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Zahnen bei Babys: Symptome, Tipps und Anzeichen für die ersten Milchzähne

Die ersten Zähnchen deines Babys sind ein aufregender Meilenstein, aber sie können auch mit Herausforderungen einhergehen. In einigen glücklichen Fällen bemerken Eltern den ersten Milchzahn erst, wenn das Baby bereits zubeißt. Das erste Zähnchen ist da ohne Beschwerden zu verursachen. Doch häufiger wird das Zahnen von unangenehmen Symptomen begleitet, die die gesamte Familie belasten können. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Anzeichen des Zahnen bei Babys erkennst und welche unterstützenden Maßnahmen dir helfen können, wenn dein Baby seine Milchzähne bekommt.

In diesem Artikel:

Ab wann zahnen Babys? In welchem Monat kommt der erste Zahn?

Den ersten Zahn kannst du normalerweise zwischen dem 6. und 7. Lebensmonat des Babys erwarten – in den meisten Fällen vor dem ersten Geburtstag.

U-Untersuchungen

Die ersten Zähne sind auch Thema bei der U5. Welche U-Untersuchungen noch für dein Kind anstehen, siehst du in unserem

U-Untersuchungen-Rechner 

Sei aber nicht verunsichert, wenn es bei deinem Kind etwas länger dauert und Zahnen sowie Anzeichen auf sich warten lassen. Das Zahnen beim Baby ist ein ganz natürlicher Vorgang, dementsprechend sind auch die Zeitpunkte dafür sehr individuell – ebenso wie der Zeitraum, in dem der erste Zahn beim Baby vollständig herausschaut. Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn Kinder bereits mit 3 oder 4 Monaten ihren ersten Zahndurchbruch erleben und auf einmal „kraftvoll zubeißen“.

Welcher Zahn wächst einem Kind zuerst?

Wenn im ersten Lebensjahr die Baby-Zähne sprießen, sind es meistens die unteren Schneidezähne, die als erste durch das Zahnfleisch durchbrechen; genauer: die unteren mittleren Schneidezähne. Als nächste neue Zähne folgen die oberen Schneidezähne, dann die seitlichen Schneidezähne. Die ersten Backenzähne kommen in der Regel zum Schluss. Also: erst kommen die Schneidezähne, dann die restlichen Zähne. Spätestens bis zum 36. Monat sollten die Zähne in Babys Milchgebiss vollständig ausgebildet sein.

 

Zahnen-symptome

Diese Anzeichen können Hinweise sein, dass die Milchzähne kommen:

  • unruhiger Schlaf
  • geschwollenes Zahnfleisch
  • weißliche Stellen im Zahnfleisch
  • scheinbar grundloses lautes Schreien
  • vermehrter Speichelfluss
  • leicht erhöhte Temperatur
  • Lutschen an Fingern oder der Hand
  • gerötete Wangen
  • Durchfall, weicher Stuhl, wunder Po

Erste Anzeichen für das Zahnen

Typische Symptome, die die Milchzähne ankündigen, sind beim Zahnen oft ganz unterschiedlich ausgeprägt. Während einige Babys lediglich vermehrt Speichel bilden und rote Backen bekommen, erleiden andere sehr starke Schmerzen unter dem nach außen dringenden Zahn.

Als ein wichtiges Indiz dient verstärktes Sabbern. Wenn öfter als gewöhnlich das Sabberlätzchen gewechselt werden muss und womöglich der Babymund außen herum wund wird, dann dauert es nicht mehr lange, bis das langsame Vorrücken der Zähne beginnt.

Schnell Klarheit bei verdächtigen Anzeichen erhältst du nicht nur von außen, wenn dein Baby rote Backen hat, sondern auch von innen, wenn du in den kleinen Mund schaust und auf dem Zahnfleisch eine hellweiße Wölbung erkennen kannst. Wenn das Baby zahnt, beginnt es bei verstärktem Speichelfluss zudem auf allem herum zu beißen, was es in den Mund bekommt. Der Druck der Gegenstände gegen das Zahnfleisch hilft dem Baby den Schmerz zu lindern und wirkt sich beschleunigend auf das Durchstoßen des Milchzahns aus.

Wenn die Zähne aus dem Kiefer stoßen, stressen solche Symptome. Und da das Kind den Schmerz nicht „wegbeißen“ kann, sind durchwachte und -geschriene Nächte und Unausgeglichenheit die Folge. Und wenn beim Zahnen Baby schreit, wird das auch für die Eltern schnell zur Belastungsprobe – dann müssen sich auch Eltern in Geduld und Gelassenheit üben.

Zahnungsbeschwerden: Gibt es Infekte während des Zahnens?

Wenn das Baby zahnt, steigt seine Infektanfälligkeit. Beim Zahnen sind Anzeichen wie Fieber und Schnupfen keine Seltenheit. Sie lassen sich aber weniger auf das Zahnen zurückführen, sondern sind in der Regel normale Erkrankungen, die sich jedes Baby hin und wieder einfängt. Der Grund: Der Nestschutz lässt im typischen Zahnungsalter von einem halben Jahr nach, Erkältungsviren haben so leichteres Spiel. Auf jeden Fall solltest du jedoch deine Kinderärztin oder deinen Kinderarzt konsultieren, wenn das Fieber sehr hoch ist oder sich über mehrere Tage hält.

In manchen Fällen leidet das zahnende Baby an Durchfall und wundem Po. Der vermehrte Speichelfluss sorgt für eine regere Tätigkeit im Magen, auf den sich die Verdauung erst einstellen muss. Zudem beginnt mit dem ersten Zahn die Umstellung auf festere Kost. Auch hier solltest du dich im Zweifelsfalle an eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt wenden. Üblich ist jedoch, dass wenn das Baby zahnt, die Symptome schon wenige Tage nach dem Durchbrechen des Milchzahns abklingen.

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Was hilft beim Zahnen? – Tipps

Beißringe

Am meisten Linderung verschaffst du deinem Baby, indem du ihm etwas zu kauen gibst. Es sollte sich aber nicht um Spielzeug handeln. Beißringe erfüllen dieses Bedürfnis am besten. Der Vorteil von Beißringen ist, dass sie nicht verschluckt werden können und sie, ordentlich behandelt, hygienisch unbedenklich sind.

Kühl die Beißringe vor Gebrauch, aber nicht im Gefrierfach, ansonsten besteht die Gefahr von Verletzungen der zarten Mundhaut. Beim Kauf von Beißringen solltest du streng darauf achten, dass diese frei von Weichmachern (Phtalate) sind. An sich sind diese in Deutschland und in der EU verboten, man weiß aber nicht, welcher Herkunft manches Produkt vom Wühltisch ist. ÖKO-TEST testete Anfang 2017 Beißringe; dieser Test ist auf www.oekotest.de verfügbar.

Äpfel, Karotten oder Brotkanten solltest du deinem Kindern nicht zum Kauen geben. Es besteht die Gefahr, dass sich dein Kind an den Stücken verschluckt und im schlimmsten Fall daran erstickt. Besonders gut eignet sich allerdings ein feuchter Waschlappen als Kauhilfe und Beißring-Ersatz. Probier einfach beides aus.

HEBAMMEN-TIPPS

Du hast noch weitere Fragen für die erste Zeit mit deinem Sprössling? Dann schau in unsere Hebammen-Tipps: Darin geben dir Hebammen wertvollen Experten-Rat:

zu den Hebammen-Tipps

Homöopathische Mittel aus der Apotheke oder Drogerie

Neben den „Beiß-Hilfsmitteln“ gibt es noch andere Möglichkeiten, um dem Kind das Zahnen so angenehm wie möglich zu machen.

Es hilft aufgetupfter Salbei- oder Kamillentee, aber ohne Zucker bitte, sonst nimmt das junge Zähnchen gleich Schaden. Am besten kochst du einen Tee aus den beiden Kräutern und bestreichst damit das Zahnfleisch. Oder lass dein Baby auf dem Zipfel einer damit befeuchteten Stoffwindel oder eines Waschlappens kauen. Apotheken bieten zudem spezielle Gele an, die du zur Schmerzlinderung auf das Zahnfleisch aufträgst. Meistens enthält ein solches Zahnungsgel pflanzliche Wirkstoffe aus Ringelblume oder Kamille. Als Geheimtipp bei jungen Eltern gelten aus der homöopathischen Medizin Osanit-Kügelchen (eine Glubuli-Art). Bist du dir nicht sicher, welches Mittel du anwenden kannst, halte auf jeden Fall mit einem Arzt oder Apotheker Rücksprache. Auch die Verabreichung von rektalen Schmerzmitteln (Zäpfchen, etc.) solltest du vorher mit einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt abklären.

Zahnfleischmassage

Als Alternative reicht es mitunter aber schon, wenn du deinem Baby mit sauberen Fingern (oder einem Silikon-Fingerling aus der Apotheke) das Zahnfleisch massierst. Das kann beruhigend wirken und ebenfalls Schmerzen lindern.

Tipps für Zahnketten

Auch Bernstein soll kleinen Kindern das Zahnen erleichtern. Wenn sich beim Kind die Zähnchen zeigen, bedeutet das oft Stress für die ganze Familie. Zu den traditionellsten Hilfsmitteln gehört die Bernsteinkette. Nicht wenige Mütter und Hebammen schwören seit Langem auf ihre entspannende Wirkung. Bei Bernstein handelt es sich nicht um einen Stein, sondern um fossiles Harz. Dieses ist bis zu 260 Millionen Jahre alt. Im Laufe der Jahre verhärtete das zähflüssige Harz zu einer festen, steinartigen Substanz und gilt in der modernen Welt als Schmuckstein.

Weitere Infos

Weitere Hinweise und Informationen zur Zahnpflege und Kariesphrophylaxe erhältst du im Internet bei der
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.: www.dgzmk.de

Als Zahnungshilfe werden Babys Ketten aus kleinen geschliffenen oder abgerundeten Bernsteinen um den Hals gelegt. Vor dem Kauf solltest du sicherstellen, dass die Kette keine Gefahr für dein Baby darstellt.

Zu den relevanten Anforderungen gehört, dass die Schnur einer Bernsteinkette erst bei einem Zug von mindestens 90 Newton reißen darf, was in etwa einem Gewicht von neun Kilogramm entspricht. Diese Zugkraft können Babys nicht aufbringen. So können sie die Schnur nicht zerreißen und die Steine in den Mund nehmen. Die Steine sollen zudem einzeln verknotet sein, sodass, wenn die Kette reißt, nur ein einzelner Stein lose wird. Eine Sollbruchstelle gibt zusätzlich Sicherheit. Dabei handelt es sich um eine vorgesehene Stelle, an der die Kette bereits bei einem leichten Zug aufgeht und damit verhindert, dass sich ein Baby daran stranguliert. Eine gute Lösung ist dafür zum Beispiel ein Magnetverschluss.

Wenn ein Kind die ersten Zähnchen bekommt – Tipps von der Hebamme

Detaillierte Tipps für den ersten Zahndurchbruch beim Kind: Wie können Zahnungsbeschwerden gelindert werden? Was ist bei der Zahnpflege zu beachten? Hebamme Claudia gibt euch viele wertvolle Tipps rund um Babys erste Zähne:

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Auf kidsgo Videos findest du alle Hebammenvideos von Claudia.

ERfahrungsberichte: Neue Zähne und schlaflose Nächte

Fünf kidsgo-Mütter berichten vom „großen Durchbruch“ der ersten Zähne:

"Er hat eine Nacht unruhig geschlafen"

„Carlo hat seinen ersten Zahn bekommen und der zweite ist auch schon unterwegs. Gott sei Dank habe ich den ersten Zahn nicht kommen „hören“. Er hat zwar eine Nacht recht unruhig geschlafen, aber das war im Vergleich zu den Geschichten von anderen Eltern sehr harmlos. Nun hat er eine weiße Spitze und es sieht echt süß aus.“  Susi (29) mit Carlo, 7 Monate

Und wie ging´s weiter?

Die kompletten Tagebücher aus dem 1. Babyjahr unserer kidsgo-Mütter liest du auf kidsgo.de/baby-tagebuch

"Ruben quengelte und lutschte wie verrückt an seinen Fingern"

„Ruben quengelte in den letzten Tagen öfter und lutschte wie verrückt an seinen Fingern. Eher versuchte er sich das ganze Fäustchen in den Mund zu stopfen. Ich dachte immer an Hunger und wunderte mich, weshalb er beim Stillen immer nur ansaugte und dann weiter jaulte. Die Hebamme im Rückbildungskurs schaute Ruben nur mitleidig an und meinte: „Oh, der Arme. Die Zähnchen. Ich fiel aus allen Wolken. Ich bin immer davon ausgegangen, dass das erst mit einem halben Jahr losgeht.“ Judith (32) mit Ruben, 3 Monate

"Sie hat ständig rote Backen und braucht immer etwas, auf dem sie beißen kann"

„In der letzten Woche wurde Jenna sehr von ihren Zähnen geplagt. Den einen hat sie ja schon einige Zeit, und mittlerweile ist er richtig gut zu sehen. Schlag auf Schlag kommen nun Zahn zwei, drei und vier zeitgleich. Dies ist natürlich einerseits toll, andererseits scheinen die Zähne ziemlich zu schmerzen. Sie hat ständig rote Backen und braucht immer etwas, auf dem sie beißen kann. Einen Tag hatte Jenna sogar leicht erhöhte Temperatur. Ob das nun vom Zahnen kommt oder nicht: Es hat sie zusätzlich geschlaucht und die Nacht war auch dementsprechend ...“ Daniela (33) mit Jenna, knapp 6 Monate

"Leider ist mit dem Durchbruch immer noch keine Schlafbesserung in Sicht"

 „Dann ging es wieder los. Wir waren wieder total unwissend, was dem Kerlchen denn nun fehlt. Aber es gab auch keinerlei Anzeichen für die nächsten Zähne. Erst seitdem Montagmorgen der linke Schneidezahn durch ist und nun der Daumen oder auch die ganze Hand im Dauereinsatz im Mund sind! Leider ist mit dem Durchbruch immer noch keine Schlafbesserung in Sicht. Denn jetzt blitzt schon der zweite Schneidezahn hervor. Wir hoffen, dass der nun ebenfalls ganz schnell wächst und nachts endlich wieder ein wenig Ruhe einkehrt." Hendrikje (28) mit Jonah, 6 ½ Monate

"Drei schlaflose Nächte für die Eltern – und dann ist plötzlich ein Zahn da"

„Unser Leben wird momentan von Noahs schmerzlichem Zahnen bestimmt. Es läuft genauso ab wie vor wenigen Wochen: Erst hat Noah ordentlich Verdauung, dann folgen Erkältung mit Schnupfen und Husten und drei schlaflose Nächte für die Eltern – und dann ist plötzlich ein Zahn da ... Wenn ich überlege, wie viel Zähne er noch bekommt ...“ Marta (32) mit Noah, 12 Monate

Babypflege richtig lernen: im Säuglingspflegekurs

Neben der richtigen Zahn-Pflege für Milchzähne und bleibende Zähne gibt es noch viele weitere Themen rund um Babys Pflege: Wie wird ein Kind gewickelt? Wie richten Eltern am besten die Schlafumgebung für ihr Kind ein? Auf diese und andere Fragen erhältst du in einem Säuglingspflegekurs Antwort:

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