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Schwangerschaft ab 35 – Infos für Spätgebärende

Früher galten sie als Ausnahmeerscheinung, heute ist ihre Zahl stark gestiegen: Spätgebärende. Was früher fast schon nach Schimpfwort klang, gehört heute einfach dazu – Frauen, die erst mit Mitte, Ende 30 ihr erstes Kind bekommen.

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Tests Schwangerschaft

Tests in der SchwangerschaftBauchentscheidungen - wissen, was jetzt gut ist. Schwanger zu sein ist die natürlichste Sache der Welt. Und doch sollen schwangere Frauen viele Untersuchungen machen – auch wenn alles normal verläuft. Mit dem Leporello möchten Ärztinnen, Hebammen, Beraterinnen, Menschen mit Behinderung und Eltern behinderter Kinder schwangere Frauen und ihre Partner ermuntern, einen anderen Blick zu riskieren – denn Werbung für vorgeburtliche Tests gibt es mehr als genug. Hier findest du Hinweise auf Probleme, die durch vorgeburtliche Tests entstehen – und Ideen für einen anderen Umgang damit.

Aufklärungsleporello zum Download (PDF)

Schwanger ab 35 - Wagnis oder kalkulierbares Risiko

Früher galten sie als Ausnahmeerscheinung, heute ist ihre Zahl stark gestiegen: Spätgebärende. Was früher fast schon nach Schimpfwort klang, gehört heute einfach dazu – Frauen, die erst mit Mitte, Ende 30 ihr erstes Kind bekommen. In den 60er Jahren war es gerade mal ein Prozent, heute ist es fast ein Viertel der schwangeren Frauen. Diese können sich einreihen in die Riege der prominenten Vorbilder wie Halle Berry, Geena Davis oder Holly Hunter. Alle waren über 40 Jahre, als sie ihre ersten Kinder bekamen.

Sind Spätgebärende automatisch "Risiko-Schwangere"

Auch in Deutschland hat jedes vierte Kind eine „ältere“ Mutter. Und bei einer optimalen medizinischen Versorgung haben diese Frauen eine genauso große Chance, ein gesundes und normales Kind zur Welt zu bringen, wie jüngere Mütter.

Die Bezeichnung „Risiko-Schwangere“, die im Mutterpass vermerkt ist, soll Frauenärzten den Hinweis liefern, dass sie hier verstärkt auf mögliche gesundheitsgefährdende Faktoren achten müssen. Dazu zählen Bluthochdruck und Diabetes. Zu den weiteren Risiken gehören Blutungen, Fehlgeburten und Fehlbildungen durch Mängel in den Erbinformationen, wie bei einem Down- Syndrom, einer mehr oder weniger ausgeprägten geistigen und körperlichen Behinderung. Schwangerschaften bei älteren Frauen sind jedoch nicht automatisch Risikoschwangerschaften. Mit dem ansteigenden Alter steigt die Gefahr einer Erkrankung nicht sprunghaft an, es handelt sich vielmehr um einen kontinuierlichen Prozess.

Für viele Frauenärzte sind die so genannten Spätgebärenden angenehme Patientinnen, haben sie sich doch ganz bewusst für eine Schwangerschaft entschieden. Sie leben gesünder, verzichten auf Rauchen und das Trinken von Alkohol und treiben maßvoll Sport.