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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
39. Woche

Ferien, oder doch Stress?

Die Reise war lang, aber gut. Cousinen im Glueck.

Letzten Dienstag haben wir ja unsere Katze zu ihrer neuen Familie gefahren. Sie wohnen wirklich tief im Wald und das muss für die Katzen doch echt schön sein. Als wir dort ankamen, war gleich die Nachbarskatze da, um uns und Kitty zu begrüßen. Die Katze der neuen Familie ging raus, als wir mit Kitty rein gingen und so konnte Kitty das Haus auf eigene Faust erkunden. Sie hat auch gleich gezeigt, dass sie reinlich ist und hat das dort stehende Katzenklo benutzt. Die zwei Mädchen sind 4 und 1,5 Jahre alt und waren ganz begeistert von der schönen Katze. Elin und Marleen sind Kitty dann ziemlich auf den Fersen geblieben und haben sie erst nach einer ganzen Weile nicht mehr beachtet, da hatten sie das Lego Duplo entdeckt und hingebungsvoll damit gespielt. Als die Katze "Perle" wieder rein kam, haben wir Kitty erst nicht gefunden. Sie saß dann im weißen Expedit Regal im ersten Stock und da sie selber fast ganz weiß ist, haben wir sie erst nicht gefunden. Perle war dann super neugierig. Nicht auch nur annähernd feindseelig oder aggressiv. Kitty hat sie aber angeknurrt und einmal auch gefaucht. Wir haben dann beobachten können, dass Perle ganz langsam näher kam und Kitty ließ sie nicht aus den Augenwinkeln. Ich bin gespannt nach unserer Rückkehr zu hören, wie gut sie sich letztendlich angefreundet haben. Wir können sie gerne besuchen kommen und das hat es Elin und Marleen etwas leichter gemacht.

Mittwoch habe ich endlich gepackt. Wie immer, wenn es so Übergangswetter ist, weiß ich nicht, was ich einpacken soll. Warme Sachen, dünne Sachen, wahrscheinlich ist es dann genau so, dass wir das andere gebraucht hätten. Also packe ich meist etwas von allem ein und stelle dann hinterher fest, ich hatte viel zu viel mit. Ich finde, ich packe eigentlich schon immer minimalistischer, aber trotzdem ist es in der Regel zu viel. Marleen hatte Kulturschulstunde und so musste sie gleich nach der Schule ein Scheibe Brot essen und dann musste ich sie wieder zur Schule fahren. Dann war ich noch mal einkaufen, dann habe ich noch eine Wolldecke im Fabrikverkauf um die Ecke gekauft und schnell Mittagessen gemacht. Dann mussten wir los zum Schulmusikkorps von Elin, wo ich Elternwacht sein musste. Passte ja super, dass es gerade den Tag vor unserer Abreise sein musste. Ich habe letztendlich nur im gleichen Raum wie Elin gesessen und erst den Anfängern als Gruppe und dann ihr alleine im Einzelunterricht zuhören dürfen. Und nachdem sie dann eine neue Querfloete bekam, war ich echt erstaunt darüber, wie gut sie doch spielen kann. Und noch mehr erstaunt hat sie mich, dass sie Noten lesen kann, etwas, was mir leider nie so richtig gelingen wollte. Inzwischen kann ich die Noten vom tiefen C bis hoch zum A, aber nur solange kein fiss, diss und so was dabei sind. Ihre erste Flöte war nicht in Ordnung und ich habe immer gedacht, sie bekommt es halt nicht hin. Ich habe ihr also in Gedanken unrecht getan, wenn ich dachte, dass sie doch lieber aufhören sollte, denn sie kriegt es ja so gar nicht hin. Zum Glück habe ich aber nichts in dieser Richtung zu ihr gesagt. Nach dem Korps mussten wir noch ein Päckchen von der Post abholen, denn es war etwas, was ich für meinen Vater bestellt hatte.


Peter war so lieb in den Nächten. Er schläft wieder gleich weiter, wenn er gestillt wird. Das ist so schön. Ich schaffe wieder mehr und so war die lange und anstrengende Autofahrt nicht so schwer für mich. Ich habe außerdem auf der Fähre mich mit ihm auf den Boden gelegt und ihn gestillt bis er schlief und dann habe ich auch gedöst. Das hat auch noch mal geholfen. Vorher haben die Mädchen und ich Uno gespielt und Peter ist begeistert auf dem Boden vor dem Fenster, welches bis zum Boden ging, herum gekullert und gerobbt. Ich muss gestehen, ich war erstaunt über mich selber, denn normalerweise habe ich eine totale Bazillen-Phobie. Da darf Peter dann nicht auf dem Teppich auf der Fähre herumrobben. Da finde ich es schon schlimm, wenn seine Socken den Einkaufwagen berühren. Dann müssen die natürlich gewaschen werden. OK, ich habe alles, was wir am Reisetag anhatten am nächsten Tag in die Wäsche getan, aber er durfte trotzdem auf den Boden und ich lag zwar auf meiner Innenseite meiner Jacke mit ihm, aber ich lag auf dem Boden, auf der Fähre. Das ist schon ein Fortschritt, in Sachen Gelassenheit, was den Umgang mit Dreck angeht. So schlimm ist es auch erst in den letzten Jahren geworden. Aber irgendwie gibt mir die robuste Gesundheit meiner Familie auch Recht. Ich achte immer akribisch darauf, das die Hände gewaschen werden, wenn man auf Toilette war, von draußen reinkommt, seine Schuhe später ins Schuhregal geräumt hat, vor dem Essen oder sonst irgendwie mit Bakterien und Viren in Berührung gekommen ist. Hans hält davon nicht so viel und nimmt dann gerne mal den Brechdurchfall von der Fähre oder Raststättentoilette mit, während wir anderen alle komplett verschont bleiben. Das letzte Mal übergeben hat sich Elin als sie 2 war und eine Gehirnerschütterung hatte. Ich in der Schwangerschaft und Marleen reagiert auf Apfelsaft damit, dass es ihr hochkommen kann, aber weil sie krank waren, haben sie eigentlich kaum je sich übergeben müssen. Also ist mein "hinterher-sein" mit dem Händewaschen nicht so verkehrt, denke ich.

Die Autofahrt ging echt gut, auch weil ich auf der Fähre eine Thermosflasche voll Kaffee gekauft hatte. Die gab es zusammen mit Schokoriegeln und da ich sonst nie Kaffee trinke, haben mir ein, zwei Schluck davon geholfen, wenn ich müde wurde. Wir kamen bei Hamburg in einen Stau und haben eine Stunde anstatt von 10 Minuten gebraucht, aber sonst war es angenehm zu fahren. Im Stau fuhr plötzlich eine Zivilstreife seitlich von mir, hielt die Kelle ins Beifahrerfenster und wollte vor mich fahren. Dann ging auf der Hutablage eine Leuchttafel hoch auf der stand "Polizei - Stopp" aber als sie dann immer weiterfuhren, fuhr ich auch immer weiter. Ich bekam jedoch erst eine Riesen-Schreck, denn ich hatte direkt vorher mit Peter herumgealbert, seine Hand genommen und hochgehalten und immer wieder "jieppieh" gerufen um ihn bei Laune zu halten. Denn er fand den Stau doof, war warm und hatte Hunger/Durst und ich konnte ja nicht anhalten, jedenfalls nicht so richtig, wir fuhren ja im Stopp-and-go. Stillen ging jedenfalls nicht. Die Streife hatte aber das Stopp und Polizei nur einmal kurz angezeigt und fuhr dann 20 Minuten vor mir her, schwenkte immer mal wieder nach rechts um an dem Anhänger vor uns vorbei zu sehen. Dann endlich fuhren sie wieder auf die linke Spur und dann vor das Auto mit dem Anhänger. Dann stand auf der Anzeige Polizei, bitte folgen und sie haben ihn aus der nächsten Ausfahrt begleitet. War ich froh, dass sie nicht mich wegen unvorsichtigem Verkehrsverhalten oder so was rausgezogen haben. Das habe ich ja erst gedacht, als ich die Kelle im Fenster sah.

In Kassel bei meinen Eltern angekommen ging Peter ohne zu mucken auf den Arm von meinem Vater. So konnte ich Sachen aus dem Auto holen. Dann nahm ihn meine Mutter weil mein Vater mit mir gehen wollte und das Geschrei ging los. Er fremdelt also definitiv und verstärkt bei Frauen. Eine Freundin meiner Mutter war am Sonntag kurz da und als sie ihn nur kurz an der Hand berührte, fing er auch gleich an zu weinen. Ok, meist fängt er an zu weinen wenn ich aus dem Raum gehe, wenn er aber meint, ich könnte ihn mit jemand Anderem dort alleine lassen, darf ich mich nicht mal vom Sofa erheben, ohne das er anfängt zu weinen und zu mir gerobbt kommt. Armer kleiner Kerl. Jetzt, wo er die Welt erobert, muss er sich ganz sicher sein, dass ich auch da bin. Für ihn da bin, immer und zu jederzeit. Und soll ich euch etwas sagen. Dafür liebe ich ihn noch mehr. Dieses ganz andere Weinen von ihm berührt mich in meinem tiefsten Inneren und bewirkt, das ich alles stehen und liegen lassen will, um ihn auf den Arm zu nehmen. Das hat die Natur doch echt toll eingerichtet. So kann er die Welt erkunden und findet doch auf jeden Fall immer wieder zu mir zurück, seiner Futterquelle, seiner Wärmequelle und seinem Schutz. Auch wenn ich diejenige bin, die zu ihm kommen muss, so war und ist es ja auch immer noch elementar wichtig, das wir uns um die kleinen Kerlchen kümmern, sonst erfrieren und verhungern sie oder kommen in andere bedrohliche Situationen. Das schaffen sie ja sogar unter unserer Aufsicht noch.

Freitag haben wir die Geschäfte der Innenstadt unsicher gemacht und ich habe wirklich die Schmerzgrenze unseres Kinderwagens getestet. Die 5 Kilo im Gepäcknetz waren definitiv überschritten. Wir haben sogar schmale Schuhe für Elin gefunden. In dem einen Geschäft wo wir in der Regel immer fündig werden, hatte sie wirklich die Auswahl zwischen sage und schreibe 8 oder 9 Paar Schuhen. Das ist für uns Spitzenrekord. Sandalen für Elin und auch welche für Marleen haben wir auch noch gekauft und ich war sehr zufrieden mit dieser Ausbeute. Am Abend kam Elins und Marleens Vater zu Besuch. Und am Samstag kam er am frühen Vormittag. Ich habe mich am Samstag dann verpiselt und bin auch einen Kindersachen Basar gefahren. Ganze 48 Euro hatte ich mit und 45 davon wurden ausgegeben. Jetzt habe ich für den Sommer so einiges an Kleidung und noch ein paar Holzpuzzle und einen Toilettensitz. Elin und Marleen sind mit ihrem Vater zu seiner Schwester gefahren und ich bin mit Peter vom Flohmarkt dorthin gefahren. Wir hatten einen wunderschönen Nachmittag und haben abends Sesamringe und so pikante Aufstriche vom "frischen Türken" wie mein Schwager, der selber türkischer Abstammung ist, es nannte, gegessen. Das hatte ich am Vormittag besorgt, denn sie hatten gerade die Magen-Darm-Grippe überstanden, so dass keine Lust auf Kuchen bestand. Das war jedoch genau das Richtige. Und so lecker! Die 4 Cousinen sind erst draußen herumgestromert und als es dann doch recht kalt wurde kamen sie rein. Mein Ex war auch mit draußen gewesen, so dass wir uns drinnen ohne Sorgen, wegen der kleinen Cousine von 4 Jahren, unterhalten konnten. Es tut so gut mit meiner Exschwägerin und Nennschwester zusammen zu sein. Wir können uns einfach alles erzählen. So habe ich mir immer vorgestellt müsste es sein, eine Schwester zu haben. Hoffentlich wird es meinen zwei Töchtern einmal so gehen, wenn sie erwachsen sind. Momentan haben sie wieder eine Phase, wo sie viel und gut miteinander spielen. Sie hatten aber auch schon welche, wo sie eher garstig zueinander waren.

Sonntag waren wir nachmittags noch mal auf einem Spielplatz verabredet mit den Cousinen und ihren Eltern. Als wir fahren mussten waren die Kinder alle ganz traurig, aber wir haben ausgemacht, dass wir uns am Mittwoch Nachmittag noch mal bei ihnen treffen und morgen, am Dienstag dürfen sie mit der älteren Cousine, die in die 2. Klasse geht, in die Schule gehen. Das heißt also, wir müssen morgen um halb 7 aufstehen, weil wir es sonst nicht rechtzeitig schaffen. Da in Norwegen die Schule bei uns im Ort erst um halb neun anfängt, ist das eine halbe Stunde früher, als unsere normale Aufstehzeit und ungefähr eine Stunde vor unserer Aufstehzeit hier in den Ferien.

Bisher war Elins und Marleen Vater jeden Tag bei uns und morgen wird er vielleicht nicht können, dann aber am Mittwoch wieder. Ich kann nur wieder sagen, wie froh und dankbar ich dafür bin, das wir Freunde sind und uns immer noch wertschätzen und es den Kindern nicht extra schwer machen. Und das auch die ganzen Familien mitmachen.

Peter liegt jetzt seit 19 Uhr im Bett und ich freue mich gleich zu ihm kriechen zu können. Einmal habe ich ihn seitdem schon wieder gestillt und da war ich heilfroh drum, denn ich war drauf und dran eine "Stahltitte" zu bekommen, so voll war die eine Brust.

Marleen kam gerade halb geschlafwandelt zu mir ins Wohnzimmer und erschrak beinahe, als ich sie ansprach. Dann sagte sie, sie müsse auf Toilette und als ich sagte, dann geh doch, wollte sie sich auf das Sofa setzen und im letzten Moment drehte sie um und ging wieder weg. Sie kann oft die unverständlichsten Sachen reden, wenn sie so drauf ist. Es ist nicht mal sicher, dass sie auf Toilette gegangen ist. Morgen weiß sie davon nichts mehr.

Obwohl Peter fremdelt und alle nun genau mustert, sich das anlachen oder Lächeln spart, begeistert er immer noch die meisten Verkäuferinnen und z.B. die Leute in der Straßenbahn. Dafür werden die Schwestern nun mit viel mehr Freude begrüßt und das ist einfach niedlich. Was ich auch recht niedlich finde ist, wenn er etwas unzufrieden ist und sich vorwärts zu den Spielsachen seiner Schwestern robbt, dann kommen immer Laute der Beschwerde von ihm so lange er robbt, z.B. wird geprustet, wenn er dann kurz anhält, hören auch die Laute auf und wenn es weiter geht, dann geht auch das Geräusch wieder weiter. Wie ein Motor, der eben Geräusche macht.

Gestern ist Peter 9 Monate alt geworden! Hurra! Mein Sonnenschein! Aus gegebenem Anlass haben wir dann die Monate von Marleen und Elin ausgerechnet. Marleen wird am 11. März 96 Monate alt und Elin ist 116 Monate alt. Ich bin ganz schön froh, dass sie nicht noch danach fragten, wie viele Monate ich oder die Oma alt sind. Da hätte ich dann, glaube ich, doch echt lange gebraucht, um es sicher auszurechnen.


Jetzt muss ich aber schnell ins Bett!

Bis zur nächsten Woche!
LG Eleonore



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