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Medikamente in der Schwangerschaft – Hilfe & Beratung

Der Kopf dröhnt, die Nase tropft. Ein Griff in die Hausapotheke, und die Welt sieht gleich ganz anders aus. Wenn da nicht das ungeborene Baby wäre. Selbst bei rezeptfreien, freiverkäuflichen Schmerzmitteln wie Paracetamol ist Vorsicht geboten, denn einige können zu Komplikationen führen.

In diesem Artikel:

Arznei in der Schwangerschaft

Darum sollten schwangere Frauen in punkto Selbstmedikation grundsätzlich zurückhaltend sein. Ganz besonders gilt das für die Zeit der Organbildung zwischen der 6. und 12. Schwangerschaftswoche. „Wir empfehlen allen Schwangeren, so weit wie irgend möglich auf diese Arzneimittel zu verzichten und Schmerzen mit Allgemeinmaßnahmen zu bekämpfen“, erläutert Dr. Christian Albring vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. Treten so starke Schmerzen auf, dass die Einnahme eines Schmerzmittels unumgänglich ist, dann sei es besser, wenn die Schwangere Frau das zuerst mit ihrer Frauenärztin bespricht.

Hausmittel

Du bist schwanger und fühlst dich krank? Welche allgemeinen Maßnahmen und Hausmittel jetzt helfen:

  • Bei Kopfschmerzen: Viel Ruhe, Schlaf und frische Luft; beim ersten Anflug von Kopfschmerzen trinken sofort zwei große Gläser stilles Wasser und ein paar Tropfen Pfefferminzöl in die Schläfen massieren.
  • Bei Rückenschmerzen helfen leichter Sport, Schwimmen und Spaziergänge. Beim Liegen sorgt ein Liege- bzw. Stillkissen für Entlastung.
  • Verletzungen und Prellungen: Hochlegen und kühle Umschläge statt Schmerzgel.
  • Du bist erkältet? Dann solltest du mehr trinken, dich mehrere Tage schonen und Bettruhe einplanen. Ein Kartoffel-Halswickel lindert die Halsschmerzen, ein Dampfbad und Nasentropfen mit Kochsalzlösung lösen den Schleim.
  • Auch nebenwirkungsarme homöopathische Mittel unterstützen den Heilungsprozess, sie aktivieren deine eigenen Selbstheilungskräfte und deine Abwehrkräfte. Mehr auf kidsgo.de/globuli.

Du willst wissen, ob du in der Schwangerschaft oder Stillzeit ein bestimmtes Medikament einnehmen darfst?
Das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Berliner Charité-Universitätsmedizin gibt Auskunft.
www.embrytox.de

Zu Allgemeinmaßnahmen bei fieberfreien Erkältungen gehören beispielswiese Bettruhe und Schonung. Ein Kartoffel-Halswickel lindert die Halsschmerzen, eine einfache Kochsalzlösung löst den Schleim in der verstopften Nase. Den Husten stillen pflanzliche Mittel aus Thymian- oder Schlüsselblumenextrakt. Bei Kopfschmerzen ist Pfefferminzöl, sanft auf die Schläfen massiert, die erste Wahl. Fieber sollte nicht sofort mit Fiebersenkern bekämpft werden, vielmehr gilt es nun, viel zu trinken und sich zu schonen.

Vorsicht bei Schmerzmitteln

Das als in der Schwangerschaft gut verträglich eingestufte Schmerzmittel Paracetamol solltet ihr – falls es gar nicht anders geht – vorsichtshalber nur in der geringsten Dosis, so kurz wie möglich und nur nach Absprache mit eurer Ärztin/eurem Arzt nehmen. Hier gibt es noch Forschungsbedarf, was die Wirkung auf das Ungeborene angeht. WissenschaftlerInnen um den Neurologen Professor Dr. David M. Kristensen von der Universität Kopenhagen kamen 2021 zum Schluss, dass die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft Folgen für den männlichen Harn- und Geschlechtsapparat, die Sprachentwicklung und Pubertät bei Mädchen und AD(H)S und Autismus bei beiden Geschlechtern haben kann (Quelle: pharmazeutische-zeitung.de).

Gute Alternativen bieten auch homöopathische und anthroposophische Heilmittel

Gerade bei Schwangerschaftsbeschwerden lohnt es, sich diesbezüglich von einer Hebamme beraten zu lassen. Denn auch pflanzliche Medikamente und Tees sind nicht automatisch unbedenklich.

Viele Frauen sind unsicher, ob sie pflanzliche Mittel in einer Alkohollösung nehmen dürfen. „Es gibt zwar keinen Anhaltspunkt, dass dadurch ein Kind zu Schaden kommen kann“, erklärt Miriam Felberg, Apothekerin beim Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie. Um jegliches Risiko zu vermeiden, rät sie aber lieber zu wässrigen Lösungen oder festen Formen. Ernsthafte Erkrankungen gehören in jedem Fall in ärztliche Hände.