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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
50. Woche

Die Noweger sind los!

So scheint es zumindest an diesem einen Tag im Jahr. Wir feiern kräftig mit.

Hipp hipp hurra!
Der 17. Mai ist der Nationalfeiertag in Norwegen. Dieses Jahr mit 200-jährigem Jubiläum des Grundgesetzes. Deshalb sollten erst alle Schulen der Kristiansand-Kommune im Festumzug in der Stadt gehen, doch nach einer Abstimmung hier vor Ort, wurde entschieden, dass unsere und die andere Schule in der Nähe, wie immer hier bei uns gehen. Das war auch gut so, denn so konnte ich Elin und Marleen zu ihrer Klasse, bzw. zum Schulmusikkorps bringen und dann zum Endpunkt fahren. Mein Bruder Peter war mit dabei und das war auch gut, denn Björn musste Hans um 12 dort abholen, wo seine Schule war und ich musste ab 12 Uhr Eis, Süßigkeiten und Würstchen verkaufen. Da Elin im Musikkorps ist und bei den Pfadfindern, so mussten wir einen Kuchen backen und eben dort am Stand verkaufen. Für die Pfadfinder mussten wir am Abend vorher Tüten mit „Fischen“ füllen. Die Kinder können dann mit einer Angel über eine Wand angeln und dort versteckt sitzt Jemand, der ihnen einen „Fisch“ dran hängt. Wir haben ungefähr 450 Tüten mit Pflaster, Süßigkeiten und anderen Dingen, die wir vorher von den Eltern der Pfadfinder-Kinder bekommen hatten, befüllt. Elin und Marleen waren ja beim Befüllen dabei und wollten gerne etwas Bestimmtes haben und waren leicht enttäuscht, dass sie etwas anderes bekommen haben. Marleen hat sich einen Helium-Ballon gekauft und hatte dann kein Geld mehr für Kuchen, Würstchen oder ähnliches. Ich habe in weiser Voraussicht unsere Trinkflaschen und noch ein Päckchen Lebkuchen, welches wir noch hatten, mitgenommen. Elin hat als Mitglied des Musikkorps eine kostenlose Wurst bekommen.

Peter war recht angetan vom Festumzug und hat oft applaudiert und als ein Traktor vorbeikam, war er regelrecht begeistert. Elin ist ja mit dem Musikkorps im Festumzug gegangen, hat da aber nicht gespielt. Erst später in der Festhalle hat sie dann gespielt. Bevor ich ab 12 Uhr am Stand stehen musste, bin ich mit Elin und Peter zum Auto gegangen und Elin hat sich umgezogen, während ich Peter gestillt habe. Peter war echt müde, ist aber im Kinderwagen leider nicht eingeschlafen. Irgendwann ist dann mein Bruder mit ihm eine große Runde um das Festgelände gegangen und dabei ist Peter endlich eingeschlafen. Nach und nach gingen immer mehr Leute und wir durften aufräumen. Als wir nach Hause kamen, war nicht mehr viel Zeit, bevor wir uns wieder los gemacht haben, um den Bürgerumzug in der Stadt anzusehen. Da ich von meinem Schüleraustausch gute Erinnerungen an den großen Umzug hatte und bisher nur hier den von den Schulen und Kindergärten der näheren Umgebung gesehen habe, war ich freudig überrascht, als Björn vorschlug, wir sollten in die Stadt gehen. Hans war schon mit seinem Freund und dessen Mutter losgefahren, als wir nach Hause gekommen waren. Björn hat Alexandra auf dem Weg in die Stadt von der Mutter übernommen, denn sie konnte nicht gleichzeitig mit Hans abgeholt werden, da sie noch Lose verkaufen musste.

Nach ewigem Warten, ich rede von 1,5 Stunden mit Elin, Marleen, Alexandra und Peter, sowie meinem Bruder und Björn, kam endlich der Umzug. Ob ich nun eine verfälschte Erinnerung habe, oder es wirklich einen Unterschied gab, weiß ich nicht. Ich war jedenfalls enttäuscht. Peter wollte die ganze Zeit stehen und hat sich beschwert, wenn wir ihn auf den Arm nahmen oder in den Kinderwagen setzen wollten. Er hatte glücklicherweise Schuhe an, das hatte ich eigentlich als Schutz vor dem Wind gemacht, war nun doppelt froh darum. Er stand meist wie ein Gummitarzan und hat gewackelt, als wäre das der Sinn und Zweck dabei. Nach viel Ausdauer dabei, hat Björn ihn auf seine Schultern gesetzt und nach anfänglichem turnen, klatschen und Haare ziehen, wurde Peter sehr ruhig. Ich habe mir erst nichts weiter dabei gedacht bis ich plötzlich sah, das er damit kämpfte, nicht einzuschlafen. Da habe ich ihn auf meinen Arm genommen und während die lautesten Gruppen, nämlich die „Abiturienten“ mit lauter Musik, Tröten und Trillerpfeifen an uns vorbei gingen, schlief er ein. Hinterher sind wir nach Hause und haben einen leckeren Kuchen gegessen und den Abend mit Björns Vater zu Besuch ausklingen lassen. Peter hat den Tag nicht nur lange ausgehalten, sondern ganz aktiv mit Stehen verbracht.

Am Sonntag ging es so weiter, dass er viel stehen wollte und diesen Abend war er dann schon weniger wackelig. Und aktiv ohne Ende. Dreimal habe ich versucht ihn ins Bett zu bringen, und dreimal habe ich ihn wieder heraus nehmen müssen. An Schlafen war nicht zu denken. Er wollte was erleben und ist bis um 23 Uhr herum gerobbt, hat gespielt, sich aufgerichtet und sich mit Papa und Mama amüsiert.

Am Sonntag morgen ist auch mein Bruder wieder abgereist und wie immer, finden wir das schade.

Heute habe ich die Stoppersocken aus dem Schrank gekramt und Peter kann sich jetzt leichter aufrichten und stehen bleiben. Das fand er toll und hat zweimal zwei Schritte gemacht, ohne sich irgendwo fest zu halten. Er lehnte erst an mir und plötzlich hat er zwei Schritte gemacht. Ich hoffe ja immer noch, dass er erst Krabbeln wird und das nicht völlig auslässt. Er ist ja nun schon ständig auf allen Vieren, somit habe ich die Hoffnung, dass er auch noch Krabbelt. Er schien so gar keine Angst zu haben, dass er umfallen und sich weh tun könnte und ich habe ihn ja auch beide Male aufgefangen. Durch das Aufrichten erreicht er nun auch die Dinge, die auf dem Sofatisch liegen. Konnte ich vorher dort noch Dinge vor ihm in Sicherheit bringen, ist diese Ära nun vorbei.

Er macht nun andauernd so einen süßen runden Mund und sagt „Oi“ oder „Oh“. Und das wirklich viele Male am Tag. Ich könnte ihn dann immer knutschen und muss oft Lachen. Wenn er gerade mit Absicht sein Essen, oder zum 10. Mal seinen Löffel herunter geschmissen hat, ist das mit dem Lachen meinerseits natürlich nicht gerade förderlich, wenn man bedenkt, dass man ihm das gerne wieder abgewöhnen will. Andererseits ist auch dass nur eine Phase, die durchgestanden sein will und es wird sich sowieso nicht eher geben, als bis er das Prinzip der Schwerkraft und das Diese eben immer vorhanden ist, richtig verinnerlicht hat.

Auch wenn seine Haarpracht noch nicht als solche (Pracht) zu bezeichnen ist, so fand ich gestern und heute zum ersten Mal, dass er nicht mehr so sehr wie ein Baby aussieht, sondern nun schon in Richtung Kleinkind geht. Das erfüllt mich mit Erstaunen und ein wenig mit Wehmut. Mein Baby wird groß. Das ist gut und richtig und trotzdem würde ich gerne manches mal die Zeit anhalten können, um alles so richtig genießen zu können. Auch wäre es prima, wenn ich meine Zeit parallel zubringen könnte um so mehr Zeit für jedes der Kinder zu haben. Die Großen kommen halt doch immer mal wieder zu kurz, finde ich. Sie haben allerdings gefragt, ob wir nicht noch ein Baby kriegen könnten. So schlimm kann es also für sie nicht sein. Ich hatte ja schon Phasen nach Peters Geburt, wo ich auch daran gedacht habe, ob er wirklich so alleine als Nachzügler bleiben sollte. Im Moment bin ich aber so was von fertig mit dem Kinder kriegen, dass es schon sehr, sehr überraschend für mich kommen würde, wenn ich noch mal schwanger werden würde. Außerdem ist unser 7-Sitzer jetzt voll. Und wie ich eben schon schrieb, finde ich, die Großen kommen immer mal wieder zu kurz, mit noch einem Kind, würde es ja nicht besser.

Bis zur nächsten Woche,

LG Eleonore

Peter

Bild: Privat



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Kommentare von Lesern:

Eleonore22.05.2014 21:06

Danke ihr Lieben! Selber denke ich mir ja oft, dass ich es nicht gut genug mache. Ich sehe halt meist dass, was ich nicht so gut hinbekomme oder richtig blöd gemacht habe, aber letzten Endes versuche ich immer alles richtig zu machen und mehr als das geht wohl nicht.
LG Eleonore

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Ella, Rasenau22.05.2014 19:53

Ich finde auch, man spürt die Hingabe, mit der du Mutter bist! Auch fur die Grossen. und auch über die Kinder deines Mannes schreibst du so! Peters Alter war übrigens auch bei meinem Sohn das Alter in dem ich mich wieder irgendwie nach "Baby" gesehnt habe :-)

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Yvonne, Berlin20.05.2014 10:48

Aber so wie du schreibst, scheinst du eine ganz tolle Mutter zu sein, die esaus vollem Herzen macht :-))!

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