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Hb-Wert in der Schwangerschaft: Wie ein Bluttest Aufklärung verschafft

Hb-Wert in der Schwangerschaft: Bluttest klärt Eisenmangel & mehr (SV)

  • Kostenträger: Kassenleistung
  • Untersuchung bei: Hebamme, Frauenärztin
  • Aufwand: gering
  • Experten-Empfehlung: ja
Hb-Wert in der Schwangerschaft: Bluttest klärt Eisenmangel & mehr (SV)
Hb-Wert in der Schwangerschaft: Bluttest klärt Eisenmangel & mehr (SV)
Wann: Bei der Erstuntersuchung und ab dem 6. Schwangerschaftsmonat regelmäßig.

Wie: Blutentnahme für anschließende Labordiagnostik.

Wo: Bei der Hebamme oder Frauenärztin.

Was: Hämoglobin ist unser Blutfarbstoff und der Hauptbestandteil der roten Blutkörperchen, der Erythrozyten. Es verleiht ihnen die Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren. Damit Mutter und Kind ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind, brauchen Schwangere mehr Eisen, das für die Bildung der roten Blutkörperchen notwendig ist. Im Labor wird bestimmt, wie viel Gramm Hämoglobin in einem Deziliter Blut enthalten sind. Ein niedriger Hämoglobinwert (Hb-Wert) bedeutet in der Regel, dass auch wenige Erythrozyten vorliegen. Man spricht dann von einer Blutarmut (Anämie). Er kann aber auch dadurch zustande kommen, dass das Blut vermehrt flüssige Bestandteile (Plasma) enthält. Dies ist zu Beginn einer Schwangerschaft der Fall. Die Menge an Plasma im Blut nimmt so stark zu, dass der Anteil an Hämoglobin am Gesamtvolumen des Blutes absinkt. Und das, obwohl sogar eine größere Menge roter Blutkörperchen gebildet wird als zuvor. Für die Schwangere ist das unbedenklich. Wenn der Hämoglobingehalt sehr stark absinkt, liegt aber möglicherweise doch eine Anämie vor, also eine Verminderung der Erythrozyten-Zahl. Die häufigste Ursache ist ein Eisenmangel, der oft in der zweiten Schwangerschaftshälfte auftritt. Beim Verdacht auf eine Anämie beauftragt die Ärztin eine Zählung der roten Blutkörperchen im Labor.

Nutzen: Der Hämoglobinwert hilft der Hebamme oder Frauenärztin, eine Anämie in der Schwangerschaft rechtzeitig zu erkennen.

Ergebnis: Liegt der Hb-Wert der Schwangeren bei der Erstuntersuchung bei mindestens 11,2 g/dl (Gramm pro Deziliter), gilt das als unbedenklich. Kontrolluntersuchungen werden dann erst wieder ab dem 6. Monat vorgenommen. Werte unter 11,2 g/dl sind ein möglicher Hinweis auf eine Anämie. Dies muss durch eine Zählung der roten Blutkörperchen überprüft werden.

Risiken: Die Hb-Wert-Untersuchung birgt keine Risiken für das Kind.

Gesundheitliche Folgen für die Mutter: Die Untersuchung hat für die Mutter keine gesundheitlichen Folgen. Eine ausgewogene Ernährung kann einem Eisenmangel vorbeugen.

Kosten: Die Bestimmung des Hb-Werts in der Schwangerschaft ist Teil der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung und wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Experteneinschätzung von Dr. Ulrike Bös, Frauenärztin:
„Bei jeder Schwangeren sinkt der Hämoglobinwert des Blutes unterschiedlich stark ab. Bei Werten unter 11,0 g/dl empfehle ich die Einnahme von Eisenpräparaten als magenfreundliche Tablette oder auch als Tinkturen, die mit Eisen angereicherte oder eisenhaltige Pflanzenextrakte enthalten. Zur Gabe von Eiseninfusionen rate ich nur noch in Ausnahmefällen.“

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Untersuchungen in der Schwangerschaft – Vorsorge und Pränataldiagnostik im Experten-Check:

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