Zum ersten Mal spüre ich ein leichtes Kribbeln im Bauch. Kitzelt mich da etwa unser Baby von innen?
Die 18. Schwangerschaftswoche steht schon ganz im Zeichen des bevorstehenden Umzugs. Am Montag sind wir bei der Wohnungsübergabe, obwohl das Einzugsdatum erst knapp zwei Wochen später ist. Das passt uns natürlich super, weil wir so schon mal anfangen können, die ersten Sachen hinzuschaffen. Dann ist zum Umzug nicht ganz so viel zu tun. Das neu verlegte Laminat gefällt uns sehr gut. Nichtsdestotrotz geben wir noch einige Mängel zu Protokoll, und schwupps gehört die Wohnung quasi uns.
Am Dienstag meine ich zum ersten Mal unser Baby zu spüren. Es kribbelt ganz merkwürdig im Bauch, ein ganz sanftes Kitzeln, wie ein Prickeln. So richtig sicher bin ich mir zwar nicht, denn manchmal kann einem die Kraft der Einbildung ja ganz schöne Streiche spielen. Aber ich nehme mir vor, das über die nächsten Tage zu beobachten, und spüre es tatsächlich noch ein paarmal, meistens abends, wenn ich auf der Couch zur Ruhe komme. Ein so schönes Gefühl, allerdings ganz anders, als das von meiner Frauenärztin angekündigte „Platzen eines Bläschens“ oder „leichtes Blubbern“. Ich bin sehr gespannt, wie es sich im Laufe der nächsten Zeit weiterentwickelt.
Am Mittwoch unterzieht sich meine Tante, die in unserer Stadt wohnt, einer Bruststraffungs-Operation, und ich gehe sie am Donnerstag im Krankenhaus besuchen. Die Station der Plastischen Chirurgie befindet sich im selben Gebäude wie die Entbindungsstation. Mir wird ja schon ein bisschen mulmig, als ich dort bin. In ein paar Monaten werde ich hier eventuell unser Baby bekommen, falls wir uns für dieses Krankenhaus entscheiden werden. Wie aufregend! Aber ich habe eben auch ein bisschen Bammel vor der Geburt. Noch ist es ja ein bisschen hin.
Zum Ende der Woche starten wir einen kleinen Einkaufsmarathon für die neue Wohnung. Sebastian möchte mit Schwiegerpapa ein Regalsystem für den Keller bauen, und Lampen wollen sie auch schon anbringen. Im Möbelgeschäft landen wir selbstverständlich auch in der Babyabteilung bei den Kinderwagen und erhalten eine super Beratung von einer Verkäuferin. Sie zeigt uns Aspekte auf, an die wir vorher noch nicht gedacht hatten bzw. von denen wir einfach noch keine Ahnung hatten. Sie haben gerade einen tollen Kinderwagen der Hausmarke im Angebot, da werden wir mal drüber nachdenken. Auf den ersten Blick wirkt er ganz toll, aber ich möchte mich da auf jeden Fall noch etwas belesen und mir Testberichte ansehen. Auch zu den Babyschalen sagt uns die Verkäuferin noch einige Dinge. Zum Beispiel wussten wir noch nicht, dass es eine von Kiddy gibt, in der das Baby auch richtig liegen kann und nicht nur in so einer gekrümmten Sitzhaltung. Im Liegen könnte es auch ruhig mal für ein paar Stunden drin bleiben, und nicht nur wie im Sitzen eine Stunde. Auch hier muss ich mich nochmal schlau machen, ob das alles überhaupt Hand und Fuß hat, was sie uns da erzählt.
Am Freitagabend um 21 Uhr sitzen wir pünktlich zum EM-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich auf der Couch. Ich merke wieder dieses leichte Kribbeln an verschiedenen Stellen im Bauch. Und wenn wir auch leider aus dem Turnier ausscheiden, so hilft mir dieses fast schon zur Gewissheit gewordene Gefühl, dass mich unser Baby von innen krabbelt, über die Enttäuschung hinweg.
Was ich in dieser Woche auch endlich mal schaffe, ist, mich nach einem Aqua-Aerobic- und einem Schwangeren-Yogakurs zu erkundigen. Ein bisschen mehr Bewegung und Sport werden mir gut tun, und schließlich lese ich ständig, dass man sich für die Geburt fit halten sollte. Ich bekomme ja schon ein ganz schlechtes Gewissen. Mal sehen, welche Rückmeldungen ich erhalte und für welche(n) Kurs(e) ich mich entscheiden werde. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Liebe Grüße und kommt alle gut durch die Woche!
Eure Annika
