Ich bin so müde und geschafft. Diese Woche war so anstrengend. Wenn ich meine Erziehungsbücher konsultiere, dann stecken wir definitiv im Zwölf-Wochen-Schub.
Liebe Leserinnen und Leser,
wäh, wäh, wäh ... Beide können keine Minute mehr alleine liegen und fordern sehr viel Aufmerksamkeit. Ich merke, dass ich doch manchmal wirklich an meine Grenzen stoße. Daher bin ich auch unendlich dankbar für die Unterstützung, die ich habe. Zu meinen neuen Nachbarn habe ich wirklich ein sehr gutes Verhältnis. Wir unterstützen uns gegenseitig. Musste ich früher immer alle vier Kinder mitnehmen, wenn ich mal schnell etwas besorgen wollte, kann ich nun alle bei ihr lassen. Im Gegenzug kommt sie vormittags zu mir, da sie hier in Ruhe für ihr Studium lernen kann.
Unser Ausflug in den Club und Swimmingpool war toll. Die Großen haben wirklich auf mich gehört und ich konnte mich auf sie verlassen. Wir haben zu dritt im Wasser geplanscht und es einfach schön gefunden. Meine Freundin hat in der Zeit auf dem Liegestuhl gelegen – in jedem Arm ein Baby. Ich habe es wirklich genossen mal wieder etwas nur mit den Großen zu unternehmen. Auch Nusaybah und Zainab hatten ihren Spaß. Durch dieses Erlebnis sind wir wieder zu einem richtig tollen Team geworden. Ich habe mir fest vorgenommen nun öfters Unternehmungen mit den Großen zu machen. Am Anfang fiel es mir doch schwer mal ohne die Kleinen zu sein. Doch diese Symbiose hat sich nun gelockert. Meine Freundin hat sich ja auch bereit erklärt mitzukommen, so dass ich auch stillen konnte.
Vielleicht bin ich diese Woche auch so müde, da wir wirklich viel unternommen hatten. Wir waren auch noch bei einer "Lady-Night" eingeladen. Das sind Nachmittag-Abende an denen alle Freundinnen zusammentreffen. Da hier in Kairo viele Ausländer leben, ist es immer wieder interessant zu sehen, wie andere ihr Leben in dieser Millionen-Metropole meistern. Aber leider leben wir auch teilweise sehr weit auseinander. Dadurch sehen wir uns selten und unser Kontakt ist meist nur telefonisch. Diese Zusammenkünfte stehen jeweils unter einem Motto. Diesmal haben wir Spiele gespielt. Jede bringt etwas zu Essen mit und so haben wir dann ein relatives großes Buffet. Da jeder aus einem anderen Kulturkreis kommt, ist es üblich, dass man auch etwas Kulturspezifisches zubereitet. Somit können wir uns dann einmal von der Schweiz über Eritrea bis in die USA futtern. Ich war das erste Mal, seit der Geburt der Zwillinge, wieder dabei. Zuvor habe ich mich etwas gedrückt, den Weg auf mich zu nehmen. Aber nach der positiven Club-Besuch-Erfahrung habe ich es gewagt. Wir haben soviel gelacht und die Kinder haben alle gemeinsam gemalt, gespielt und Quatsch gemacht.
Auf jeden Fall war die Woche anstrengend, aber es hat mir doch auch gut getan unterwegs zu sein. Dies möchte ich nun beibehalten. Daher werden wir am Wochenende mit Freunden in einen Park gehen und picknicken.
Ich merke, wie ich es genieße, dass ich die Möglichkeit habe, einen Teil meiner Zeit in Kairo zu verbringen. Alle diese Ausflüge wären in der Schweiz auch möglich. Jedoch müsste ich mir dabei hunderte Kommentare anhören und könnte es gar nicht genießen.
Aber ich freue mich schon sehr darauf, dass es nur noch ein Tagebuch-Bericht ist, bis mein Mann auf Kurzbesuch kommt.
Ich wünsche euch eine schöne Woche.
Nora