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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
51. Woche

Stillen: Retter in der Not

Stillen ist einfach nur gut und irgendwann ist immer das erste Mal.

Irgendwann ist immer das erste Mal. Die Woche begann sehr harmonisch. Mit Spielplatz, Spielen und Kindertreffen. Auch haben Benjamin und ich gerade eine richtig gute Zeit zusammen. Ich bin mal wieder richtig bewusst verliebt in ihn. Er ist zum einen ein ganz toller, gut aussehender Typ, zum anderen ein solch liebevoller, umsorgender Papa. Das hätte ich Benjamin, besonders nach dem verkorksten Start in die Schwangerschaft, nicht wirklich so zu getraut. Jeden Tag verlässt er gegen 16 Uhr das Büro um zwei, manchmal drei Stunden mit seinem Sohn zu verbringen. Dann geht er bis 21 Uhr, oder schlimmeres, wieder ins Büro. Auch deshalb habe ich einen Oma-Opa Besuch geplant, damit Benjamin einmal Zeit für sich haben kann.

Am Donnerstag fuhr ich nach Schlüchtern, zu meinen Eltern. Da war noch alles gut. In der Nacht, nachdem Ruben gegen halb drei getrunken hatte, machte es plötzlich Platsch. Ein strengriechendes Düftchen stieg mir zu Nase und mir war klar, dass ich das Problem nur mit Wickeln lösen würde. Am Morgen musste ich dann feststellen, dass das nicht vom Hering kam, den Ruben abends mit der Oma gefuttert hatte, sonder einfach Durchfall. Wieder Durchfall. Und das erste Mal ist Ruben krank, richtig krank. Sein Husten hört sich an, als würde er seine Bronchien einzeln absägen und hinaus befördern wollen. Mittlerweile jault er richtig wenn er husten muss. Es scheint auch weh zu tun. Seit gestern läuft die Nase und klassischerweise hat sich wohl ein Soor auf dem Popo angesiedelt. Kein Wunder. So, wie sein Immunsystem wohl gerade gegen Durchfall und Bronchitis (?) ankämpfen muss, wundert mich das nicht.... Wir haben ja wegen der Stoffis noch nie Probleme mit wundem Popo oder Pilz gehabt, aber ich denke, dass das diesmal ein Pilz ist. Da alle Apotheken im kleinen Schlüchtern samstags schon früh die Türen schließen, habe ich eine "normale" Pilzsalbe geschmiert. Die hat wunderbar geholfen. Ich habe vorher kurz recherchiert welche Wirkstoffe bei Soor oder Pilz bei Babys empfohlen wird. Wenigstens etwas. Gestern und Freitag wollte Ruben so gut wie gar nichts. Nicht essen, nicht trinken, nicht spielen, nicht auf dem Boden sein, also weg von meinen Armen. Das ist übertrieben. Zwischenzeitlich, wenn die Fieberzäpfchen (auch das erste Mal, dass ich die benutze) wirkten, ging ich mit ihm raus oder wir spielten mit ihm. Auch Schlafen ist schwierig, da er sich wach hustet und genau merkt, wenn ich den Platz neben ihm verlassen will oder sein Händchen loslasse. Gerade schläft er.

Die Nacht war aber ganz okay. Ich bin mit ihm um halb 10 ins Bett gegangen. Der Tag war irgendwie doch sehr anstrengend, da er null Raum für eigenes übrig ließ. Ich stillte fast alle zwei Stunden, einmal Durchfall entfernen und dann um 10 vor 5 aufstehen. Da war nichts mehr zu machen. Aber jedes Mal wenn Ruben sein ich will trinken Zeichen gab, freute mich das übermäßig.

Aber so viel zum Stillen: Ich bin sososososososososoooooooooooooooo froh, dass ich nicht versucht habe abzustillen oder Ruben die Brust zu entwöhnen. Das ist gerade so goldwert, da er nichts anderes zu sich nimmt. Zudem die Rezeptoren sicherlich schon genau die Milch produzieren, die er und sein Immunsystem gerade brauchen. Dieses Medikament kann kein Chemiker der Welt ersetzen und ich bin gerade so froh, dass ich es mir nicht selber durch Abstillen genommen habe. Danke Körper! Ich denke gerade wenn die Kleinen krank sind und bei Ruben ist es tatsächlich nun das erste Mal, ist Muttermilch einfach das einzige und absolut richtige.

Hier ist alles weiß. Frost. Letztes Jahr um diese Zeit wurde mir eröffnet, dass Ruben wahrscheinlich doch fehlentwickelt wäre und ich ganz dringend schnell eine Diagnostik brauche. Ich bin Hals über Kopf, ich wollte eigentlich noch eine Woche in Berlin zur Uni gehen, nach Jena gefahren. Dort in der Frauenklinik hat sich alle Panik mit einem "alles überdurchschnittlich gut und in Ordnung", Fruchtwassermenge ganz normal weniger, zerschlagen.

Und jetzt habe ich solch einen tollen kleinen Jungen drüben liegen. Der mit 10 Monaten läuft und mein absoluter Superheld geworden ist. Benjamin ist auch mein Held, aber anders.

Morgen geht es zurück nach Jena. Ich hoffe Ruben packt das. Am Freitag haben wir eigentlich einen Impftermin und die U6. Ich befürchte, dass wir den verschieben müssen. Ich habe es mit einem "normalen" Fieberthermometer nicht gut hinbekommen, aber Fieber hat Rubi ganz bestimmt. Am Sonntag hat Rubens erster Babyfit-Kollege seinen ersten Geburtstag. 5 Tage eher als er. Ich hoffe, dass wir uns dort mit hintrauen können....

Mein Handy ist übrigens nach wie vor gestohlen. Es lag, laut Handy-Finder im Jenaer Forst. Wir hatten keine Chance es dort zu finden. Das ist richtig doof. Da waren auch noch Bilder von Ruben. Zum Beispiel wie er letzten Sonntag beim Konzert tanzte.... Naja. Hoffe er ist bald gesund!

Judith

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Kommentare von Lesern:

Antje, Berlin05.12.2016 23:26

Liebe Judith, ich wünsche euch gute Besserung. Wenn es dem kleinen Menschlein schlecht geht, ist man selbst ganz schön fertig. Sag mal, dein Blog geht jetzt zu Ende? Ach, wie schade. Wie erfahre ich denn von Rubens weiterer Entwicklung? Per E-Mail, oder,-)?
Sei gedrückt, Antje

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Sandra05.12.2016 22:13

Liebe Judith, ich bin jetzt schon traurig, wenn ich daran denke, dass dein Tagebuch bald enden wird! Vielleicht schreibst du nochmal beim zweiten Kind? Ihr seid so tolle Eltern! Für Ruben wünsche ich schnelle, gute Besserung und für euch alles Liebe und Gute!
Liebe Grüße, Sandra

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