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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
23. Woche

Neue Rouda und kleine Füße

Unsere Freundin ist weggezogen! Jetzt müssen wir morgens zu fünft zur neuen Rouda .....

Hallo zusammen!

Wieder musstet ihr so lange warten.... ich schäme mich langsam wirklich dafür, dass ich es nie pünktlich schaffe! Aber irgendwie vergeht die Zeit zu schnell und ich könnte euch ja eigentlich immer soviel erzählen.
Natürlich lese ich auch die anderen Tagebücher aber schreibe seltenst einen Kommentar. Ich persönlich bin nicht der Typ für Kommentare, da ich doch oft sehr direkt bin und aber gut auch andere Ansichten akzeptieren kann. Somit habe ich auch mitbekommen, dass ein Tagebuch beendet wurde, unter anderem wegen den Kommentaren. Schade. Aber man braucht wirklich etwas ein dickes
Fell und muss sich doch auch in gewissem Maße sicher sein auf seinem Weg. Sonst sind die Kommentare wirklich schlimm und die Kritik ist ja wirklich nicht immer konstruktiv. Darum auch von mir die Bitte: Ich bin wirklich offen für Kritik, aber anständig formuliert und konstruktiv. Sonst habt ihr auch nur euren eigenen Narzismus befriedigt, denn in solchen Fällen überfliege ich die Buchstaben nur.
Und wenn wir schon bei den Kommentaren sind: Vielen Dank für eure Rege Teilnahme und auch Inputs die immer wieder kommen.
Letztes Mal habe ich euch ja von dem Arztbesuch erzählt. Die medizinische Versorgung hier ist aus meiner Sicht doch sehr sonderbar. Viele Ärzte haben in Amerika oder Europa studiert und reisen sogar oft nach England, Deutschland, etc. Aber Konzepte werden kaum übernommen und wenn du auch nur die Arztpraxis betrittst, verlässt du sie sicher nicht wieder ohne ein
Rezept mit mind. fünf Medikamenten. Oft ist darunter auch ein Antibiotikum, einfach so mal als Profilaxe. Daher meide ich Ärzte soweit es geht und sobald ich einen Flug in die Schweiz plane mache ich schon mal Praxistermine aus. Es gibt hier zwar Botschaftsärzte, aber erstens sind die in ganz einem anderen Stadtteil und arbeiten auch nur Abends oder am Morgen eine Stunde. Zudem bedeutet dies eine Taxifahrt einfach von ungefähr einer Stunde und nochmals soviel Wartezeit. Dafür erhalte ich aber aus meiner Sicht auch keine kompetente Beratung, aber die Möglichkeit alle Medikamente zu
beziehen, also Schweinegrippe-Impfstoff, etc.... nein, auch dagegen haben wir uns nicht geimpft. Somit kennen meine Kinder kein Us wie in Europa üblich, resp. einfach dann wenn sie in der Schweiz sind. Aber den Impfplan befolgen wir schon, einfach dass wir später beginnen und noch zusätzlich Tuberkulose impfen. Diese ist hier noch ziemlich verbreitet und wir scheuen keinen Kontakt zur ärmeren Schicht.
Manchmal denke ich, erzähle ich euch soviel Negatives von hier, dabei gibt es auch soviel Positives. Aber das ist natürlich langweiliger.... Ich merke aber doch immer wieder, dass ich unheimlich froh bin, gerade auch jetzt mit den Zwillingen hier teilweise leben zu können. Die Hilfsbereitschaft ist
enorm und auch einfach die Freude an den Kindern ist noch so natürlich. Du läufst durch die Strassen und die Leute wünschen dir Allahs Segen und freuen sich für dich, dass du die Gelegenheit hast so viele Kinder aufzuziehen. In der Schweiz werde ich dafür ehe bemitleidet.
Sonst hat sich diese Woche auch einiges verändert: Die Freundin, welche die Kinder in die neue Rouda gefahren hat, geht zurück in ihr Heimatland. Nun muss ich jeden Morgen vier Gesichter waschen, zwei Popos frühzeitig wickeln und vier Mäuler am besten gleichzeitig mit Essen beliefern. Und das alles um halb acht in der Früh...:) Zuvor hat Madame Sakinah morgens immer relativ
lange bis neun Uhr geschlafen. Nun müssen alle um sieben Uhr auf, damit wir pünktlich das Haus verlassen. Die Rouda ist zwar nah aber mit vier Kindern braucht es seine Zeit. Im Speziellen, wenn wir noch durch einen Markt laufen müssen. Schon am Morgen früh stapeln die Bauern ihre Orangen zu hohen Pyramiden oder schichten die Wassermelonen auf. Ja und Verkehrsstau hat es auch schon, aber keine Autos. Die Esel mit ihren Karren stehen sich gegenseitig auf den Hufen und kommen nicht aneinander vorbei. Ich vervollständige das Chaos mit meinem Zwillingskinderwagen noch komplett.
Aber das wird mit Humor gesehen und die Sprüche heissen nicht mehr: He, geh weg dies ist mein Weg. Nein, jetzt heisst es: Schau, da kommt die mit den Zwillingen, hilf ihr mal!
Die Nachmittage verbringen wir weiterhin im Plantschbecken und Sandkasten. In kurzer Zeit wird unser Privatspielplatz noch um eine Schaukel, eine Rutschbahn und ein Spielhaus erweitert. Da freuen sich Nusaybah und Zainab schon sehr und ich mich auch auf die strahlenden Augen. Ich bin schon etwas bedrückt, dass die Freundin zurückkehrt, jedoch leben wir alle global und wir sehen uns, so Gott will, sicher bald mal wieder in Europa. Solange werden sich die Kinder über das geerbte Spielzeug freuen!
Abd ar Rahman und Sakinah haben diese Woche keine Zeit für einen Kommentar oder besser gesagt er würde wohl so lauten: "I hobe au Fuue, oooo duull!"
Auf Deutsch: " Ich habe auch Füsse, so toll!" Sie haben beide voller
Interesse ihre Füsse entdeckt und diese werden jetzt fleissig mit viel Sabber im Mund beschlabbert und erkundet.

Dann wünsche ich euch noch eine schöne Sommerwoche und bis bald!



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Kommentare von Lesern:

Andrea, London02.07.2010 13:35

Ich hoffe Du findest bald wieder jemanden der mit Euch zur Rouda geht!
Hier in London gibt es auch keine Us und auch keine Kinderaerzte in der Arztpraxis, man muss zuerst immer zum Allgemeinarzt gehen der auch gerne gleich mal ein Antibiotika verschreibt, sonst wird die Babyvorsorge alles ueber Krankenschwestern geregelt, ist aber ok, man muss sich halt selbst ein bischen hinter alles klemmen.

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