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Stillen mit Implantaten und Brustwarzenpiercing - Tipps und Infos

Stillen mit Brustwarzenpiercings und Implantaten ist grundsätzlich möglich. Um das Baby aber nicht zu verletzen, solltest du mehrere Punkte berücksichtigen.

In diesem Artikel:

Stillen mit Piercings und Implantaten

Die Brust spielt auch eine große Rolle in Bereich der Sexualität und das wird in vielen entsprechenden Zeitschriften und Katalogen oder Filmen noch verstärkt. Fast jede Frau misst sich an diesen häufig stark idealisierten Bildern. Einige von ihnen sehen in der Möglichkeit einer kosmetischen Korrektur den einzigen Weg, wieder eine positive Einstellung zum eigenen Körper zu bekommen. 

Diese Frauen stellen sich spätestens nach der Geburt eines Kindes die Fragen: Kann ich nach der Brustkorrektur stillen, was gibt es zu bedenken und sind langfristig gesehen negative Auswirkungen zu befürchten?

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Katrin Bautsch, IBCLC, ist seit 15 Jahren als Seminarleiterin und Dozentin für das Ausbildungszentrum Laktation und Stillen tätig und hat eine eigene Beratungspraxis in Berlin. Sie spricht mit der Journalistin (und Mutter) Mila Weidelhofer über nützliche Tipps beim Stillen.

Hier erfährst du alles: Vom Milcheinschuss über Zwillingsstillen, bis zum gemeinsamen Stillen eines Kindes von zwei Mamas. Du bekommst Hintergrundwissen, warum und wie dein Körper arbeitet, und was du tun kannst, um dir den Start ins Elternleben zu erleichtern.

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Mit Implantaten stillen

Zunächst die Entwarnung; Auch nach einer Brustaufbauplastik ist das Stillen möglich. Nicht die Stillzeit, sondern vielmehr Schwangerschaft, Älterwerden, sowie das Rauchen können die Brust langfristig verändern. Auch eine kleine Brust hat im Normalfall genügend Brustdrüsengewebe, das durch die Operation nicht beeinträchtigt wird. Wichtig ist ein guter Stillbeginn. Häufiges Anlegen - bereits in den ersten 24 Stunden - hilft, eine vermehrte Schwellung beim Milcheinschuss zu verhindern. Empfehlenswert ist, sich rechtzeitig zu informieren und gegebenfalls neben der Beratung durch Hebammen und Frauenärzte kompetente Hilfe von Still- und Laktationsberaterinnen (IBCLC) einzuholen.

Auch nach Brusverkleinerungen ist meist ein (Teil-) Stillen möglich. Entscheidend hierbei ist die Operationstechnik, die angewandt wurde. Eine Beratung schon in der Schwangerschaft ist auch hier zu empfehlen.

Piercing vor dem Stillen entfernen

Tätowierungen an Brust und Brustwarzen stellen keine Stillhindernisse dar. Wenn die Brustwarzen gepierct sind, muss das Piercing allerdings für die Zeit des Stillens entfernt werden, da das harte Metall den sensilben Mundbereich des Kindes verletzen würde. Sind durch eventuelle Vernarbungen die Milchausführungsgänge verschlossen, kann es allerdings vorübergehend leichte Stauungen geben, bis sich die betroffenden Drüsenareale zurückgebildet haben.

Wie generell beim Stillen ist eine korrekte Stillposition in jedem Fall das A und O. Verletzungen an den Brustwarzen, hervorgerufen durch das Stillen, sind ein Hinweis darauf, dass das Anlegen nicht korrekt vorgenommen wurde bzw. das Kind die Brustwarze im Mund falsch bearbeitet. Auch Schmerzen sind ein Zeichen für eine fehlerhafte Stillhaltung und nicht dafür, dass die Frau besonders empfindlich ist oder eine Brustkorrektur vorausgegangen ist.

 Erfahrungsbericht - Daniela Kahst zum Stillen mit Piercings

Daniela Kahst (26) ist Mutter eines drei Monate alten Töchterchens, das sie voll stillt. Sie hatte ihr Piercing bereits seit vier Jahren, bevor sie sich in der Schwangerschaft davon trennte: „Ich habe mein Brustwarzenpiercing erst Ende des sechsten Monats durch meinen Piercer entfernen lassen. Als die Milch einschoss, lief sie auch aus dem Stechloch heraus. Es hat mich nicht gestört, aber es sah schon witzig aus. Ich bin aber froh, dass das Piercing nicht mehr drin ist, denn meine Brustwarzen waren in der ersten Zeit wund und entzündet. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das mit dem Schmuck angefühlt hätte.“ 

Stillen mit Brustwarzenpiercing ist grundsätzlich möglich. So wie Daniela Kahst können die meisten Mütter auch mit einem Brustwarzenpiercing stillen, vorausgesetzt, dass nur wenige Milchkanäle verschlossen wurden. Natürlich muss das Brustwarzenpiercing gut verheilt sein und der Schmuck sollte vorher heraus genommen werden, am besten schon zu Beginn der Schwangerschaft, spätestens ab dem sechsten Monat. Die Brust ist in dieser Zeit großen Veränderungen ausgesetzt und es könnte zu Komplikationen kommen. Hebamme Doris Wendtland aus Norderstedt: „Viele Frauen mit gepiercten Brustwarzen stillen ihre Babys erfolgreich. 

Piercing kann Baby verletzen

Horizontales Piercing soll Erfahrungswerten zufolge allerdings besser geeignet sein zum Stillen als vertikales. Die meisten Experten warnen, dass Stillen mit Schmuck in den Brustwarzen Trinkprobleme bei den Säuglingen verursachen kann. Es besteht außerdem das Risiko, dass sich der Schmuck löst und das Baby sich daran verletzt oder ihn verschluckt. Der Schmuck in den Brustwarzen könnte außerdem Zahnfleisch, Gaumen und Zunge des Babys verletzen.“ 

Piercing kein Hindernis

Fazit: Ein Brustwarzenpiercing stellt grundsätzlich kein Hindernis für das Stillen dar, allerdings sollte man sich für diese Art des Schmucks nicht gerade kurz vor oder während der Schwangerschaft entscheiden. Der Schmuck sollte ab spätestens dem 6. Schwangerschaftsmonat bis nach dem Abstillen entfernt werden.