und mal nicht so, wie diese Woche.
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
die letzte Woche wurde von Tag zu Tag schlimmer. Am Montag fing es damit an, dass ich total erkältet war. Zum Glück konnte mir meine Hebamme ein Tipp geben, welches Erkältungsmittel ich nehmen darf. Also nehme ich seit Dienstag Aspecton Tropfen und habe mir eine Thymiansalbe in der Apotheke bestellt, welche leider noch nicht da ist, da sie aus der Bahnhofapotheke aus Kempten bestellt werden muss.
Dienstag waren wir dann bei unserem ersten Elterninformationsabend in einer der Geburtskliniken hier in Frankfurt, welche eine Neonatologie haben. Wir wollten uns die mal anschauen, denn man weiß ja nie, was noch alles auf uns zukommt. Vor allem war es interessant, was der Chefarzt so erzählt hat. Die Klinik hat uns ganz gut gefallen, nur ist sie von uns etwas weiter weg. So schauen wir uns noch die Uniklinik, welche bei uns in der Nähe ist, an. Anfang November ist dann der Info-Abend in der Klinik in der wir, wenn alles glatt läuft, entbinden wollen. Dort können wir nur nicht entbinden, wenn etwas vor der 36. Woche passiert, was wir natürlich nicht hoffen.
Mittwoch fing es dann an, dass die Woche mies wurde. Zum einen hatte ich ein längeres Gespräch mit meiner Oma, in dem meine Oma mir gesagt hat, dass es meinem Opa nicht gut geht und er Tränen in den Augen hat, wenn er die aktuellen Ultraschallbilder von der Kleinen sieht. Sie meint, er denkt wohl daran, ob er sie auch noch kennenlernen darf, oder ob er es nicht mehr schafft. Das beschäftigt mich doch sehr, da ich auch sehr an ihm hänge, und ich es mir sehnlichst wünsche, dass er seine Urenkelin noch erleben darf.
Zum anderen hat es in der letzten Woche angefangen, dass die Familie von Tobias den Weihnachtsterror eröffnet hat, das Ringen ging los, zu wem wir an Heiligabend kommen. Da wir letztes Jahr bei meiner Familie an Heiligabend waren, war es für uns klar, dass wir dieses Jahr bei seiner Familie sind. Nur die sind sich nicht einig, bei wem es stattfinden soll, bei den Großeltern in Offenbach oder bei seiner Tante in Bad Nauheim. Mir ist es eigentlich lieber, wenn es bei den Großeltern stattfinden würde, denn wir sind ja da immerhin 7 Wochen vor Entbindungstermin und da möchte ich eigentlich nicht groß durch die Gegend fahren. Ich kann ja auch noch nicht sagen, wie es mir da geht. Ich möchte es am liebsten auf mich zukommen lassen und dann spontan der Situation entsprechend anpassen. Mal sehen, Tobias hat es ihnen versucht zu erklären, jetzt müssen wir nur abwarten wie es sich entwickelt.
Das war dann alles zu viel für mich und ich bin weinend zusammengebrochen, ich meinte was tun wir uns an. Tobias studiert noch, ich mit meiner Krankheit, keine Unterstützung der Familie. Wir beide sind auf uns angewiesen, und das wurde mir alles zu viel. Versteht es nicht falsch, ich liebe dieses kleine Wesen in meinem Bauch jetzt schon wahnsinnig, aber der Zeitpunkt ist der falsche. Jetzt ist es ja nun mal so und wir ziehen es durch und freuen uns auch auf unsere Kleine und auf das Eltern werden. Es ist nur grade eine harte Zeit für uns. Am liebsten würde ich alles stehen und liegen lassen und wegfahren. Nur das geht zum einem finanziell nicht und zum anderen kann ich meinen Chef jetzt nicht im Stich lassen, genauso Tobias, der muss an seiner Masterarbeit arbeiten. Also bedeutet es durchhalten!
Die Nacht auf Donnerstag haben wir dann auch beide kaum geschlafen und der Tag war dementsprechend. Ich hatte ständig heulen können, nur auf der Arbeit geht so etwas natürlich nicht. Aber sobald ich zuhause war, ist der Damm erst mal gebrochen. Wir beiden haben dann in Gesprächen versucht, die ganze Situation zu beleuchten und für uns eine Lösung zu finden.
Die Situation mit meinem Opa können wir nicht ändern, sondern müssen sie so nehmen wie es kommt. Das mit Weihnachten lassen wir auf uns zukommen.
Das Wochenende haben wir ziemlich ruhig verbracht, waren Freitagabend zum Geburtstag meines Schwagers eingeladen, was sehr schön war. Am Samstag haben wir uns ganz viel Zeit geschenkt und haben nicht viel gemacht außer kuscheln und ausruhen. Heute war die zukünftige Patentante mit Lebensgefährten zum Frühstück da, wir haben viel über die Kleine und die Zukunft gesprochen. Prospekte gewälzt und uns gemeinsam überlegt, was ein Kind braucht und was total überflüssig ist.
So, jetzt ist schon spät geworden und ich muss mal ins Bett. Ich wünsch euch allen eine schöne Woche, bis denn.
Tobias:
Heute ist Donnerstag. Die Woche war bisher nicht so gut bzw. wurde schlechter. Am Montag lief es mit meiner Masterarbeit ganz gut, Dienstag ging auch so. Mittwoch war aber doch sehr zäh. Als ich heim kam, meinte ich zu Stefanie, dass an diesem Tag noch etwas Gutes passieren müsste. Wie so oft kommt es aber genau anders herum.
Zum einen hat der Familien-Weihnachtsterror schon voll eingesetzt. Soll heißen, da wird hin und her gezerrt, wo wir hinkommen wollen und wie wir uns das vorstellen. Es ist ein einziger Eiertanz, da man niemanden auf den Schlips treten will. Letztes Jahr waren wir bei den Großeltern von Stefanie im Ruhrpott. Deshalb will ich dieses Jahr mal zu meinem Familienteil. Da geht es aber dann schon los. Da fragt mich am Sonntag mein Opa, wie ich es mir vorstelle, als ob das von uns abhängen würde. Er wäre am liebsten bei sich zu Hause (es steht im Raum, das Ganze wie früher bei meinen Großeltern zu machen oder bei meiner Tante, welche außerhalb wohnt). Dann ruft mich gestern eben meine Tante an, und lädt uns quasi zu sich ein. Sie meinte auch, die Großeltern würden gerne kommen.
Was denn nun, ich habe mich da zurückgehalten und einfach gemeint, dass wir planen, dieses Jahr bei meinem Teil der Familie zu sein, wo immer es dann stattfindet. Da sind aber immer so viele Gefühle im Spiel und es ist auch alles kompliziert, was es in meinen Augen nicht so sein sollte.
Bei meinen Großeltern ist es eher eng, dafür müsste mein Opa nicht mit dem Auto durch die Gegend fahren. Bei meiner Tante ist eben Platz, da kommt dann aber eine Fahrt von ca. einer halben bis dreiviertel Stunde dazu. Wir werden sehen, wie sich das alles ergibt. Vor allem, wie Stefanie dann noch mobil sein kann.
Irgendwie ist diese Vorfreude auf Weihnachten bei mir schon vor Jahren einem ziemlichen Stress gewichen. Das war letztes Jahr besser, da es im Ruhrpott richtig schön war. Gut im Vorfeld wurden wir dann auch wieder bearbeitet, warum wir wegfahren würden usw.
Kurz gesagt, grade wird uns das alles etwas zu viel.
Stefanie ist dann gestern im Bett unter den Eindrücken des Tages weinend zusammengebrochen. Mit den Worten: „Was machen wir hier eigentlich, Masterarbeit, Kind und dann noch Weihnachten.“
Ehrlich gesagt, sind wir beide grade total überfordert. Wir hatten uns grade von unseren Eltern irgendwie mehr Unterstützung erhofft. Meine Schwiegermutter hat jetzt irgendwo einen Autositz organisiert, welchen wir nur noch „sauber“ machen müssten. Woher sie diesen hat, will sie nicht verraten – das macht mich dann doch sehr stutzig. Gerade weil ich viel gelesen habe, dass man aus Sicherheitsaspekten eher ein neues Modell nehmen sollte. Weil sich da immer viel in der Forschung tut. Vor allem soll man ja bei Gebrauchten sicher sein, dass diese nicht in einem Unfall verwickelt waren, da dies die Sicherheit des Autositzes gefährdet. Diese sollen sich ja im Ernstfall wie eine Muschel um das Kind schließen. Das geht aber eben nur einmalig. Solche Argumente kommen dann da einfach nicht an. Da ist die Kommunikation echt schwierig.
Mittlerweile ist es Montag, Stefanie hat ja schon recht ausgiebig über das Wochenende berichtet. Mittlerweile konnte ich auch den Kindersitz von meiner Schwiegermutter in Augenschein nehmen. Das Modell hat schon einige Jahre auf den Buckel. Isofix ist nicht vorhanden. Als ich versucht hatte, zu erklären, dass die neueren sicherer seien und ich durchscheinen ließ, dass wir diesen Autositz nicht wirklich wollen, war sie beleidigt. Wir sollten es uns halt überlegen, er müsse ja nicht fürs Auto sein, sondern für die Wohnung oder so. Das Ding war echt gebraucht, sah nicht mehr wirklich schön aus. Echt nervig, warum man da dann noch diskutieren muss, warum man es nicht wirklich haben will.
Ich denke, grade der Autositz ist ja wie oben schon beschrieben, im Ernstfall sehr wichtig, da wäre an der falschen Stelle gespart.
Heute lief es dann mit der Masterarbeit richtig gut. Konnte einen ordentlichen Fortschritt verbuchen. Also geht es auch wieder aufwärts – so wie das immer ist ;-).
Dann auch noch von mir eine gute Woche.
Viele Liebe Grüße
Stefanie und Tobias