Kontaktlinsen: Vorsicht vor Billigware
Begünstigt werden durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft vor allem unangenehme Beläge auf den Linsen und das Phänomen des „trockenen Auges“. Beides, so erklärt Dr. Gerald Böhme, Augenarzt und Leiter des Ressorts Kontaktlinsen beim Berufsverband der Augenärzte, käme bei formstabilen und gut angepassten Linsen aber weniger häufig vor als bei den Billiglinsen aus der Drogerieabteilung. Gerade die günstige Massenware ist oft extrem weich und wirkt wie ein Schwamm. Sie saugen selbst bei kleinsten trockenen Stellen auf der Hornhaut die restliche Feuchtigkeit in sich auf und verstärken so das Missempfinden eines trockenen Auges.
Ärztliche Betreuung empfohlen
Dr. Böhme rät darum allen Frauen, die Kontaktlinsen tragen und in der Schwangerschaft weiter tragen möchten, ihren Augenarzt einzubinden und die Linsen möglichst optimal anpassen zu lassen. Bei gut angepassten Linsen hat auch die immer wieder beschriebene Krümmung der Hornhaut, keinerlei Auswirkungen. Diese Krümmung kann sich im Laufe der Schwangerschaft leicht verändern, bewegt sich aber insgesamt im mikroskopisch kleinen Bereich. Wichtig zu wissen ist, dass die veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms auch nach der Geburt noch einige Wochen anhält. Und zwar so lange, bis der Körper sich hormonell wieder umgestellt hat. Auch bei Frauen, die die Pille einnehmen, ist der Tränenfilm leicht verändert. Stillen hingegen hat keinerlei Einfluss auf den Tränenfilm und die Verträglichkeit von Kontaktlinsen.