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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Julia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

23. Schwangerschaftswoche

Entspannte Mittelstrecke

Tausend Termine, Husten und ein freies Wochenende in Aussicht

Beschwerde: Ich bin immer noch krank! Aus dem Druck im Kopf wurde ein hartnäckiger Husten, der mir kurzfristig die Stimme raubte und bis heute nicht ganz weg ist. Es klingt erbärmlich und die kleine Maus in meinem Bauch wird bestimmt jedes Mal ordentlich durchgeschüttelt. Wenn ich huste fühlt es sich außerdem so an als ob mein Bauchnabel bald raus ploppt und wenn es mich so richtig durchschüttelt spüre ich den Druck im ganzen Unterbauch. Das ganze kostet ganz schön Kraft und ich musste immer mal wieder n Tag krank zu hause bleiben.

Bei der Arbeit ist dadurch natürlich einiges liegen geblieben und jetzt drängen die Deadlines und Termine noch mehr als sonst schon. Die Kleine nimmt den ganzen Trubel scheinbar mit Humor, mal schläft sie, mal gibt es wilde Turnübungen - sie scheint mir insgesamt gesünder und munterer als ihr "Mutterschiff"! Na ja da weiß ich wenigstens wo meine Energie ist!

Inzwischen haben sich die Kollegen scheinbar schon eher daran gewöhnt, dass ich Nachwuchs erwarte. Insgesamt fällt es aber den meisten schwer, den Mittelweg zwischen totalem Ignorieren (wie unsere Vorstandsmitglieder, die bis heute kein Wort darüber verloren haben) und einer Art übermäßiger Besorgtheit zu finden. Manchmal wird die Frage: "Und geht es dir gut?" mit der gleichen betroffenen Mitleidigkeit und mit vorherigem Schulterblick, ob auch keiner zuhört, gestellt, als wäre man von einer tödlichen Krankheit geschlagen. Irgendwie fällt es vielen schwer da ganz natürlich mit umzugehen.

Man könnte daraus fast den Schluss ziehen, dass Schwangerschaft (oder das Vorhandensein von Schwangeren) keine Selbstverständlichkeit mehr ist - zumindest nicht in den beruflichen Kreisen, in denen ich mich bewege.
Vielleicht ist das aber auch nur meine Wahrnehmung! Jedoch scheinen viele in meinem (auch privatem) Umfeld das Thema irgendwie zu meiden und obwohl die Fragen nur so heraussprudeln wenn das Thema einmal auf dem Tisch ist, wird vornehmlich nix gesagt! Seltsam! Bestimmt wäre es anders, wenn ich mich mehr unter anderen werdenden Mamas herumtreiben würde, nur wann und wo!

Ganz bestimmt wenn der Mutterschutz beginnt! Das ist für die Kollegen wahrscheinlich auch der Grund für die Wahrnehmung einer "tödlichen" Krankheit, weil ich ja dann quasi weg vom Fenster bin. Beruflich tot sozusagen. Dann ist es sicher auch dringender mit dem Ausruhen.

Denn trotzdem - neben Husten und Terminen gibt es ja noch tausend andere Unwegbarkeiten - beantworte ich momentan die Frage wie es mir geht, eigentlich immer spontan mit "gut"! Denn insgesamt stimmt es und natürliche werde ich gerade bei der Arbeit nicht ständig über Wehwehchen berichten, die nur die Meinung verstärken würden, dass schwangere Frauen ihre Arbeit nicht mehr richtig machen können. Aber diese Woche der Schwangerschaft erschien mir einfach unkompliziert und ereignislos was die Außenwirkung der Vorgänge in meinem Bauch angeht, auch wenn das für drinnen natürlich weniger gilt...Dass ich ständig Rücken- und Beckenschmerzen habe und deswegen schlecht zu Fuß bin, daran gewöhne ich mich langsam...

Genäht hab ich auch wieder, nach den Eulen (die gibt's übrigens nicht zu kaufen aber ich könnte mein selbstgemachtes Schnittmuster weitergeben), war was Neues dran. Das erste Teil vom Kinderwagen ist fertig (war ein ganz schönes Gefrickel!) und ich habe mich endlich mal an einem Babybody versucht, was auch recht gut funktioniert hat. Allerdings ist es schon viel Arbeit aber vielleicht schaffe ich ja ne gewisse Anzahl in den kleinsten Größen bis Februar! Bei großen Größen lohnt es sich irgendwann wahrscheinlich sowieso nicht mehr, weil man dann zu viel Stoff und Bündchenware braucht ;-)

Manchmal bin ich auch jetzt ganz schön geschlaucht und auch mental fehlt mir ein bisschen von meiner gewohnten Kraft. Ich bin schon empfindlicher, manchmal regelrecht übersensibel. Mit vielem, auch immer mal wieder mit unserem Großen fehlt mir manchmal die Geduld und er ist momentan richtig frech. Er will alles diskutieren und lässt sich nicht abwimmeln wenn er etwas ganz genau wissen will. Oft mischt er sich in Diskussionen ein und was er immer noch bestens beherrscht, ist selektive Taubheit. Wenn es dann mal drauf ankommt, raubt es mir manchmal den letzten Nerv!

Aber die meiste Zeit ist er immer noch zum Anbeißen niedlich und ich freu mich so sehr schon bald noch so eins zu haben! Immer wenn ich darüber nachdenke, was für ein Mensch da wohl in meinem Bauch heranwächst, platze ich fast vor Neugierde!

Als nächstes steht ein freies, einsames Wochenende auf dem Programm. Mann und Maus verreisen ab Wochenmitte zu den Schwiegergrosseltern. In erster Linie bedeutet das zunächst viel Zeit für Überstunden und schließlich lange schlafen, Lotterleben, Zeit für mich und wenig Pflichten!

Also, dann auf ein ausgeruhtes Wiedersehen in der nächsten Woche!

Eure Julia



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Krank, Schwangerenwahrnehmung, Kollegen