Blessing Circle: Spirituelles Ritual für werdende Mama
„Blessing Way“ – hinter diesem schönen Namen steckt eine sehr alte feierliche Tradition der amerikanischen Navajo-Ureinwohner[1]. Frei übersetzt bedeutet Blessing way „Segensweg“. Gemeint ist damit eine Übergangszeremonie für Schwangere, die die Weiblichkeit und das neu entstehende Leben preist.
Mother Blessing
Dieses Ritual ist bekannt unter dem Namen Blesssingway – aber aus Respekt vor den Navajos, deren eigentliches Ritual das ist, versucht man diesen Begriff nicht mehr zu verwenden. Stattdessen heißt es Blessing Circle oder Mother Blessing.
„Hierzulande nutzen wir das Blessing als Fest zu Ehren der werdenden Mutter“, erklärt Geburtsvorbereiterin Faye Thomasberger. Entweder feiern werdende Mamas unter sich in einem sogenannten Blessing Circle oder mit ihren Freundinnen, Müttern, Schwestern beim Mother Blessing. Der Blessing Circle ist also ein reiner Frauenzirkel. Das Ritual kann „weltlich“ gestaltet werden oder mehr spirituell, wie eine Segnung – ohne dass diese Zeremonie einen religiösen Charakter besitzt. Egal wie: Die Schwangere soll daraus Kraft für die vor ihr liegende Zeit schöpfen.
Mother Blessing: Eigene Wünsche und Erwartungen berücksichtigt
Oft leitet eine Hebamme oder Doula diese Zeremonie. Auch Geburtsvorbereiterin Faye Thomasberger bietet in ihrer Praxis „Mutterwerden“ in der Nähe von Darmstadt Mother Blessings und Blessing Circles an: „Die Blessings werden ganz auf den Geschmack jeder Frau ausgerichtet. Familientraditionen oder kulturelles Gut beziehe ich dabei mit ein – je nach persönlichem Wunsch.“ Das Fest ist also individuell und genau auf die Wünsche und Erwartungen der Schwangeren zugeschnitten.
So kannst du dir einen Blessing Circle vorstellen
Der Raum ist mit Blumen und Tüchern dekoriert und stimmungsvoll in Kerzenlicht getaucht. Die eingeladenen Frauen sitzen gemütlich auf Kissen im Kreis, tragen Blumenkränze im Haar, singen gemeinsam, teilen Erfahrungen und Ermutigendes. Vielleicht reichen sie eine Kerze im Kreis herum, verbunden mit den besten Wünschen an die Schwangere, vielleicht geben sie einen Wollknäuel von Frau zu Frau und spinnen dabei ein Netz, das die gegenseitige Verbundenheit zeigt. Oder sie verzieren den Babybauch mit einem Henna-Tattoo.
Schwangere für anstehende Veränderungen stärken
Bestandteil kann auch das Blessing-Armband sein: Jede Frau spricht einen Wunsch oder eine Ermutigung für die
Faye Thomasberger
Mehr zum Mother Blessing/Blessing Circle findest du auf der Seite von Geburtsvorbereiterin Faye-Katharina Thomasberger
Schwangere aus und überreicht ihr eine oder zwei Perlen. Daraus fädelt die werdende Mama ein Armband. Beim Tragen wird sie immer an die bekräftigenden Worte erinnert. Ein intimeres Ritual: Die Schwangere taucht ihre Füße in ein Fußbad mit Blütenblättern, eine Freundin wäscht ihr die Füße. All das soll die Frau wertschätzen und sie liebevoll für die anstehende Veränderung stärken. Geburtsvorbereiterin Faye Thomasberger: „Übergänge bringen immer Herausforderungen mit sich, und Rituale können uns helfen, diese Übergänge bewusst zu begehen und zu gestalten.“
Mother Blessing: Ist diese Zeremonie was für mich?
Mother Blessing ist für jede Frau, die ihre Schwangerschaft als besondere Zeit wahrnimmt und sich nicht scheut, für etwa zwei bis drei Stunden im Mittelpunkt zu stehen.
Ein Blessing Circle ist überall möglich: Zuhause, in den Räumen der Hebamme oder im Yogastudio. Die Kosten variieren je nach Anleitung und Material. Das Drumherum, also Essen und Getränke und Dekoration, lassen sich auch gut auf die Gäste verteilen – jede Frau steuert etwas bei. Oder die Freundinnen verschenken gleich ein komplettes Mother Blessing an eine Schwangere, die ihnen besonders am Herzen liegt.