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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
17. Schwangerschaftswoche

Heiße Milch und "Baby an Bord"

oder: wie nutze ich fremdes Wissen.

Den Bericht dieser Woche wollte ich eigentlich beginnen mit meinem neuen Sportprogramm. Habe ich jetzt doch Pilates für mich und meinen schwangeren Körper entdeckt. Durch „Powerhaus“ und Atmen, Halteverrenkungen und kontrollierten Bewegungen im „Herabschauenden Hund“ wird meine Tiefenmuskulatur (?) dermaßen angesprochen, dass sich am nächsten Tag die sonst so „unbekannten“ Muskeln fast schmerzhaft bemerkbar machen. Sonderbar erfrischend! Dazu gehe ich dann einmal die Woche schwimmen. Wasser und die damit verbundene Leichtigkeit ziehen mich magisch an und auch ein bisschen Fruchwasserfeeling kann einer Schwangeren ja sicher nicht schaden.

Aber jetzt zurück zum eigentlichen Anfang. „Wollte eigentlich beginnen“ deshalb, da ich jetzt mit einer Erkältung ganz schön angeschlagen bin und sämtliche Aktivitäten bis auf echt Notwendiges gestrichen sind. Trotzdem war ich oft den ganzen Tag unterwegs und abends dann dermaßen wehleidig, wie ich es eigentlich nur vom gemeinen Männerschnupfen kenne. Vielleicht hängt das mit der Influenzaimpfung zusammen, die ich letzte Woche bekam und die sich bereits mit einer örtlichen Hautreaktion schon ganz schön fies angefühlt hatte. Meine Ärztin warnte mich vor, dass eventuell ganz vielleicht einige wenige Erkältungszeichen auftreten könnten. Na ja, was solls, jetzt bin ich auch schon wieder so gut wie durch dank der überragenden Pflege meines Mannes (ja, er übertrifft sich einfach immer wieder) und meines Geheimtipps: Heiße Milch mit Honig vor dem zu Bett gehen. Schon meine Mama hat mich damit in einer Hustennacht immer wieder zum Einschlafen gebracht. Das Heißgetränk macht mich von innen heraus ganz wohlig warm und gibt mir eine einzigartige Bettschwere. Der Honig lindert die Halsschmerzen. Ich hoffe, ich kann mein Kind später auch mit so einfachen Mitteln beeindrucken. Und bestimmt hat meine Mama auch noch ein paar weitere Weisheiten auf Lager, die sie bald aus ihrem Nähkästchen holt.

Von Tipps und Tricks kann ich – im Gegensatz zu vielen anderen werdenden Müttern - aktuell noch gar nicht genug kriegen. Ich fühle mich so unvorbereitet und unwissend, dass ich mich kaum traue, bei Entscheidungen (zum Glück keine weltbewegenden momentan) völlig auf mein Bauchgefühl zu hören – er sagt gerade eh nur „Hunger“ und später „das war jetzt dann doch zu viel“. Kommt das denn noch? Oder fehlt mir das Muttergen?

Deswegen habe ich auch gleich nach der ersten Besichtigung eines Kindergartens die beste Beraterin, meine Mutti, angerufen und die Eindrücke mit ihr geteilt. „Mama, die stecken hier alle Kinder in eine Gruppe, von 1-6 Jahren. IN EINE GRUPPE! Was sollen die nur miteinander anfangen? Gehen die Kleinen da unter? Langweilen sich die Großen bei all dem Babykram? Offenes Konzept, heißt das, keine Regeln?“ Ok, Kristin, ganz locker bleiben! Die haben das gelernt und wissen, wie man mit Kindern den ganzen Tag sinnvoll gestalten kann. Jedes Prinzip, jede Anlehnung an wen auch immer hat sicher seine Vor-, aber auch seine Nachteile. Es ist nur ein Kindergarten. Ich muss mein Kind dort mit reinem Gewissen abgeben können und sicher sein, dass es in guten Händen ist. Und das wäre dort sicherlich der Fall. Also melden wir uns so schnell wie möglich an, um auf der Warteliste gute Plätze zu ergattern. Das soll hier in Jena nämlich gar nicht so einfach sein. Und auch um weitere Besichtigungen in anderen Einrichtungen und vorläufige Anmeldungen müssen wir uns kümmern. Warum den Kopf zerbrechen, wenn man am Ende eh nur einen Platz irgendwo erhält? Recht einfach, aber schon schade.

Meine Handy-App zur Schwangerschaft hat mir heute einen sehr skurrilen Vorschlag unterbreitet. Ich solle doch einen „Baby an Bord“-Anstecker tragen, damit die Leute in Bus und Bahn wissen, dass sie mir einen Platz anbieten sollen. Ist das ein schlechter Scherz am Morgen? Wenn ich mich nicht wohl fühle, dann bitte ich um einen Sitzplatz. Und sonst stehe ich eben. Ob nun schwanger oder nicht, sollte hier nicht die Rolle spielen. Und mit den berühmten Samthandschuhen möchte man ja auch nicht angefasst werden. Ich lache immer noch beim drüber Nachdenken.

Wer sich noch erinnert, weiß, dass ich beim letzten Arztbesuch mit Ketonen im Urin zum kleinen Glucosetest musste. War aber in Bezug auf Schwangerschaftsdiabetes erstmal Fehlalarm - sehr zu meiner Erleichterung.

Zum Schluss will ich noch vom Basar letzter Woche erzählen. Pünktlich um 8.30 Uhr stand ich vor dem Einlass. So wie hundert andere Frauen mit und ohne Anhang, Kind und Kegel auch. Und dann passierte etwas für mich schon tragisches. Alle Frauen mit aktuellem Mutterpass durften an der scharrenden Menge vorbei in die heiligen Hallen eintreten. Die erste halbe Stunde galt nur den Erwartenden, denen noch Wochen bis Monate bleiben, sich um Kleidung und Co. zu kümmern. Die gestressten Muttis, mit zerrenden Kindern an den Händen, die vielleicht wirklich jetzt eine neue Garderobe benötigen, mussten mit ansehen, wie jedes kleine Kleidungsstück von dickbäuchigen Frauen mit „ach wie süß“ und „sooo winzig“ kommentiert wurde. Ich verstehe das Problem gar nicht. Da nimmt doch ein großes Kind dem kleinen Säugling gar nichts weg. Ich habe mich dann also wirklich auch nur auf die kleinsten Größen konzentriert und zwischen Bärchen und Blümchen einen einfachen grauen Body zum Knöpfen gefunden. Dazu gabs den super Schnapper eines dreiteiligen Alvi-Schlafsackes in absolut neuwertigem Zustand. Eine Trage konnte ich leider nicht erstehen. Also schaue ich hier und da mal durch die Gebraucht-Anzeigen im Internet. Ich meine, ich sollte fündig werden.

Nun steht die heiße Milch bereit, bleibt gesund!

Kristin

Bild: privat



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In diesem Beitrag geht's um:

Pilates, Erkältung, Kindergarten