und erste Krabbelversuche von Abd ar Rahman
Hallo liebe Leser und Leserinnen!
Der Ramadan ist zu Ende und wir hatten ein schönes Fest zum Abschluss. Im Islam beginnt die Zeitrechnung nach dem Eindunkeln. Dann gratuliert man sich und bereitet die Süßigkeiten für den nächsten Tag vor.
Auch wir sind mit allen gemeinsam am nächsten Morgen, es war gerade am Dämmern, zur Moschee spaziert. Normalerweise schlafen die Kinder tief und fest um diese Zeit. Doch die Anspannung vor dem Fest und die Vorfreude auf die vielen Süßigkeiten ließ sie alle fit und munter sein. Sie durften das erste Mal die neuen Kleider anziehen. Für die Mädchen kaufte ich Kleidchen und Abd ar Rahman bekam eine Hose mit Hemd. In der Moschee nahm mein Mann Abd ar Rahman mit und ich ging mit den Mädchen in den Frauenteil. Fleißig wurden die verteilten Süßigkeiten eingesammelt...mmh...die kleinen Schleckmäuler. Nach dem Festgebet frühstückten wir und kuschelten uns alle gemeinsam nochmals ins Bett. Den Nachmittag verbrachten wir mit Freunden im Park. Ja und dann kam auch schon der Abschied. Mein Mann reiste zurück in die Schweiz.
Zainab war schon traurig und hofft bei jedem Klopfen an der Türe, dass der Baba zurückkommt. Aber nach zwei Tagen und x-Telefonaten war es ok und wir haben wieder unsere Sternenliste. In ca. sechs Wochen ist er wieder hier...mit viel Schokolade...
Ob Abd ar Rahman und Sakinah ihn dann noch erkennen als Baba? Sie unterscheiden nun stark zwischen vertraut und fremd. Manchmal reicht es bereits, dass jemand unsere Wohnung betritt. Von Zainab und Nusaybah kenne ich das nicht in dieser Form. Sakinah will nur noch auf meinen Arm und schaut auch da sehr kritisch. Abd ar Rahman lässt sich auch von jemand anderem tragen, solange ich in seinem Blickfeld bin. Aber dafür kann er nun auch selbst sorgen... er krabbelt. Ja, eine neue Dimension...nichts mehr ist sicher und er folgt mir überallhin. Bin ich froh, wenn ich mal alleine duschen kann. Sakinah ist noch nicht so mobil. Sie robbt etwas und dreht sich in alle Himmelsrichtungen, aber kann mir noch nicht folgen.
Dies führt zu häufigem Frust-Geschrei. Auch Nusaybah ist nicht so glücklich, dass Abd ar Rahman nun allen Raum erobert. Wir sollten wohl mal Türgitter kaufen. Somit haben sie auch wieder die Möglichkeit in Ruhe die Haba-Bahn aufzubauen.
Sowieso hat sich viel getan... Nusaybah geht nun zur Schule. Innerhalb der kurzen Zeit, zwei Wochen, hat sie schon soviel gelernt. Sie schreibt ihren Namen auf Englisch und Arabisch, Mama, Baba, Zainab und will nur noch schreiben und lesen. Vor allem auch englisch lernen... Mama, was heißt das auf Englisch? Wahnsinn... sie beginnt wirklich die drei Sprachen zu unterscheiden und vermischt sie nicht mehr. Diese Denkleistung beeindruckt
mich schon. Sonst warte ich gespannt wie es wird, wenn dann beide krabbeln
und sich an meinen Rockzipfel hängen.
Liebe Grüsse
Nora