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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Julia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

21. Schwangerschaftswoche

Der Herbst ist da und jeder Tag anders!

Wie soll´s raus und worin pack ich mich bis dahin ein? Herbst-Depri-Stimmung und Arbeit als Ablenkung.

Ui, schon wieder eine Woche um! Ich hab`s geahnt: Erst vergeht die Zeit wie Kaugummi und dann rast sie dahin!

Wobei das auch übertrieben ist. Schließlich warte ich immer noch auf neue Erkenntnisse aus dem Bauch. Erst am Donnerstag ist der große Ultraschall.

Zwar hatte ich letzte Woche schon einen Termin (mit über einer Stunde Wartezeit – grrr) aber der kleine Wurm wollte sich überhaupt nicht filmen lassen, saß in meinem Becken mit angezogenen und verschränkten Beinchen und ließ so gerade mal ein paar Maße nehmen. Soweit so gut, aber auch die Frau Doktor war ganz froh dass wir in der nächsten Woche noch eine Chance haben würden. Es war aber sonst alles bestens. Die letzte Bestätigung über das Geschlecht steht aber noch aus. Inzwischen hoffe ich, dass sich daran nichts mehr ändert, weil ich schon so vertraut mit dem Wahrscheinlichen bin. Es wäre schon fast enttäuschend, wenn sich jetzt noch mal alles ändert.

Die letzte Woche war ich allein zuhaus. Mein Mann war auf Reisen mit einem Freund und der Große und ich auf uns gestellt. Das war auch mal wieder schön aber auch anstrengend. Gut, dass meine Mutter ein paar Tage eingesprungen ist!

Besonders das Wochenende war hart. Es hat die ganze Zeit geregnet und wir sind hier fast die Wände hochgegangen. Zum Glück interessiert es einen 3-jährigen nicht, ob es regnet, so dass wir mit Regenzeug ausgestattet draußen auf Tour gehen konnten. Der Spaß bei solchen Spaziergängen im Regen ist allerdings naturgemäß beschränkt!

Mit Erschrecken habe ich festgestellt, dass mein Herbst/Wintermantel schon ein bisschen eng um die Mitte ist! Nun muss ich mir wohl etwas für den Winter überlegen, denn diesmal bin ich die gesamten Wintermonate hochschwanger. In der letzten Schwangerschaft habe ich mir mit einem kuscheligen, langen Wollmantel bis Anfang Dezember helfen können und dann gab’s einen neuen Wintermantel. Außerdem konnte ich da bei allzu widrigen Wetterbedingungen einfach zuhause bleiben - da musste ich ja weder zu Fuß zur Arbeit noch auf den Spielplatz, zur Kita oder ähnliches. Schon jetzt bin ich bei Regenwetter aufgeschmissen - zum Glück gibt es ja Regenschirme!

Überhaupt bin ich immer noch nicht bei Umstandskleidung angekommen, sondern trage noch meine alten Sachen. Mit ein paar Modifikationen natürlich, damit es nicht zu eng wird (wie Haargummi am Hosenknopf usw.)!

Meine körperliche Verfassung ist nach wie vor gut, auch wenn das viele Mampfen sich langsam auf der Waage bemerkbar macht (was hab ich wohl erwartet !?) Einzig meine Stimmung war zeitweise echt im Keller. Machtkämpfe mit dem Großen, Genervtheit von Kindern allgemein ;-) und ein gesteigertes Ruhebedürfnis - auch wegen anfliegender Erkältung - ließen mich dann alles andere als das Sinnbild der glücklichen Schwangeren sein...

Ich hab mich dann ein bisschen mit Nähen abgelenkt (Stricken liegt mir leider gar nicht!), das hat geholfen!

So langsam kriege ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich noch "um nichts" gekümmert hab. Die Zeit ist ja eigentlich noch lang bis zur Geburt, aber vielleicht sollte ich mich wenigstens um eine Hebamme bemühen. Wobei mir das so nutzlos erscheint, wenn sie nicht bei der Geburt dabei ist. Für die Vorsorge fühle ich mich bei meiner Ärztin bisher bestens aufgehoben und für die Nachsorge brauche ich jetzt keine, die ich so supersorgfältig aussuchen muss. Irgendwie verstehen die ja alle ihr Handwerk, oder? Ich weiß noch gar nicht, wo und wonach ich bei einer Hebamme suchen soll!

Was mich noch mehr umtreibt ist die Frage nach der Klinik. Die Geburtskliniken hier sind alle renommiert und babyfreundlich, stillfreundlich und wasnochalles, aber KEINE (außer so eine vollprivatisierte, unsympathisch aussehende Riesenklinik vor den Toren der Stadt) hat eine Kinderklinik oder Kinderärzte im Haus. Als mir letztens eine Bekannte erzählte, dass ihr Kind Gelbsucht hatte und deswegen in diese Klinik verlegt wurde, während sie in dem baby- und stillfreundlichen Haus allein dumm aus der Wäsche schaute, verging mir die Lust auf eine Entbindung ohne Kinderklinik im Haus!

Denn, klar, ich erwarte(!) keine Komplikationen, aber ausschließen kann man es nie und Gelbsucht wäre jetzt für mich gar nicht unter "Komplikationen" gefallen.

Vielleicht sollte ich, wenn sich eh „keiner“ um Komplikationen vor Ort kümmern kann, auch noch mal erwägen es vielleicht ganz anders, im Geburtshaus oder so zu versuchen. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich in meiner derzeitigen Stimmung an die Geburt nur unter der Prämisse "Hauptsache problemlos und schnell vorbei" denke, denn ich glaube nicht an die Versprechungen von der Geburt als (schönes) Erlebnis und sehe sie eher als Mittel (Weg) zum Zweck (mein Baby endlich im Arm halten). Total unromantisch - aber so fühlt es sich gerade an.

Vielleicht bin ich aber auch nur „sauer“, dass es nicht so einfach ist wie bei meinem ersten Kind, wo ich in einer Uniklinik entbunden hab, mit Beleghebamme, Kinderklinik direkt nebenan und Chefarzt, der ein Bekannter von uns war... Ich kam spät in die Klinik (MM 8 cm), die Geburt war relativ fix ohne große Komplikationen und meinem Baby ging es gut!

Naja, vielleicht kommt mir ja noch die zündende Idee, wie ich es diesmal angehen soll. Vielleicht mache ich erst mal Kreissaalbesichtigungen, um dem Thema näher zu kommen. Momentan weiß ich nur überhaupt nicht, wann ich dazu kommen sollte!

Damit ich nicht vergesse, dass ich schwanger bin, turnt das kleine Würmchen ordentlich in meinem Bauch herum. Manchmal derart andauernd, dass ich mich kaum auf die Arbeit konzentrieren kann. Schon lustig, dass alles bei der zweiten Schwangerschaft verstärkt zu sein scheint: Mehr Bauch, mehr Busen, mehr Turnen, mehr gefühlte Kindsbewegungen! Nur die psychischen "Symptome" halten sich vornehm zurück.

Es wird höchste Zeit sich den schönen, niedlichen Dingen zu widmen. Kleidung, Babyzimmer einrichten (besser gesagt die Nische in unserem Schlafzimmer), Nähen und all so was!

Jetzt haben aber erst mal die Arbeit und das Semester wieder begonnen, ich muss noch den Neuankömmling einer guten Freundin und meiner kleinen Schwester begrüßen fahren (weiter weg). Eine Freundin erwartet jeden Tag die Geburt ihres Kindes (toitoitoi!) und das Semester ging gerade wieder los.

So werde ich mir wohl erst in einigen Wochen wieder bewusst Zeit nehmen können. Aber das reicht ja auch noch, schließlich bin ich noch 5 Monate schwanger!

Bis nächste Woche die besten Grüße,

Eure Julia



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Ultraschall, Geschwister, Umstandsmode, Geburt