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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Julia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

33. Schwangerschaftswoche

Das dicke Ende (kommt erst noch)

Ein Zitat meiner liebsten Oma: "Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von Feiertagen! ;-)"

Die letzte Woche vor Beginn der Weihnachtsferien und damit auch vor dem Mutterschutz hat es mich noch mal voll erwischt. Ich habe mich fürchterlich erkältet und den Magen-Darm-Infekt, den der Große zuvor hatte, habe ich noch gratis dazu bekommen. Zwei Tage meiner letzten Arbeitswoche sind ausgefallen! Das war zwar nicht besonders praktisch, hatte aber den Vorteil, dass ich nicht mehr viel bei meinem beruflichen Abgang falsch machen konnte. Tatsächlich war das die letzten Tage nicht immer leicht. Zu sehr beschleicht einen selbst das Gefühl, man müsse sich jetzt nicht mehr solche Mühe geben und vielleicht auch ein klein wenig die anderen.

Zum Glück habe ich sehr viel Glück mit meinen Kollegen, die außerdem noch zum Großteil Frauen sind und es gab viele liebe Abschiedsworte und viel Verständnis, selbst dafür, dass quasi mein Ausstand wegen Krankheit ausfallen musste. So konnte ich am Freitag glücklich und zufrieden nach Hause gehen! Da ich quasi ehrenamtlich und auch bei einem Projekt noch eingebunden bleibe, ist es sowieso kein richtiger und hundertprozentiger Abschied aber ich werde es auf jeden Fall genießen, nicht mehr Tag für Tag ins Büro zu gehen. Nicht mehr so manchen Abend nach Hause zu kommen und zumindest geistig völlig fertig zu sein und keine Kraft mehr für andere Dinge zu haben.

Auch wenn ich mich eigentlich für jemanden gehalten habe, dem die Wichtigkeit der viel gerühmten work-life Balance bewusst ist: So viel ist liegengeblieben und viele Menschen in meinem engeren und weiteren Umfeld sind zu kurz gekommen. So hätte ich z.B. im Leben nicht gewusst, woher ich jetzt die Zeit zum Weihnachtskarten schreiben hätte nehmen sollen.

Ein weiterer Nachteil wenn man als Frau die althergebrachte "Männerrolle" bekleidet: Während niemand aber auch wirklich niemand vom männlichen, arbeitenden "Familienoberhaupt" erwarten würde, dass er Grußkarten bastelt und schreibt, an alle Geburtstage und Feieranlässe denkt, kleine Geschenke besorgt und verschickt oder Kekse backt und hübsch verpackt, wird an eine Frau dieser Anspruch durchaus erhoben. Sei sie nun in Vollzeit berufstätig oder nicht...Und damit ist den Frauen ja nicht nur eine zusätzliche Aufgabe auferlegt, sondern auch noch die zusätzliche Last, sich wegen etwaiger "Unterlassung" unzulänglich zu fühlen und sich ständig zu entschuldigen.

Na ja! In Zukunft habe ich ja ausreichend Gelegenheit Stepford Wife des Jahres zu werden! Oder Desperate Housewife...;-)

Jetzt aber zu den Feiertagen (...wünsche Allen frohe Weihnachten und Silvester gehabt zu haben!).

Die ganz dicke Bescherung hatten die kleine Bauchbewohnerin und ich schon in der Woche vor Weihnachten. Neben den sowieso schon zahlreichen Paketen, wurde unserem Paketboten ganz schön was extra aufgebürdet, denn an drei aufeinander folgenden Tagen kamen das Tobi BabyBay, der Peg Perego Hochstuhl und die komplette Still-Luxusausstattung von Lansinoh an.
Dank Lansinoh brauche ich für Fläschchen, Pumpe, Stilleinlagen u.v.m. nun nicht mehr einkaufen zu gehen, sondern bin bestens ausgerüstet. Besonders interessant sahen die Kühl-/Wärmeeinlagen aus. Vielen Dank für die Vollausstattung, da kriegt man glatt Lust zu Stillen!

Im allgemeinen vorweihnachtlichen Pack- und Krankheitschaos reichte es ansonsten zunächst nur für einen ersten Blick, aber ich freue mich schon nach den Ferien das BabyBay aufzubauen! Es ist schön platzsparend und daher genau richtig für unsere kleine Wohnung. Ich bin mal gespannt, ob es das (Still-)leben wirklich einfacher macht oder nicht. In der Klinik hatte ich letztes Mal so ein Anstellbettchen gesehen und fand es gerade für den Anfang sehr komfortabel! Vielen Dank also auch schon mal an Tobi!
Zum Hochstuhl muss ich noch mal gesondert berichten!

Am 22. Dezember sind wir, noch bester Laune, gen Norden gefahren. Am Abend gab es ein erstes Festessen und danach sind wir alle recht früh ins Bett. Nach nur wenigen Stunden Schlaf wachte ich mit dem Sodbrennen meines Lebens auf! Was mir da noch nicht steigerungsfähig erschien, steigerte sich die Nacht über kontinuierlich und gipfelte gen Morgengrauen...Danach habe ich fast 24 std. durchgeschlafen und konnte noch nicht einmal kleine Schlucke Wasser bei mir behalten. Auch die weiteren Feiertage konnte ich nur homöopathische Dosen zu mir nehmen und jede Ausnahme wurde schwer bestraft! Mein Kreislauf war die ganze Zeit derart im Keller, dass ich manchmal dachte, jetzt gehe gleich "das Licht aus"! Erst allmählich wurde es wieder besser aber die Tabletten liegen jetzt bei mir fest auf dem Nachttisch!

Mit dem kleinen Leben in meinem Bauch ist hoffentlich trotzdem alles in Ordnung. Jedenfalls ist sie sehr agil und hat meine innerbäuchlichen Turbulenzen wohl nicht zuletzt mit verursacht.

Die Weihnachtsfeierei mit dem Großen, der erweiterten Familie und den ganzen Cousins und Cousinen war auf jeden Fall schön und schön trubelig mit vielen tollen Geschenken und strahlenden Kinderaugen par Exellence! Alle sind reich beschenkt worden und beschenkten reich, sodass es wahrlich festlich wurde. Und das positive an meiner Magenverstimmung war, dass ich mich zumindest nicht überfressen konnte (Wie sonst jedes Jahr). In "meiner alten Stadt" habe ich noch einige Besuche machen können und bin noch mal durch die einst wohlbekannten Straßen gezogen. Das norddeutsche Schmuddelwetter mit Sturm und Regen sorgte dafür, dass nicht all zu viel Sentimentalität aufkam!

Ach ja: Der letzte Arzttermin noch vor Weihnachten erschien n bissl sinnlos. Ich könnte mich jetzt schon wieder stundenlang über unfreundliche Sprechstundenhilfen und freudlose Ärzte auslassen...Jedenfalls war ich durch n Irrtum nicht bei meiner üblichen Ärztin gebucht und statt dass mal einer dafür sein Bedauern ausdrückt, waren alle nur extra kurz ab. Alle Fragen, die ich hatte, habe ich vergessen zu stellen. Die Ergebnisse der Untersuchung musste ich zu Hause im Mutterpass nachlesen. Wegen der Feiertage gehe ich erst Mitte Januar wieder hin, sollte zwischendurch was sein bin ich wohl in jeder Ambulanz ebenso persönlich betreut! Hätte nicht gedacht dass meine letzte, die erste Schwangerschaft betreuende Ärztin so ein Glücksfall war! Wenigstens war das CTG und auch sonst alles in Ordnung und das ist ja schließlich die Hauptsache!

So, nun aber genug für heute, nächste Woche ist auch noch eine Woche!

Eure Julia

P.S.

Ich war übrigens ernsthaft erstaunt über die teils bösartigen Kommentare zu meiner Mitschreiberin Jennifer. Klar ist es vielleicht manchmal etwas langatmig, ein Noch-Nicht-Schwangeren-Tagebuch zu lesen aber es ist auch mutig von ihr, so öffentlich zu "warten". Denn auch die Möglichkeit, dass es gar nie mehr klappt, besteht. Wie bei so vielen anderen, die sich vergeblich ein Kind wünschen! Blöde Kommentare braucht man da als letztes! Aber so ist die Internetgemeinde, oder? Meldet sich meist nur zu Wort um zu meckern (schließe ich eigentlich daraus, dass es hier nichts zu meckern gibt?;-).



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Kommentare von Lesern:

Lina, Hamburg03.01.2014 20:36

Liebe Julia,
danke für deine direkte, offene und kritische Schreibweise!!! Ich lese jede Woche dein Tagebuch, da mich seit der Geburt meines Kindes (1,5) auch immer wieder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Studium beschäftigt.
Viele liebe Grüße und ein wunderschönes 2014 wünsche ich dir!
Lina

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