und die ersten Übungswehen.
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
nun ist schon wieder eine Woche rum und wir sind auch schon im 10 Monat. So lange ist es nicht mehr und wir können die Kleine in unseren Armen halten.
Diese Woche hatte ich ja den Termin in der Uni-Klinik, und was soll ich euch sagen, diesmal waren sie alle sehr freundlich und haben meine Sorgen ernst genommen. Der Oberarzt war auch gleich von Anfang an dabei. Wir haben noch mal alles durchgesprochen und er hat noch mal einen Ultraschall gemacht, da er sich ein Bild davon machen wollte, wie groß und schwer sie ungefähr ist. Dann wurde das MRT gemacht. Im MRT hat es zwar nur 10 Minuten gedauert, aber ich hatte das Gefühl, dass es eine Ewigkeit dauerte. Ich hatte ziemliche Schmerzen im Rücken und auch die Kleine war sehr aktiv. Der Assistent meinte im Vorfeld noch, ob ich wüsste, was es denn wird, da er das gleich sehen würde. Ich meinte ja, ein Mädchen, wenn die Ärzte sich nicht getäuscht haben. Nach der Untersuchung meinte er dann zu mir, dass die Ärzte sich nicht getäuscht haben und er gratulierte mir zu einer Tochter. Sie hätten auch ganz schöne Bilder von ihr gemacht und ich würde die ganzen Bilder auf CD bekommen. Danach bin ich wieder zurück in die Schwangerenberatung gegangen und habe noch mal ein Gespräch mit dem Oberarzt geführt. Dieser hat, nachdem er sich die Bilder und die Daten vom Ultraschall angeschaut hat, mir geraten, einen Kaiserschnitt machen zu lassen. Da mein Becken im inneren Durchmesser zu klein sei und auf Grund meiner Blockaden es sich auch nicht viel mehr weiten würde. Muss das nun mit meiner Frauenärztin besprechen.
Ich hatte am Donnerstag bei meiner Hebamme einen Termin zur Akupunktur und sie hat mich auch noch untersucht. Wir haben uns lange unterhalten und sind nun zum Entschluss gekommen, dass wir es erst mal auf dem natürlichen Weg versuchen. Da sie meint, die Kleine wäre nicht so groß und sie hätte auch noch keinen großen Kopf und mein Wert vom Durchmesser wäre grenzwertig. Sie hat mir nun auch erklärt, dass es für mich und auch für meine Kleine dadurch kein erhöhtes Risiko gibt. Wir werden allerdings sobald wir merken, dass es nicht funktioniert, einen Kaiserschnitt machen und nicht lange herumexperimentieren. Bei der Untersuchung hat sie auch festgestellt, dass mein Muttermund bereits 2 cm offen ist und der Gebärmutterhals auch schon auf 2 cm verkürzt ist. Habe nämlich seit Dienstag wieder starke Rückenschmerzen, ich dachte die kommen vom Rücken, nur anscheinend sind auch Wehen dabei. Habe seit Donnerstagabend immer mal vermehrt Wehen, die aber nicht regelmäßig genug sind. Außerdem habe ich den Putzkoller bekommen, fühle mich komisch und bin so hibbelig. Laut meiner Hebamme ist das alles normal und die Kleine kann nun jederzeit kommen. Auf Grund dieser Erkenntnis haben wir auch am Donnerstagabend schnell noch den Gipsabdruck vom Bauch gemacht. Dieser ist nun schön am Aushärten und ich finde, er ist ganz gut geworden. Es hat uns vor allem sehr viel Spaß gemacht. Mal sehen, vielleicht bekommen wir auch noch das Anmalen mit Fingermalfarben hin. Nur die Zeit ist sehr begrenzt, da Tobias nun so langsam aber sicher in den Endzügen der Masterarbeit steckt und für mich nicht viel Zeit hat. Er ist aber - wenn ich ihn wirklich brauche da; z.B. um mit mir einkaufen zu fahren, das geht nun nämlich nicht mehr alleine.
Er ist auch schon ganz aufgeregt und ist ganz hellhörig geworden, er merkt sofort wenn ich anders atme oder mich irgendwie in seinen Augen anders verhalte. Da fragt er immer sofort, ob es nun endlich losgehen würde und wir unsere Hebamme anrufen müssen und ins Krankenhaus fahren sollten. Bis jetzt konnte ich ihn ja immer beruhigen, mal sehen wann es dann wirklich ernst wird. Ich hatte das ganze Wochenende hindurch immer mal wieder Wehen. Nur diese haben sich nicht eingependelt und kamen zu unregelmäßig und waren dann auch nach 3-4 Stunden wieder weg. Bin dadurch aber irgendwie total erledigt, da sie meistens gegen Abend bis in die Nacht gingen und ich kaum schlafen konnte. Überhaupt fällt mir das Liegen immer schwerer.
Ich war gestern Abend noch bei meinem letzten Vorbereitungskurs, in dem ging es um das Wochenbett: Was da alles auf einem zukommt, man-oh-man. Bin mal gespannt. Habe gestern auch wieder geburtsvorbereitende Akupunktur bekommen und was soll ich sagen, eine Stunde danach haben wieder die Wehen eingesetzt. Bin den ganzen Abend und auch die Nacht gelaufen und konnte nicht schlafen. Aber wieder waren es nur Übungswehen. Sie sind einfach sehr unregelmäßig und nicht lang genug. So langsam zerrt es an den Nerven und wir wollen einfach nur noch unsere Kleine in den Armen halten.
Die Familie ist auch schon ganz nervös und fragt regelmäßig nach, ob sich denn was tun würde. Mein Opa meinte, ich solle seiner UR-Enkelin sagen, sie solle ihn nicht so lange auf die Folter spannen, er wäre Herzkrank und denkt jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, dass sie da ist. Tobias ist auch seit dem Wochenende immer mit ihr am Reden, dass wir für sie alles vorbereitet haben und er sich riesig auf sie freuen würde. Es hat aber noch nicht richtig gewirkt ;-).
So, aus diesen Gründen kommt der Bericht auch etwas verspätet, da ich vor lauter Wehen nicht zum Schreiben gekommen bin. Morgen geht es wieder zur Hebamme und zur Ärztin. Mal sehen, wie mein Befund dann aussieht. Und dann haben wir die Woche noch einen Termin mit einer Fotografin, ich wollte noch Bilder von mir mit diesem schönen Bauch zur Erinnerung.
Ich wünsch euch eine schöne Woche, bis zum nächsten Mal.
Tobias:
Ich bin jetzt auf dem Heimweg und wollte auch noch von diesem Schauspiel gestern Abend berichten. Ich hatte Stefanie ja von ihrem Kurs abgeholt, da hatte sie schon Übungswehen. Wir haben uns dann recht flott zum Schlafen fertig gemacht und lagen auch schon im Bett, da hüpfte sie quasi wieder aus dem Bett und meinte, dass sie nicht mehr liegen könnte. Der Kater und ich konnten dann wie bei einem Tennisspiel immer wieder zuschauen wie Stefanie vor dem Bett von links nach rechts und wieder zurück wanderte. Das war schon eine sehr merkwürdige Situation, es machte doch irgendwie den Eindruck, dass es nun ernst werden könnte. Ich testete also wieder mit dem schlauen Spruch aus dem Buch: „Ist noch Leberwurst da?“ und sie konterte: “Nein, ähhh jaaa langsam wird es langweilig, denkt Dir was Neues ein“. Ich darauf hin direkt: „Sind noch Kondome da?“ Sie:“ Jaaaa“. Das kam doch sehr flott, wie ich finde, es ging ja nicht um die Dinger an sich, sondern einfach darum, den Ernst der Lage auszusondieren. Als ich dann noch den Spot (mein Nachtlicht) auf sie richten wollte, erahnte sie das vorher und meinte, ich solle es lassen. Ich moderierte die gekonnte Übungswehenshow an und hielt für ca. 0.000005 Sekunden voll drauf. Der Effekt war da, sie lachte, beschwerte sich dabei aber trotzdem. Es folgte noch ein lockerer Wortabschlag, warum sie nun vorher wusste, was ich da vorhatte. Begründung hierzu, lagen bei den über 10 Jahren, welche wir schon zusammen sind – lasse ich gelten. Hatte ihr ja schon versprochen, alles zu kommentieren und wusste so zu 100%, dass die Lage nicht ernst war. Nun ja, was soll ich sagen, war auf jeden Fall sehr witzig das Ganze. Also vor allem für mich, Stefanie bereitet das schon eher Schmerzen. Laut Hebamme kommt die Kleine am Wochenende, schätzt sie. Ich denke, da sollte man die Erfahrung für sich sprechen lassen und bin guter Dinge.
Viele Liebe Grüße
Stefanie und Tobias