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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
9. Schwangerschaftswoche

Vertan! Eine Woche zurück!

Nun sehe ich klarer was die Termine angeht und bemerke eine gewisse Ungeduld an mir. Und wieso heißt es eigentlich Morgenübelkeit?

Tatsächlich! Ich war zu schnell, erst jetzt bin ich in der 9. Woche. Das Ganze verursacht bei mir ähnliche Knoten im Gehirn, wie das mit den Jahrhunderten oder Jahrzehnten oder auch mit dem Schwangerschaftsmonat. Wenn man 3 Monate und ein Tag schwanger ist, ist man im Vierten, richtig? Und wenn man 8 Wochen und 1 Tag schwanger ist, ist man auch schon in der neunten Woche, oder nicht? Jedenfalls war ich letzte Woche 8 Wochen und einen Tag schwanger und das war am Mittwoch, also ist jetzt erst die neunte Woche! Der Arzt hat sich zunächst auch noch mit dem Tag der letzten Periode um 10 Tage vertippt und gratulierte mir zunächst zur 6. Woche, was mich dann in endgültige Verwirrung stürzte. Aber sonst war alles bestens. Ca. 1 cm groß und mit pochendem Herzchen war die kleine Erdnuss schon zu sehen!

Mir ist übel! Es ist keine Morgenübelkeit, nein, da kann ich immer noch fröhlich beschwingt an den Frühstückstisch schlendern und genüsslich mein Müsli und meinen Kaffee verzehren, ohne dass mir auch nur im Geringsten schlecht wäre. Aber dann! Schon im Laufe des Vormittags muss ich dringend etwas trockenes knabbern, am liebsten Knäckebrot und schon beim Gedanken an Kaffee wird mir schlecht. Das steigert sich dann so weit, dass ich sogar bei zu viel Lärm, bestimmten Stimmen, Geräuschen oder einfach der Vorstellung von Essen fast würgen muss. Anderen beim Essen zusehen wird zur Qual, besonders wenn ich mir dann noch vorstelle, wie das alles schmeckt! Abends bin ich dann meist nur noch ein schlecht gelauntes Häufchen Elend auf der Couch und gehe früh ins Bett. Im Schlaf merke ich wenigstens nichts mehr von der Übelkeit! Also das mit dem "Morgen" halte ich für ein Gerücht und fand ich es früher immer lustig, wenn Film- oder Romanheldinnen würgend zum Klo rannten, weil der Leser/Zuschauer dann zumindest wusste, was als nächstes kommt, tun mir all diese Frauen jetzt nur noch leid (zugegeben ich mir auch ;-)

Trotzdem geht es mir gut. All das "psychische Drama", die Unsicherheit und Ungewissheit, was die nahe und ferne Zukunft angeht, die mich bei meiner ersten Schwangerschaft gequält haben, halten sich bisher vornehm zurück. Der Gedanke "wir schaffen das schon" überwiegt, denn schließlich haben wir uns nicht erst gerade kennengelernt sondern bilden schon seit einigen Jahren eine mehr oder weniger funktionierende Familie! Inzwischen freue ich mich auch schon richtig darauf, dem Großen davon zu erzählen, wobei ich noch nicht sicher bin, wann der beste Zeitpunkt dafür ist. Irgendwie glaube ich er ahnt sowieso schon was. Die Reihenfolge für die Verkündung unseres Familienzuwachses ist jetzt auch fest: Erst der Große, dann die Familie, dann der Arbeitgeber und die Kollegen. Und ein wenig nach hinten wird es sich doch noch ein wenig verschieben, denn jetzt sind erst mal alle im Urlaub.

Momentan wünschte ich mir, die Zeit würde ein wenig schneller vergehen. Wobei ich für das anhaltende Sommerwetter nicht undankbar sein will! Ich glaub ich bin nur ungeduldig. Da war mein Wochenmissverständnis wahrscheinlich symptomatisch dafür! Beruhigend fand ich, dass der Arzt gesagt hat, beim zweiten vergeht die Zeit schneller! Ist das so? So einiges an Vorbereitungen fällt ja auch flach, daher kommt es einem vielleicht sogar länger vor? Geburtsvorbereitungskurs braucht man nicht so wirklich, eine Hebamme eigentlich nur zu Geburt und Nachsorge. Und auch sonst braucht man nicht sonderlich viel zu shoppen, neue Dinge anzuschaffen und all das. Damit hat man sich ja schon ein wenig die Zeit vertrieben. Andererseits habe ich ja den Großen und die Arbeit, die mich ganz schön in Anspruch nehmen. Und den Haushalt, zumindest meine 50 Prozent davon. Am Ende vergeht die Zeit viel schneller als man glaubt. Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass einem die zweite Schwangerschaft ein wenig mehr Gelegenheit gibt, mal stehenzubleiben und "an den Blumen zu riechen" - alles etwas bewusster wahrzunehmen. Dazu kommt, dass es ja wahrscheinlich auch die letzte Schwangerschaft sein könnte, schließlich habe ich immer gesagt, ab 36 ist bei mir Schluss mit Mutterfreuden!

Gut dass wir es noch mal gerade so geschafft haben.

Viele Grüße,
Julia



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