Schwanger? Dann sind deine Zähne anfälliger für Karies
Während der Schwangerschaft kommt es zu einer Reihe hormoneller Veränderungen, die das Risiko für Probleme mit der Mundgesundheit erhöhen können. Die Zähne brauchen jetzt mehr Mineralstoffe und sind bei einem Mangel kariesgefährdet. Aufgrund der hormonellen Umstellung enthält der Speichel mehr Säure und greift deshalb den Zahnschmelz eher an. Zudem ist das Zahnfleisch in der Schwangerschaft besser durchblutet und damit anfälliger für Zahnfleischbluten und -entzündungen.
12 Tipps für Gesunde Zähne
12 Tipps für gesunde Zähne in der Schwangerschaft
- Während deiner Schwangerschaft solltest du die Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt unbedingt wahrnehmen.
- Deine Zähne solltest du zwei- bis dreimal täglich gründlich, mindestens zwei Minuten lang putzen.
- Verwende eine fluoridhaltige Zahnpasta. Fluorid härtet den Zahnschmelz und schützt ihn so vor Kariesbakterien.
- Eine fluoridhaltige Mundspülung unterstützt den Schutz zusätzlich. Achte beim Kauf darauf, dass sie alkoholfrei ist.
- Reinige deine Zahnzwischenräume täglich mit Zahnseide oder einem Interdentalbürstchen.
- Bei starkem Zahnfleischbluten solltest du eine weiche Zahnbürste verwenden. So schonst du dein empfindliches Zahnfleisch.
- Wechsle deine Zahnbürste regelmäßig, da sich dort Bakterien ansammeln können.
- Leidest du unter Morgenübelkeit mit Erbrechen? Dann solltest du die Zähne erst 30 Minuten später putzen, da der Zahnschmelz durch die Magensäure angeraut ist. Den Mund kannst du zuvor mit Wasser oder einer Mundspülung ausspülen.
- Eine ausgewogene, kalzium- und vitaminreiche Ernährung wirkt sich auch auf die Zahngesundheit positiv aus.
- Kommt der kleine Hunger zwischendurch? Dann greif statt zu Süßigkeiten besser zu Rohkost als gesunder und zahnschonender Ersatz für zuckerhaltige Produkte und Getränke.
- Bei Zahnfleischbluten oder entzündetem Zahnfleisch wirken Kamillen- und Salbeitee als Getränk oder Mundspülung beruhigend und desinfizierend.
- Um Entzündungen vorzubeugen und das Zahnfleisch zu stärken, können sanfte Massagen mit dem Finger helfen.
Jede zweite Schwangere leidet unter Zahnfleischbluten und -entzündungen
Rund die Hälfte aller Schwangeren hat mit dieser sogenannten Gingivitis zu kämpfen. Meist entwickeln sich die Symptome im zweiten oder dritten Schwangerschaftsmonat und können bis zum achten Monat anhalten. Das Zahnfleisch ist dann gerötet, geschwollen und schmerzempfindlich. Oft hilft dagegen Gurgeln mit warmem Kamillen- oder Salbeitee.
Gesunde Zähne vermindern das Risiko einer Frühgeburt
Ist der Zahnhalteapparat stark entzündet, können die Zahnfleischentzündungen zu einem Streuherd von Bakterien werden, die über die Blutbahn auch den Mutterkuchen erreichen. Bei solch einer Parodontitis setzt der Körper sogenannte Cytokine (Botenstoffe) frei, um die Krankheitserreger abzuwehren. Diese Cytokine wirken aber gleichzeitig auf die Steuerung des Geburtszeitpunktes. Die mögliche Folge sind Wachstumsverzögerungen beim Kind, vorzeitige Wehen und im schlimmsten Fall eine Frühgeburt. Der Bundesverband der Frauenärzte schätzt bei einer unbehandelten Parodontitis das Risiko einer Frühgeburt auf siebenmal so hoch wie bei einer zahngesunden Frau.
Zähne putzen ist die beste Vorsorge
Die beste Vorsorge für gesunde Zähne ist regelmäßiges und gründliches Putzen, um die Zahnfleischentzündungen verursachenden Zahnbeläge zu entfernen. Bei starkem Zahnfleischbluten empfiehlt sich eine weiche Bürste. Wer an Morgenübelkeit leidet, sollte nach dem Erbrechen seine Zähne mindestens eine Stunde lang nicht putzen. Da die Säure den Zahnschmelz aufweicht, könnte er durch verfrühtes Putzen geschädigt werden. Das Spülen mit Wasser oder einer alkoholfreien Mundspülung kann den unangenehmen Geschmack fürs Erste vertreiben.
Zahnarztbesuch in der Frühschwangerschaft
Grundsätzlich ist es sinnvoll, in der Frühschwangerschaft noch einmal zur Kontrolluntersuchung zu gehen. Auf die Entfernung von Amalgam-Füllungen sowie auf ein chemisches Bleichen der Zähne sollten Schwangere jedoch besser verzichten.