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Kinderfotos im Netz: Tipps eines Mediencoach

So cute! Aber kann und darf ich das süße Babyfoto meiner Prinzessin auf Whatsapp, Instagram und Facebook teilen? Stopp: Besser sich erstmal informieren, denn das Internet vergosst bekanntlich nichts! Mediencoach Kristin Langer: „Eltern haben in Bezug auf Kinderfotos im Netz nicht nur Verantwortung, sondern auch Handlungsmöglichkeiten."

In diesem Artikel:

Babyfoto ins Netz stellen? Eltern haben die Verantwortung

Oh, wie süß ... Und zack ist das Kleine in der Badewanne, am Strand, auf dem Töpfchen, beim Schlafen, beim Breiessen mit dem Smartphone abgelichtet. Den niedlichen Moment möchten die verzückten Eltern für immer festhalten – und teilen. Schon macht das Bild auf Facebook, Instagram und WhatsApp die Runde. Kristin Langer, Mediencoach der bundesweiten Initiative SCHAU HIN! in Berlin, sieht das sehr kritisch und appelliert an die Verantwortung der Eltern: „Sie sind es, die als Stellvertreter ihres Kindes über eine Veröffentlichung entscheiden. Sie haben in Bezug auf Kinderfotos im Netz nicht nur Verantwortung, sondern auch Handlungsmöglichkeiten.“

Kinderbilder am besten anonymisieren 

Wenn Eltern bewusst darauf verzichteten, selbst Fotos ihres Kindes in Sozialen Netzwerken zu posten oder mit anderen zu teilen, respektierten sie die Persönlichkeitsrechte ihres Kindes und seien ein Vorbild im Umgang mit persönlichen Daten im Netz, so Kristin Langner.

Wichtige Info-Links zu "Kinderfotos im Netz" 

Hier findest du den bereits erwähnten „Fotoguide“ von SCHAU HIN! . Die wichtigsten Themenfragen sind hier für Eltern kurz und knapp zusammengefasst.

Auf dieser Homepage gibt es zudem einige andere informative Artikel zu Risiken und Sicherheit im Internet.

Außerdem: Das Deutsche Kinderhilfswerk hat die Kampagne #DenkenFragenPosten gestartet.

Falls Eltern trotzdem Kinderfotos auf sozialen Kanälen verbreiten wollen, sollten sie die Kinder möglichst anonymisieren oder zumindest so fotografieren, dass man sie nicht erkennt – sprich: keine Frontalaufnahmen. Weil das Internet bekanntlich ja „nichts vergisst“, könnte es Jahre später böse Überraschungen geben – zumal man oft automatisch die Bildrechte abtritt und dadurch den Betreibern die Nutzung einräumt.

Keine intimen oder allzu privaten Kinderbilder veröffentlichen

Umso wichtiger ist es, dass Mama und Papa sich vorher darüber informieren, wie sich die Bildveröffentlichung einschränken lässt. So ist es möglich, sie nur für ausgewählte Kontakte sichtbar zu machen und Ortsbestimmungen zu deaktivieren. Auch in geposteten Texten sollten Kinder nicht namentlich genannt werden – besonders, wenn dazu Fotos gehören. „Insbesondere Fotos von Kindern in ganz privaten Situationen können unerwünschte Kontakte nach sich ziehen und bergen ein großes Risiko für Eltern und Kinder – also zum Beispiel Fotos im Bikini, in der Badewanne oder auf der Toilette“, betont Kristin Langer. „Einige Checkfragen, ob es angeraten ist, ein Foto von seinem Kind zu posten, gibt es in unserem „Fotoguide“. Die wichtigsten Themenfragen haben wir hier für Eltern kurz und knapp zusammengefasst.“

Kinderfotos auf Social Media: Was rechtlich erlaubt ist und was nicht

Wie sieht es denn rechtlich mit dem Kinderbilderposten aus? Dürfen Eltern überhaupt Bilder ihrer Kinder in sozialen Netzwerken verbreiten? Christian Solmecke, Anwalt für Medienrecht, erklärt auf dem Ratgeberportal verbraucherschutz.com: „Bis zu einem Alter von etwa 14 Jahren können Eltern entscheiden, welche Bilder ihrer Kinder sie ins Netz stellen.“ Allerdings gelte das längst nicht für alle Fotos, denn Nacktfotos könnten später beispielsweise zu einem Streit zwischen Eltern und Kindern führen. Danach müssen die Jugendlichen gefragt werden und mit der Veröffentlichung auch einverstanden sein. Obendrein spielen die Persönlichkeitsrechte hierbei eine Rolle. Theoretisch könnte ein Kind auch später noch seine Eltern verklagen. Spätere Ansprüche auf Unterlassung, Löschung oder gar Schadenersatzansprüche seien da nicht ausgeschlossen.