Ein Kurzurlaub steht an und leichte Ängste wegen Corona
Hallo Ihr Lieben,
ich hoffe, es geht euch gut. Ich bin guter Dinge, uns steht nämlich ein kleiner Urlaub auf Sylt bevor, der erste und einzige dieses Jahr. Den Kurztrip habe ich bei einer Zeitschrift gewonnen, da ist unsere Freude doppelt groß. Wir hatten schon im Januar gebucht, also noch vor Corona und vor der Schwangerschaft. Ohne es zu wissen haben wir uns mit September den perfekten Reisezeitpunkt ausgesucht. Noch vor einem Monat wäre es mit meiner Übelkeit bestimmt nicht ideal gewesen.
Im Moment habe ich keine größeren Schwangerschaftswehwehchen, ich muss jetzt zwar häufiger auf die Toilette, aber damit kann ich ganz gut leben. Mein Bauch fühlt sich immer fester an, ich meine gestern Abend zum zweiten Mal den Zwerg gespürt zu haben. Ich freue mich schon so auf die Zeit, wenn ich das Baby regelmäßig durch seine Bewegungen fühlen kann. Das entschädigt doch für so einige Beschwerden, die eine Schwangerschaft manchmal so mit sich bringt.
Diese Tage war ich etwas maulig mit meinem Freund bzw. bin es eigentlich immer noch. Ich bräuchte etwas mehr Zuspruch und Zuwendung. Klar, Schwangerschaft ist keine Krankheit und doch fühlt sich alles schnell mal anstrengender an. Ich würde mir mehr Anerkennung wünschen, gerade an den Arbeitstagen, die mir manchmal wie ein nicht enden wollender Marathon vorkommen. Es stimmt schon, dass die zweite Schwangerschaft eher so nebenherläuft, in der ersten ist es für alle im Umfeld noch besonderer. Dies hat auch so seine guten Seiten, man steht dann eben nicht immer so im Mittelpunkt.
Gestern hatte ich noch einen unangenehmen Augenblick. Zur Arbeit muss ich längere Zeit im Zug fahren und auch umsteigen. Ich war etwas aus der Puste, da ich mich beeilen musste und als ich im Zug angekommen war, hatte ich durch die Maske auf einmal das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Das war das erste Erlebnis dieser Art und wirklich recht unangenehm. Ich hatte sogar überlegt, an der nächsten Haltestelle auszusteigen, um mir die Maske absetzen und durchatmen zu können. Allgemein wird man in der Schwangerschaft ja etwas kurzatmiger, daher denke ich, dass es damit zusammenhängt. Apropos Corona: Letzte Woche hatte ich ja von meinem Besuch beim Betriebsarzt berichtet. Da hatte ich erstmals davon gehört, dass auch Schwangere zur gefährdeten Personengruppe bezüglich Corona gehören. Vor ein paar Tagen habe ich dann von einem schlimmen Fall gehört – eine Schwangere hatte sich das Virus eingefangen und wohl auch einen schwereren Verlauf durchlitten. Sie hatte sich aufgrund schwerer Hirnverletzungen des Babys durch das Virus zu einem Spätabort entschieden. Ganz schlimm. Ich achte normalerweise nicht so auf die schlimmen Nachrichten und male mir auch nicht ständig aus, was alles Schlimmes passieren könnte. Trotzdem hat mich das nachdenklich gestimmt und ich werde noch penibler auf alle Hygienemaßnahmen achten, insbesondere auf der Arbeit, wo ich nun mal mit fremden Leuten in Kontakt kommen.
So, nun widme ich mich wieder unsere Reisevorbereitungen. Mit Kind wird die Liste der Dinge, die unbedingt eingepackt werden müssen, ja immer länger. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn wir etwa das Lieblingskuscheltier unserer Tochter zuhause vergessen…
Nächste Woche berichte ich euch von unserem Kurztrip und außerdem steht der nächste Termin beim Frauenarzt an.
Liebe Grüße von Julia!
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