Speiseröhrenmuskel bei Babys noch zu schwach
Das regelmäßige Spucken nach der Mahlzeit nennt sich gastroösophagelaer Reflux (GöR): Verantwortlich ist der untere Speiseröhrenmuskel, der den Magen zur Speiseröhre hin verschließt. Bei Babys ist er noch zu schwach ausgebildet und kann den Mageninhalt nicht bremsen. So gelangt ein Teil der Nahrung wieder nach oben, z. B nach dem Stillen, beim Aufstoßen oder Husten. Mit der Zeit wird der Muskel stärker, der Reflux wächst sich aus.
Selbsthilfegruppen
München: ab September jeden ersten Dienstag im Monat im Schwabinger Familienzentrum Düsseldorf: jeden ersten Mittwoch im Monat im AWO Familienzentrum Anna Siemsen um 20 Uhr.
Gruppen in Leverkusen und Köln werden sich in Kürze organisieren.
Anmeldung und weitere Info unter
Kontakt: Carolin Scheffler, 0211/ 68771588,
e-mail: CScheffler@refluxkinder.de
Dieser Reflux wird zur Krankheit, wenn er zu Entzündungen der Speiseröhrenschleimhaut führt. Die Refluxkrankheit (GERD) tritt oft in den ersten Lebensmonaten auf, verschwindet aber nicht von selbst. Der saure Mageninhalt brennt in der Speiseröhre – und das verleidet dem Säugling das Stillen, das Baby nimmt ab, statt zu wachsen. Anzeichen sind anhaltendes Schreien und Unruhe beim Trinken. Atmet das Baby Teile des Erbrochenen ein, können Atemwegsinfekte bishin zur Lungenentzündung oder wiederkehrende Atemaussetzer auftreten.
Refluxkrankheit gilt als selten
Die Refluxkrankheit gilt als selten. Das liegt daran, dass eine Abgrenzung vom „normalen“ Spucken schwierig ist. „Viele Kinder werden eher als Schreibabys eingestuft oder wegen Atemwegserkrankungen behandelt. Die Refluxkrankheit als eigentliche Ursache ist noch viel zu wenig bekannt – auch wenige Ärzte ziehen sie in Betracht“, sagt Carolin Scheffler, Vorsitzende von Refluxkinder e. V. Die Initiative hat ein Netzwerk aus Fachleuten, Ärzten und Eltern betroffener Kinder aufgebaut und will über die Krankheit aufklären. Auf der Internetseite findet man die neue Elternbroschüre und einen Fragebogen, in dem man Häufigkeit, Auftreten und Begleitsymptome dokumentieren kann – wichtige Fakten für das Gespräch mit Hebamme oder Kinderarzt.
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