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Babypflege – Wie du die Haut deines Babys im Winter gut schützt

Was darfst du bei der Babypflege im Winter verändern? Wie schützt du die Haut deines Babys vor Kälte und Wind? Und was gibt es sonst noch zu beachten? Wir haben alle wichtigen Informationen für dich zusammengestellt, und die Münchner Hautärztin Dr. Regina Ramesohl um ihre zehn wertvollsten Tipps gebeten.

In diesem Artikel:

Wind- und Wetterschutzcreme sind gut für Babys Haut

Jetzt beginnt die kalte Jahreszeit und bestimmt freust du dich schon auf gemütliche Kuschelstunden. Doch auch im Winter braucht dein Baby frische Luft, denn sie ist gut für das Immunsystem und stärkt die Abwehrkräfte.
Da jedoch die Haut deines Babys oder Kleinkindes noch nicht ganz ausgereift ist, reagiert sie besonders empfindlich auf tiefe Temperaturen: So vermindert die Kälte die Durchblutung, die Fettproduktion wird dadurch reduziert. Die Münchner Hautärztin Dr. Regina Ramesohl rät „im Freien eine Wind- und Wetterschutzcreme speziell für Babys zu nutzen“.
Da sich die Cremes manchmal nur schwer auftragen lassen, hilft es, diese in den eigenen Händen anzuwärmen, leicht zu verreiben und dann erst aufzutragen.

Unsere Expertin

Expertin BabypflegeDr. Regina Ramesohl, Hautärztin und Allergologin, bietet in ihrer Münchner Praxis eine eigene Kinder- und Teenagersprechstunde an.

Die Hautärztin warnt davor, die Babyhaut vor dem Gang ins Freie mit einer normalen Feuchtigkeitscreme einzucremen. „Denn in der Kälte gefriert das in der Feuchtigkeitscreme enthaltene Wasser auf der Haut.“

Von Anorak bis  Zwiebellook: Empfehlungen für die Kleidung

Wichtig ist auch die richtige Kleidung: „Am besten“, so Dr. Hermann Josef Kahl, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V., „ist die altbewährte Zwiebeltechnik.“ Also mehrere Kleidungsstücke übereinanderschichten, so dass man jederzeit ein Kleidungsteil aus- bzw. wieder anziehen kann. Doch sollten „Eltern ihr Kind zum Spaziergang nicht so dick einpacken, dass es sich kaum noch frei bewegen kann," gibt Kinderarzt Kahl zu bedenken. Sein Tipp: Leichte Skiunterwäsche, darüber lange Hose, Langarmhemd und/oder Pulli und Anorak. Dazu Mütze, Handschuhe und Schal. In die wasserdichten, imprägnierten Schuhe gehören Thermosohlen.

10 Experten-Tipps für gesunde Babyhaut im Winter

  1. Tipp zur Körperpflege: Muss ich die Haut meines Kindes eincremen oder lieber gar nicht? Baby- und Kleinkinderhaut ist um ein Vielfaches zarter und empfindlicher als die Haut Erwachsener und sie neigt zu Trockenheit. Daher ist es wichtig, die Haut der Kleinen einzucremen, um sie vor dem Austrocknen und vor äußeren Reizen ausreichend zu schützen. Baby- und Kleinkinderhaut kann dies nicht allein und sie kann es auch nicht lernen.
  2. Tipp Hautpflegeprodukte: Welche Produkte schützen Babys Haut? Im Winter muss die Baby- und Kinderhaut besonders vor Kälte und Trockenheit geschützt werden. Denn noch fehlt der natürliche Eigenschutz der Haut, der sich erst noch entwickeln muss. Nutzen Sie speziell für Babys gekennzeichnete Pflegeprodukte. Öle lassen bei längerer Anwendung die Haut austrocknen. 
  3.  Tipp (ungesunde) Inhaltsstoffe: Auf was muss man bei Inhaltsstoffen achten? Pflegeprodukte für Ihr Baby oder Kleinkind sollten möglichst keine Konservierungsstoffe, keine Duftstoffe und keine Farbstoffe enthalten, da diese die ohnehin empfindliche Haut zusätzlich reizen und ggf. sogar allergische Reaktionen hervorrufen können.
  4. Tipp bester Wetterschutz: Wie schütze ich mein Baby draußen, an der kalten, frischen Luft, am besten? Neben dem alt bewährten Zwiebellook sollte das Gesicht durch eine Wind- und Wetterschutzcreme speziell für Babys geschützt werden. Das in einer normalen Feuchtigkeitscreme enthaltene Wasser gefriert bei Kälte, daher ist eine normale Feuchtigkeitscreme keine Alternative. Tragen Sie die Wind- und Wetterschutzcreme vor dem Gang ins Freie auf und entfernen Sie sie nach dem Spaziergang wieder mit einem weichen Tuch, damit sich unter der fettigen Creme kein Hitzestau entwickelt.
  5. Tipp bei Erfrierungen: Welche Erste Hilfe-Maßnahmen sollte man in einem solchen Fall ergreifen? Die Gefahr von Erfrierungen besteht vor allem an den Fingern, den Zehen, den Ohren und der Nase. Hände, Füße und Ohren lassen sich gut durch Kleidung wärmen und schützen. Sollte die Nase einmal zu kalt geworden sein, gilt es, sie langsam bei Zimmertemperatur zu erwärmen und am gleichen oder folgenden Tag bei Bedarf den Kinder- oder Hautarzt  aufzusuchen.
  6. Tipp Lippenpflege: Ist sie notwendig? Und wenn ja, wie und mit was? Bei trockenen Lippen kennen wir alle das Gefühl, die trockenen Lippen mit der Zunge befeuchten zu müssen. Leider führt dies nur zu einem weiteren Austrocknen. Durch den Speichel wird die Haut um den Mund zudem irritiert, so dass sich bei manchen Kindern eine Art Clownsmund, ein sogenanntes Lippen-Leck- Ekzem entwickelt – eine Rötung um den Mund herum, soweit die Zunge reicht. Abhilfe schafft eine rückfettende Kinder-Pflegecreme. Vaseline und Melkfett sind hingegen nicht empfehlenswert.
  7. Tipp Sonnenschutz: Muss ich die Babyhaut auch im Winter vor der Sonne schützen? Vergessen Sie auch im Winter den Sonnenschutz nicht. Besonders wenn Schnee liegt und man vielleicht sogar zum Skiurlaub in den Bergen ist, sollten Sie die unbedeckte Haut Ihres Babys/Kindes mit einer für Babys bzw. Kinder geeigneten Sonnenschutzcreme vor Sonne zu schützen. Der Schnee reflektiert die Sonnenstrahlen und dadurch erhöht sich die Intensität der UV-Strahlen.
  8. Tipp Heizungsluft: Wie kann man dem Austrocknen der Haut vorbeugen bzw. entgegenwirken? Die warme Heizungsluft reduziert die geringe Luftfeuchtigkeit im Winter zusätzlich. Um gegenzusteuern, können Sie mit Wasser gefüllte Gefäße auf die Heizung stellen oder feuchte Tücher auf die warme Heizung legen. Durch die Wärme verdunstet das Wasser und erhöht so die Luftfeuchtigkeit. Eine Alternative sind Luftbefeuchter aus dem Handel.
  9. Tipp Baden: Mit oder ohne Badezusatz? In der Regel reicht es, Ihr Baby oder Kleinkind einmal pro Woche in klarem Wasser zu baden. Durch einen ölhaltigen Badezusatz rutscht Ihnen Ihr Baby schneller aus der Hand, daher ist es besser, auf den Bade-Zusatz zu verzichten und Ihr Baby direkt nach dem Baden mit einer Pflegecreme einzucremen. Zur täglichen Wäsche von Gesicht und Händen empfiehlt sich ein Waschlappen mit klarem warmen Wasser, für die Reinigung beim Wickeln empfehlen sich weiche Wattetücher und warmes Wasser.
  10. Tipp zum Trinkverhalten: Was hat Trinken mit der Haut zu tun? Wenn Ihr Kind zu wenig trinkt, fehlt dem Körper Flüssigkeit und es wird automatisch auch die Haut trocken. Neugeborene trinken ca. 200 bis 350 ml Milch in 24 Stunden und steigern diese Menge langsam auf die für ein- bis vierjährige Kinder empfohlene Trinkmenge von circa 800 ml pro Tag.

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