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Musikalische Früherziehung: Ob Fingerspiele, Lieder zum Einschlafen oder Kniereiter – Musik lässt schon Babyherzen höher schlagen!

Musizieren, Singen und Tanzen mit Mama und Papa genießen schon die Kleinsten. „Schon Babys lieben es, wenn ihre Eltern für sie singen, egal wie gut“, betont Musikgarten-Kursleiterin Tina Bienert. Hier geht es immer um Spaß und Spiel und nicht darum, aus dem Nachwuchs einen „kleinen Mozart“ zu machen. Musikkurse für Kinder, wie beispielsweise der „Musikgarten“, geben Eltern viele Fingerspiele, Kniereiter und Lieder mit an die Hand, die immer und überall für viel Freude sorgen.

In diesem Artikel:

Beim Musikmachen ist das Vorbild der Eltern gefragt

Dass Tina Bienert (42) und ihre Familie Musik im Blut haben, merkt man sofort bei ihrem Sohn Merlin, mit dem ich auf dem Spielplatz schaukle, als seine Mama kurz weg ist. Die Laute, die der kleine Junge von sich gibt, sind alles andere als ein primitives Summen; sie sind vielmehr ein höchst professionelles Beaten und Rappen, bei dem viele verschiedene Instrumente – von Perkussion bis Bassgitarre – gleichzeitig ertönen. Eins ist klar: Hinter dem Summen des Siebenjährigen steckt viel Übung und Begeisterung. Für ihn und seine Eltern spielt Musik eine große Rolle im Leben.
Als lizenzierte Musikgarten-Kursleiterin und Musikerin gibt Tina Bienert ihr Können und ihre Faszination für Stimme, Instrumente, Klänge und Geräusche an viele kleine Menschen und ihre Eltern weiter.

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Schon so manch langweilige Autofahrt in den Urlaub wurde durch ein tolles Lied oder Singspiel aus der Musikschule gerettet. „Das Musikgarten-Konzept stammt von der Amerikanerin Lorna Lutz Heyge", erzählt die 42-Jährige. Schon Babys öffne es die Tür in die Welt der Musik. Dabei ist Eltern-Einsatz gefragt: Wenn Mama oder Papa singen und musizieren, stimmen Babys begeistert mit ein. Genau das steckt hinter der Idee des Musikgarten-Konzepts.

Musikkurse regen die Sinne an und fördern die Entwicklung

Neben diesem gibt es aber noch viele andere Angebote der musikalischen Frühförderung. Und immer geht es darum, die Kleinen spielerisch an die Musik heranzuführen, an Melodie, Rhythmus und Instrumente. Das Erlernen musikalischer Grundlagen erfolgt immer spielerisch, mit Spaß und Begeisterung. Freude am gemeinsamen Musizieren, Singen und Tanzen zu vermitteln – und das ganz ohne Leistungsdruck – steht im Vordergrund. Musikkurse regen die Sinne an und fördern sowohl Gedächtnis, Konzentration als auch Sensibilität.

Es geht aber auch darum, Eltern zu begeistern und ihnen immer wieder neue Spiele, Lieder, Tänze und Ideen mit an die Hand zu geben, die sie zu Hause, oder wo auch immer, mit ihrem Nachwuchs ausprobieren, erweitern und wiederholen können.

Singen ist „wie ein Streicheln der Seele"

Die unterschiedlichen Konzepte richten sich an Kinder mit ihren Eltern ab Geburt bis ins Schulalter. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass Tina Bienert ein Kind über lange Zeit – vom Babyalter bis kurz vor Schulbeginn – in ihren Kursen begleitet hat. „Eins meiner Kurs-Kinder ist bereits mit zehn Wochen zu mir gekommen und ist über Jahre bei mir geblieben", erinnert sich die Dozentin.

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Sobald also Mama und Baby nach der Geburt fit sind, können sie auch einen Musikkurs besuchen.
Aber ist der Unterricht nicht eine Überforderung für die empfindlichen Babyohren? Tina Bienert schüttelt den Kopf. „Insbesondere Babys“, sagt sie, „sind Musik-Fans: Sie singen, spielen, lachen und haben viel Spaß.“

Jede Kurseinheit plant sie vorab und stimmt sie auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder und ihren Entwicklungsstand ab. Zu Beginn werden alle Kinder namentlich begrüßt und besungen. „Babys lieben es, wenn ihre Eltern für sie singen, egal wie gut“, weiß Tina Bienert aus Erfahrung. „Sie beurteilen das nicht. Es ist für sie wie ein Streicheln der Seele. Es öffnet etwas in jedem Kind.“ Nach der Begrüßungsrunde spielen, singen und tanzen die Babys mit ihren Eltern. Kursleiterin Bienert ist dabei wichtig, dass alle sich trauen, ihre Stimme zu benutzen. 

Das wichtigsten Instrumente: die Stimme und der Körper

Den Kleineren macht es großen Spaß, in der Gruppe geschaukelt zu werden – eine gute Gleichgewichtsübung, die die motorische Entwicklung fördert. Dazu kommen Fingerspiele, Kniereiter sowie melodische und rhythmische Echospiele. Hier zeigen Babys ihre angeborene Fähigkeit zur Reproduktion und Improvisation: Sie ahmen Mama oder Papa nach und probieren sich beim Brabbeln, Plappern und Bewegen aus.

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Carla Häfner, Eymard Toledo, Es tanzt ein kleiner Pinguin, Schott 2014, 17,99 Euro,

ISBN 978-3-7957-4858-6

Viele Aktivitäten finden im Kreis statt: So entsteht ein tolles Gemeinschaftsgefühl. Auf die Frage, welche Instrumente gespielt werden, singt Tina Bienert: „Unser-Körper-der-ist-ein-Instrument!" „Die Stimme und der Körper“, sagt sie, „sind unsere Hauptinstrumente, die wir Menschen immer dabei haben". Aber auch einfache Musikinstrumente wie Trommeln, Glöckchen, Klanghölzer, Klangbausteine oder Rasseln kommen zum Einsatz.

Im Musikkurs geht es nicht um Leistung, sondern um Begeisterung

Die Eltern spielen übrigens die wichtigste Rolle im Musikgarten-Kurs. Sie fungieren als Vorbilder für ihre Kinder. Die Dozentin leitet den Kurs, aber die Hauptdarsteller sind die Mamas und Papas: „Wenn die Kleinen sehen, dass die Eltern mitmachen und Spaß dabei haben, dann funktioniert es." Es ist aber auch wichtig, dass die Eltern Geduld zeigen und keine Erwartungen an ihren Nachwuchs stellen. Vielmehr gehe es darum, das Kind zu beobachten und zu merken, wann das eigene Kind mitmachen möchte und woran es Spaß hat. „Alles ist ohne Muss!“, betont Kursleiterin Bienert. „Denn es geht um Kreativität, um Begeisterung: Das kann nur über den Weg der positiven Emotionen und Erlebnisse funktionieren."

Dass das so ist, zeigt uns Tina Bienerts Sohn. Während unserer Unterhaltung schaukelt Merlin weiter selbstversunken vor sich hin, erzeugt immer wieder neue Töne und Rhythmen. Seine wunderbaren Improvisationen sind der beste Beweis dafür, dass sich das gemeinsame Musizieren mit Mama auf die musikalische Begabung positiv auswirkt.