und Weihnachtsfeiern.
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
ich fange gleich mal damit an, auf die Kommentare von Kathrin aus Baden-Württemberg zu antworten.
Ja, ich habe deinen Kommentar unter unserem Bericht in der 26. Woche gelesen und habe mir nur eins gedacht, ich weiß nicht, woher du deine Informationen beziehst, aber ich habe immer wieder geschrieben, dass ich mir eine natürliche Geburt wünsche. Auf Grund meiner Erkrankung habe ich auf diverse Dinge zu achten. Ich habe ein super Netzwerk aus Ärzten, Therapeuten und meiner Hebamme, welche mir die Schwangerschaft so erträglich wie möglich machen. Hätte ich sie nicht, wäre ich wahrscheinlich schon ein Wrack. Kurz ein Zitat von einem Arzt: „Fr. G., wenn ihre Krankheit sich so weiterentwickelt, werden sie höchstwahrscheinlich mit Mitte 30 im Rollstuhl sitzen und eine Schwangerschaft würde ich ihnen auch nicht empfehlen.“ Das ist jetzt 11 Jahre her. So, heute sagt mein jetziger Arzt, das wird nicht eintreten, denn die Therapie die ich bekommen habe und nach der Schwangerschaft auch weitergeführt wird, scheint zu helfen. Und er hat mir auch nie von einer Schwangerschaft abgeraten, nur mussten wir einige Dinge beachten. Jetzt bin ich schwanger und aufgrund meines tollen Teams funktioniert es auch. In meiner Familie gibt es noch jemanden mit dieser Erkrankung, sie ist mittlerweile über 50, aber ihr wurde vor rund 30 Jahren gesagt, sie dürfte keine Kinder bekommen wegen der Erkrankung. Sie findet es toll, dass wir nun diese Möglichkeit haben, Eltern zu werden. Ich will damit sagen, die Zeiten ändern sich und die Medizin, gerade bei meiner Erkrankung, hat sich sehr stark weiter entwickelt.
Und du kannst mir glauben, ich mache die ganzen Untersuchungen nicht aus Spaß. Ich habe auch vor einem Kaiserschnitt wahnsinnige Angst, aber wenn in meinem Fall es nun mal sein muss, dann muss ich da durch. Ich finde es auch nicht gut, dass es Frauen gibt, die ohne medizinischen Grund sich lieber einen Kaiserschnitt machen lassen, als sich auf eine natürliche Geburt einzulassen. Es ist aber jedem seine Entscheidung und ich würde da nicht intervenieren. Also schieb mich bitte nicht in diese Schublade, denn da gehöre ich nicht hin!
Wir haben hier in Frankfurt die Uniklinik, die sich darauf spezialisiert hat, auch BEL-Geburten auf natürlichem Weg zu ermöglichen. Das ist hier im Rhein-Main-Gebiet die einzige, die das ermöglicht, die restlichen Kliniken machen einen Kaiserschnitt. So, nun sag mir, wieso sollte ich nicht zu diesen Ärzten gehen und mich von denen untersuchen lassen. Denn der Grund ist der Gleiche, bei einer BEL geht es nur auf natürlichem Weg, wenn das Becken groß genug ist. In meinem Fall ist das ähnlich. Ich habe eine Entzündung im Schambein und im Kreuzdarmbein, welche dazu führt, dass sich diese Gelenke versteift haben, sprich sich nicht wie bei gesunden Menschen bewegen lassen. Das bedeutet, sie werden sich unter der Geburt nicht ausdehnen können, was sie aber tun müssten, damit das Kind dadurch passt. Wenn mein Becken dann auch noch zu klein ist für das Kind, wird es mit einem irren Druck darauf gepresst und hat keine Chance dadurch zu kommen. Wenn das Becken aber groß genug ist für die Kleine, dann schafft das Becken es alleine, sie dadurch zu schieben und es ist egal, wie die anderen Gelenke versteift sind. Nun sag mir, soll ich das meiner Tochter antun? Ich geh dazu in ein MRT und lass mich untersuchen, das ist für die Kleine überhaupt nicht gefährlich. Aber während der Geburt auf das Becken gedrückt zu werden und nicht dadurch zu kommen, das soll besser sein? Ich glaube nicht.
Ich hatte im letzten Yogakurs zwei Frauen mit BEL. Beide haben alles versucht, aber ihre Kinder wollten sich nicht drehen, beide waren in der Uniklinik, die eine konnte auf natürlichem Weg entbinden und die andere brauchte einen Kaiserschnitt, da das Becken zu klein war. Sie sind beide wohl auf und total zufrieden mit ihren Geburtsverlauf. Den Kindern geht es Prima. Das zeigt mir, dass diese Klinik nicht aus Kostengründen einfach mal so einen Kaiserschnitt macht. Die versuchen in jedem Fall einzeln zu entscheiden, was dort richtig ist. Die Uniklinik hat auch eine minimale Kaiserschnittrate, da sie bei jeder Frau versuchen, es ohne hinzubekommen.
Unser Krankenhaus, in dem wir entbinden möchten, überlässt die natürliche Geburt der Hebamme, da ist kein Arzt anwesend – nur wenn es sein muss. Das entscheidet auch die Hebamme. Es ist dort sehr familiär und man bekommt vom Krankenhausalltag wenig mit. Aber man hat die Sicherheit im Hintergrund, falls doch etwas schief geht. Das beruhigt mich und das ist mir wichtig.
Ich hoffe, ich habe dir nun ausführlich meine Sicht der Dinge erläutert, und du kannst mich vielleicht ein bisschen besser verstehen, wieso es bei uns so läuft. Wenn nicht, dann tut es mir für dich leid. Aber es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht dem natürlichen Lauf des Lebens überlassen.
@ Bella:
Danke für deinen Kommentar! Das mit dem Sitz ist jetzt nicht so schlimm, denn wir können den einen Sitz dann bei meinen Eltern bzw. bei der Patentante sehr gut gebrauchen. Hätten uns eh noch einen gekauft. Und den wir uns jetzt geholt haben, das war ein Geschenk von meinen Großeltern für ihre Urenkelin.
Nun aber zu letzter Woche. Die Dezemberwochen rasen nur so an uns vorbei. Und ich habe nur noch 7 Tage zu arbeiten. Die Woche war sehr voll mit Terminen und das Wochenende sah nicht besser aus. 2 Weihnachtsfeiern, Weihnachtsbaumschlagen und noch ein Geburtstag. Aber ich bekomm das ganz gut hin und die Kleine macht auch gut mit. Dienstag waren wir im neusten Harry Potter - der Film ist ja doch schon sehr lang - aber das ging prima. Donnerstag war Tobias auf dem Konzert von Kings of Leon, ich wäre da auch gerne hingegangen, aber das wäre mir zu viel geworden, so habe ich zuhause auf der Couch gesessen und mich ausgeruht, bei den besten Liedern wurde ich von Tobias angerufen und ich konnte es „ Live“ hören. Das fand ich ganz süß von ihm, denn so war ich zu mindestens etwas dabei (Tobias: Ja sicher, bei Use Somebody oder Sex on Fire muss ich ja meine Frau zumindest am Telefon haben ;-) ).
Freitagabend war dann meine Weihnachtsfeier von der Praxis, die konnte ich leider nicht so genießen, war mehr an der frischen Luft oder auf der Toilette als am Tisch. Die Luft in dem Lokal war für mich unerträglich, so dass ich auch kaum was gegessen habe und auch schon nach 3 Stunden wieder nach Hause gefahren bin. Die letzten Jahre gingen diese Feiern immer bis in die Nacht. Nun leider ohne mich, aber mein Chef fand es toll, dass ich noch dabei war und hatte auch Verständnis dafür, dass ich nach Hause musste. So ist das nun mal, wenn man fast im neunten Monat schwanger ist.
Samstagmorgen sind wir mit meinen Eltern in den Taunus gefahren um einen Weihnachtsbaum zu schlagen, das wird jedes Jahr von der Firma, in der mein Vater arbeitet, als Weihnachtsfamilienfest angeboten. Man bekommt kostenlos einen Weihnachtsbaum und für das leibliche Wohl wird auch immer sehr gut gesorgt. Die letzten Jahre konnten wir nie mit, aber dieses Jahr hat es endlich mal funktioniert und es war richtig schön. Nun haben wir einen riesen Weihnachtsbaum den wir nächste Woche aufstellen werden. Da freu ich mich jetzt schon drauf. Abends war dann die Weihnachtsfeier von Tobias Firma, die war richtig klasse. Und mir ging es richtig gut, konnte gut essen und auch von der Luft her gab es keine Probleme. Tobias hatte schon Angst, dass es mir so ergehen würde wie Freitags, aber es ging bestens. Alle haben sich für uns gefreut und fanden es klasse, mich nochmal gesehen zu haben (Tobias: Mein Chef hatte Stefanie quasi mit Komplimenten überhäuft, aber ist schon wahr. Ich hab eine richtig schöne Schwangere Frau).
Jetzt ist Sonntagmittag, habe heute schon den Salat für morgen vorbereitet, denn ich habe morgen Geburtstag. Deswegen habe ich den Bericht auch schon jetzt geschrieben, denn wir fahren gleich zur Tante von Tobias zum Geburtstagskaffee und morgen habe ich dazu keine Zeit, da ich zum Geburtstagessen eingeladen habe. Und ich auch noch einiges vorbereiten muss.
Ich wünsch euch allen eine schöne Woche, bis zum nächsten Mal.
Viele Liebe Grüße
Stefanie