwischen den beiden am besten, wenn dein Kind entspannt und ruhig ist, weil Katzen es nicht mögen, wenn Babys schreien oder andere laute Geräusche von sich geben. Du kannst dein Haustier auch dazu holen, wenn du dein Baby wickelst oder stillst, damit es sich nicht ausgeschlossen fühlt und so eine aggressive Eifersucht entwickelt.
Infos in kürze
- Haustiere haben einen positiven Effekt auf uns Menschen
- Nicht vergessen: Tiere zeigen andere Verhaltensweisen als Menschen
- Tier und Kind müssen früh genug Grenzen gesetzt werden
- Kinderzimmer ist fürs Tier eine Tabuzone
- Tier und Baby niemals alleine und unbeaufsichtigt lassen
- Tier vom Tierarzt durchchecken lassen (ggf. Impfung, Wurmkur)
Nichts hilft – Was nun?
Manche Tiere haben ein Problem damit, sich an das neue Familienmitglied zu gewöhnen. Wenn das der Fall ist, kannst du erstmal versuchen, die beiden getrennt voneinander zu halten und sie noch langsamer, Schritt für Schritt näher zu bringen. Verbringe auch Solo-Zeit mit deinem Haustier, um ihm zu zeigen, dass du es nicht vergessen hast.
Eine weitere Option wäre es, dein Haustier erstmal für ein paar Wochen bei Freunden oder deinen Eltern unterzubringen. Wenn aber gar nichts funktioniert und es kein Stück besser wird, musst du deinem Tier im schlimmsten Fall ein neues Zuhause suchen, damit ihr und auch euer Tier entspannter leben könnt.
Dabei ist es wichtig, dass du sicherstellst, deinem Tier wird es dort genauso gut gehen wie bei dir und es kann ein glückliches Leben führen.
Fazit
In den meisten Fällen verläuft die Eingewöhnung aber problemlos. Wenn das Tier vorher auf die Umstellung vorbereitet wurde, können dein Haustier und dein Baby harmonisch zusammenleben und Freunde fürs Leben werden.