Unser Urlaub, dicke Luft durch Schwangerschaftsnebenwirkungen und Zukunftsängste.
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
nun sind wir wieder aus dem Urlaub zurück. Noch mal Entschuldigung dafür, dass der Bericht erst so spät kommt. Wir hatten kein Internet zur Verfügung um den Bericht einzustellen. Der nächste kommt wieder pünktlich.
Es war eine schöne Zeit und wir konnten nach dem ganzen Stress der Klausurenphase endlich mal wieder durchatmen und hatten endlich wieder Zeit für uns zu zweit. Wir waren ja zuerst in Jena, sind dann noch ein paar Tage nach Berlin sowie zu meiner Familie ins Ruhrgebiet gefahren.
Ich muss schon sagen, Jena ist eine total schöne Stadt und wir haben uns einiges angesehen. Da merkte ich schon, dass ich schwanger bin, da ich zwischendurch immer mal eine Pause brauchte und am Abend meistens ziemlich k.o. war. Die Tage in Berlin waren da dann schon eher ruhiger, da wir die Stadt schon kannten und es wahnsinnig warm war. Somit waren wir zwei Tage nur am Strand von Dahme und am Müggelsee zum Abkühlen um einfach die Seele baumeln zu lassen. Dann wurde das Wetter schlechter und so haben wir uns mal in die Stadt aufgemacht, um uns den Bundestag anzuschauen. Allerdings war da eine Schlange, bei der wir 2 Stunden hätten warten müssen, das war mir definitive zu lange. Also sind wir weiter gegangen und haben dann den Nebeneingang gesehen der quasi leer war. Dieser war für Behinderte und Eltern mit Kindern gedacht. Wir dachten uns mehr als probieren geht nicht. Was soll ich sagen: Nachdem sie gesehen haben, dass ich schwanger bin, konnten wir durchgehen, ich musste nicht mal durch den Metalldetektor. Es war wirklich toll sich das alles anzuschauen und anzuhören. Es gab eine Audiotour und noch eine Bildausstellung über die Geschichte des Reichstages.
Von Berlin sind wir dann weiter ins Ruhgebiet gefahren zu meinen Großeltern. Meine Familie dort hat uns seit der Schwangerschaft zum ersten Mal wieder gesehen. Alle waren begeistert, dass man den Bauch schon ein wenig sieht und es mir langsam wieder besser geht.
Aber ich muss schon sagen, schwanger sein ist ein herrlicher Zustand, so langsam kann ich ihn genießen. Ich musste zwar auf der Autofahrt feststellen, dass meine Blase nicht mehr so lange durchhält wie früher, aber damit kann ich leben. Meine Übelkeit ist auch fast verschwunden und mein Kreislauf hat sich auch reguliert. Mein Körper verändert sich auch langsam: Meine Brüste und mein Bauchumfang haben schon langsam zugelegt, so dass wir heute nochmal los mussten, um für mich neue Kleidungstücke zukaufen. Ich habe aber trotzdem abgenommen, was aber laut unserer Babyfibel normal ist. Zum Leidwesen meines Mannes bin ich extrem launisch geworden, er hat es wirklich nicht einfach mit mir. Irgendwie ist unser Liebesleben auch ziemlich durcheinander gekommen. Ich habe irgendwie komplett die Lust verloren, aber ich versuche dagegen zu steuern.
Wie war das bei euch? Habt ihr auch so früh schon einen Bauch gehabt und musstet schon Umstandshosen anziehen, und wie war bei euch das mit der Lust?
Nun wollen wir diese Urlaubswoche noch ein paar Dinge angehen, ich muss meinen Kleiderschrank aussortieren und unser Keller hat es auch dringend nötig. Natürlich freuen wir uns darauf Ende der Woche endlich die magische Grenze der 12 Woche hinter uns zu lassen.
So jetzt kommt natürlich noch der Teil vom Tobias:
Stefanie hat es ja schon angesprochen. Es wird ja auch in diverser Literatur angesprochen. Irgendwie ist es als Mann dann aber doch nicht so einfach mit dem eingeschränkten Liebesleben. Das belastet schon die Beziehung. Irgendwie fühle ich mich dann auch abgelehnt, da Stefanie versucht, keine falschen Signale auszusenden, also eher noch weniger auf mich eingeht. Wir haben jetzt im Urlaub auch darüber geredet, da war zwischendurch die Luft aber dann schon recht dick. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich werde von ihr für alles Mögliche kritisiert und angegriffen. Es mag sein, dass das an den Hormonen oder so liegt. Ich hatte mir diese Zeit aber irgendwie harmonischer vorgestellt.
Da kommen auch Gedanken hoch wie, wenn es jetzt schon teilweise - so ich sag mal - hitzig ist, wie wird es dann erst nach der Geburt? Bekommen wir das alles so hin?
Momentan ist es wieder friedlicher zwischen uns geworden, der Tag heute war richtig gut. Vielleicht ist es auch ein Problem gewesen, dass wir in unserer Deutschland-Verwandtschaftstour nicht so viel Privatsphäre für uns zu zweit hatten.
Jetzt habe ich ziemlich viele Fragen aufgeworfen, auch die Angst, wie die Zukunft wird und ob wir das alles meistern können, spielt damit rein. Ich denke die Antworten auf diese Fragen kann ich definitiv jetzt nicht finden. Wir müssen einfach das Beste aus der ganzen Sache machen, es sozusagen anpacken, dann werden wir irgendwann die Antworten haben. Hoffentlich fallen diese dann positiv aus.
Da fällt mir auch noch so etwas am Rande ein, was doch etwas nervt. Ich meine solche Sprüche wie: „Pass gut auf sie auf“ oder „Jetzt trägst Du die Verantwortung“. Diese Aussagen kommen schon eher von der älteren Generation. Irgendwie wird da Druck auf mich ausgeübt. Ich meine klar, Sie ist schwanger und so und ich kümmere mich ja auch sehr um sie. Aber wie ich ja schon in unserem ersten Beitrag hier geschrieben hatte, sind wir zusammen schwanger, also tragen wir auch beide die Verantwortung. Nicht ich die ganze oder ähnliches. Deshalb finde ich diese Phrasen doch recht unpassend. Das musste ich mal loswerden.
Wir wünsche euch eine schöne Woche bis denn
Liebe Grüße
Stefanie und Tobias
