Wir kosten das schöne Wetter nochmal so richtig aus. Und es geht mit dem Kinderzimmer voran.
Die letzte Sommerwoche ist gleichzeitig die letzte Woche des 7. Schwangerschaftsmonats. Mir kommt es langsam so vor, als hätten die Monate gar nicht vier Wochen, sondern nur zwei. Gerade saßen wir doch noch mit dem positiven Test zu Hause. Sahen das Herzchen unserer kleinen Maus im Ultraschall schlagen. Die ganze Zeit sage ich mir, du musst diese Zeit genießen, jeden Tag, jede Sekunde. Und trotzdem hab ich das Gefühl, es einfach nicht genug auskosten zu können. Vor allem im Alltagstrubel ist das auch manchmal einfach nicht möglich.
Auch diese Woche ist wieder jede Menge los. Auf Arbeit ist es recht stressig, weil zwei Teamkollegen gleichzeitig im Urlaub sind. Dennoch möchte ich nach Feierabend bei dem schönen Wetter nicht nur faul zu Hause herumsitzen. Daher nutzen wir fast jeden Tag, um noch etwas schönes draußen zu unternehmen. Baden, grillen, Picknick im Grünen. Ich kann sogar wieder einigermaßen sitzen, selbst auf der Wiese. Nur am nächsten Tag merke ich ein wenig meine Knochen im Unterleib. Aber das nehme ich gern in Kauf.
Am Mittwoch geht es mir nicht ganz so gut. Die Wärme haut mich wieder ziemlich um. Ich fühle mich wie erschlagen, total müde und schläfrig, meine Augen sind ganz schwer. Und wenn ich zu schnell aufstehe, wird mir schwindelig. Das finde ich dann immer sehr schade, wenn das schöne Wetter bei mir diese Nebenwirkungen hervorruft. Dafür bemerke ich am Abend das erste Mal einen Schluckauf der kleinen Bauchmaus. Ich glaube zumindest, dass es Schluckauf ist. Es fühlt sich an wie ein rhythmisches Pochen oder Stupsen an einer Stelle im Bauch. Im ersten Moment denke ich, dass es mein eigener Herzschlag ist, aber das Klopfen deckt sich nicht mit meinem Puls, also muss es was anderes sein.
Sebastian kommt nach einiger Zeit mal wieder in den Genuss, richtig dolle Tritte spüren zu können. Er hat weiterhin viel um die Ohren, war ja auch häufig auf Reisen in letzter Zeit. So staunt er nicht schlecht, wie kräftig die Bewegungen manchmal sein können, und auch wie unterschiedlich. Manchmal hab ich das Gefühl, sie würde mich von innen kneifen oder mich mit ihren kleinen Fingerchen pieksen. Leider kann ich noch nicht deuten, welche Körperteile sich unter meiner Bauchdecke entlangschieben. Etwas hartes, spitzes muss wohl ein Ellenbogen oder ein Knie sein. Ich bin gespannt, ob und wann sich das mit Sicherheit sagen lässt.
Am Freitag sind wir zum Grill- und Spieleabend bei meinen Eltern eingeladen. Den letzten richtigen Sommertag noch einmal genießen. Und das tun wir auch, es wird sehr schön. Nur die Nacht fällt nicht so toll aus. Ich merke, dass ich inzwischen meinen Platz brauche, um einigermaßen gut schlafen zu können. Das schmale Gästebett wird meinen Ansprüchen da nicht mehr wirklich gerecht. Ich muss mich auf Grund der seltsamen Schambeinschmerzen und der manchmal immer noch empfindlichen Gebärmutter schon ziemlich im Bett herumwerfen, um mich von einer Seite auf die andere zu drehen. Und das erfordert eben auch Platz.
Sebastians Mutter möchte übrigens einen Stillkissenbezug für uns nähen. Wir haben schon in der letzten Woche gemeinsam den Stoff dafür ausgesucht und bestellt. Und nun ist sie fleißig bei der Arbeit. Ich werde mich also bald auf ein bequemes Kissen stützen können. Mal sehen, ob das so viel Erleichterung bringt. Momentan klemme ich mir eher die Bettdecke zwischen die Beine, das geht auch. Aber der Bauch wird ja noch an Größe und Gewicht zunehmen. Momentan ist er bei 92 cm Umfang. Ich finde es immer noch recht klein, allerdings liegen ja auch noch fast drei Monate vor uns.
Samstagabend grillen wir schon wieder, diesmal mit Freunden. Meine Güte, wir nutzen das Wetter aber auch noch mal so richtig aus. :-) Es ist allerdings schon merklich kühler, und ein Hauch von Herbst liegt in der Luft. Auf dem Nachhauseweg kugele ich so vor mich hin. Ich habe mir dermaßen den Bauch vollgeschlagen mit all den leckeren Dingen, dass ich das Gefühl habe, kurz vor dem Platzen zu sein. Tatsächlich merke ich dieser Tage erstmals, dass der Bauch spürbar spannt, vor allem, wenn ich viel gegessen habe. Leider bin ich ziemlich faul, was das Ölen angeht. Aber wer weiß schon, ob das tatsächlich etwas bringt?!
Am Sonntagvormitag kümmern wir uns endlich mal um die Einrichtung des Kinderzimmers. Zumindest bestellen wir ein komplettes Babyzimmer mit Kleiderschrank, Wickelkommode inklusive Auflage, Bettchen mit Himmel und Nestchen. Vier Wochen Lieferzeit, wird langsam Zeit. Nachmittags schlendern wir mit unseren Freunden über den Flohmarkt und finden viele schöne Babysachen, die noch wie neu sind. Bei lecker Kakao und Torte teilen wir schließlich gut 30 Paar Mini-Söckchen unter uns auf, die wir für insgesamt vier Euro erstanden haben.
Nächste Woche ist der nächste Arzttermin mit dem dritten und letzten großen Ultraschall. Und - oh, da sieht man mal, wie tüdelig ich bin, das hatte ich ganz vergessen zu erzählen. Ich bekomme mein Ergebnis des erweiterten Zuckerbelastungstests. Mein erstes Ergebnis war leicht auffällig, und ich musste den großen Test in der vorletzten Woche machen lassen. Ich hoffe aber, dass es nur falscher Alarm war und alles in Ordnung ist. Ich werde auf jeden Fall davon berichten.
Euch wünsche ich bis dahin eine schöne Woche und einen guten Einstieg in den Herbst.
Eure Annika
Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.
