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Kinderzimmer gestalten - Tipps und Ideen für die Einrichtung

Soll es die Wohn- und Schlafburg für den kleinen Ritter sein, das rosa Königreich für zukünftige Prinzessinnen? Oder willst du das Kinderzimmer einfach mit eigenen Ideen fantasievoll und funktional einrichten? Experten geben Anregungen, was ein Kinderzimmer ausmacht, in dem die Kleinen sicher heranwachsen, ungestört spielen und schlafen können und sich wohlfühlen.

In diesem Artikel:

Königreich Kinderzimmer

Im ersten Lebensjahr kommt ein Kind auch prima ohne Kinderzimmer aus. Das Neugeborene ist am liebsten da, wo sich Mama und Papa aufhalten, Tag und Nacht. Es braucht nur einen babygerechten Schlafplatz und eine sichere Wickelgelegenheit. Das kann eine normale Kommode mit Wickelaufsatz sein, der erhöhte Seitenränder hat, damit das Baby nicht herunterfallen kann – und das war‘s auch schon.

Auf Nummer sicher gehen - Kindersichere Einrichtung

Mit jedem Zentimeter, den der Säugling wächst, wird er mobiler. Die Ansprüche steigen und damit auch der Platzbedarf. Drehen, vorankommen, hochziehen ist Babys liebste Beschäftigung, und sein Spielplatz ist die ganze Wohnung. Dr. Heinz Krombholz, Psychologe am Münchener Staatsinstitut für Frühpädagogik, hält nichts von Geräten, die die kindlichen Bewegungen einschränken.

„Eine Decke am Boden, auf der das Baby liegt und mit Greiflingen spielt, ist jeder Babywippe oder –schale vorzuziehen“, erklärt der Diplom-Psychologe. Beginnt das Krabbeln, sollten Eltern ihrem Kleinkind viel Freiraum lassen und die Wohnung kindersicher machen. Regale dürfen nicht kippen, Steckdosen und Fenster müssen gesichert werden, Treppen durch Gitter abgetrennt sein. „Kostbare Dinge, Pflanzen oder Glastische sollte man wegräumen“, rät Krombholz. „Kinder sind für einen überschaubaren Zeitraum klein. Statt ihren Bewegungsraum einzuengen, gönnt man ihnen lieber die Freiheit, Krabbeln zu dürfen, wohin sie wollen.“ Ab dem Alter von einem Jahr sind Kriech- und Kletterelemente im Kinderzimmer der Hit: Schaumstoffklötze, die Kinder selbst bewegen können, Krabbeltunnel, schräge Ebenen. „Sie fördern die Motorik und machen den Kleinen Spaß“, so der Psychologe.

Struktur macht's leichter - Mit System einrichten!

Kinderzimmermöbel von Paidi

Bild: Paidi

Klare Vorgaben machen Sinn, nämlich bei der Struktur des Kinderzimmers. Das geht bereits bei der groben Planung los. „Ich teile das Zimmer in verschiedene Bereiche ein, zum Beispiel: Wickeln und Pflegen – Spielen – Schlafen“, erklärt die Architektin Angélique Furtwängler, die sich auf die Gestaltung von Kinderzimmern spezialisiert hat. „Diese Teilräume kann man optisch voneinander abgrenzen, z. B. farblich absetzen.“

Bei großen Zimmern ist es sogar ratsam, den Raum abzuteilen, damit sich das Kind nicht verloren vorkommt. So wird aus einem langen, schmalen Zimmer durch eine Trennwand und ein halbhohes Regal ein quadratischer Kinderspielraum mit Vorraum. Den Platz unter der Dachschräge verwandelt die Architektin durch eine bunte Wiesentapete in eine Spielzone, grüne und orangefarbene Felder im Wechsel gliedern die Wandflächen.

Es lohnt sich, Ordnungssysteme wie Kisten schon früh einzuführen, meint die Kinderzimmerexpertin
aus Berlin. Die bildhafte Ordnung lässt sich ganz leicht herstellen: Bauklötze oder Buntstifte aufzeichnen, das Bild laminieren und auf die betreffende Kisten kleben. Die Symbole zeigen, wo was ist und wo es später wieder hingehört.

Praktische Aspekte sind wichtiger als optische: „Spielsachen gehören auf Kinderniveau. So kommt der Sprössling ohne Mamas Hilfe an sein Lieblingsbuch heran und lernt Selbstständigkeit“, begründet Furtwängler. Lieber nur drei oder vier Spielsachen anbieten, statt das Kinderzimmer mit Spielzeug zu überladen, denn so findet sich das Kind besser zurecht.

Bedeutung von Farben

„Farbe bringt Energie in einen Raum“, sagt die Architektin. Bei der Farbauswahl orientiert sie sich an Elementen des Feng Shui oder am Farbtyp des Sternzeichens. Feng Shui ist die taoistische Lehre vom Leben in Harmonie mit der Umgebung. Dem Geburtsdatum wird eines der fünf Grundelemente zugeordnet (Feuer, Metall, Erde, Holz und Wasser), jedes Element hat ein eigenes Farbspektrum, beim „Holz“ sind das Grün- und Blautöne. Entsprechende Zuordnungen gibt es auch bei den Tierkreiszeichen: Demnach liebt der Widder kräftige, leuchtende Rottöne. Stiere bevorzugen warme, erdige Farben, von Grasgrün bis zu dunklem Goldbraun und Oliv.

 

Kinderzimmer sind nicht für die Ewigkeit

Kinderzimmermöbel von Paidi

Bild: Pinolino

Kreativ einrichten heißt auch: Wandelbar bleiben. Kinder wachsen schnell. „In den ersten Lebensjahren verändern sich die Bedürfnisse rasch“, erklärt Wohnberaterin Andrea Opfer aus Köln, „das Kinderzimmer muss sich anpassen.“ Nach Bett und Wickelkommode sind Tischchen und Kleiderschrank die Basics, die ein kleines Kind braucht. „Es gibt Kindermöbel, die mitwachsen: Wickelkombinationen, die sich zum Schreibtisch umbauen lassen oder längenverstellbare Betten“, so die Fachfrau für Wohngestaltung.

Bei der Wahl der Möbel sollten Eltern auf Stabilität achten, denn schnell wird aus einem Tisch und einem Stuhl ein Kletterturm, eine Höhle oder ein Piratenschiff. Wenn die Wände farbig und bunt sind, rät Andrea Opfer zu Möbeln in neutralen Farben wie weiß oder zu hellem Holz.

Sollen Bilder an die Wand? „Für die Kleinen nette Tierbilder, bunte Poster für die Älteren – das ist Geschmackssache der Eltern“, meint die Einrichtungsexpertin, „den Kindern ist meist gar nicht wichtig, was an der Wand hängt.“ Selbstgemalte Werke der kleinen Künstler kann man mit Wäscheklammern an einer Leine befestigen und damit das Zimmer schnell austauschbar dekorieren. Den empfindlichen Flauschteppich tauscht man lieber gegen strapazierfähiges Material, aus dem man den Filzstiftfleck besser rausbekommt.

Dunkle Böden kann man mit fröhlichen Teppichen aufhellen, Korkboden ist die wärmere Alternative zu kühlem Laminat oder Parkett. „Platz für Spielsachen, Kleider und andere Utensilien sollten so unauffällig wie möglich sein“, sagt Andrea Opfer. Stauraum schafft sie zu Hause durch einen Bettkasten oder durch Rollschubladen im Kleiderschrank. So fällt selbst das Aufräumen leicht.

Möbel, Farben, Ordnung - Mit Kreativität und Sicherheit einrichten

Produkttests

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Bett

Je nach Alter des Kindes verbringt es mehr als 1/3 seines Lebens im Bett. Grund genug um eine optimale Position für die Schlafstelle zu suchen. Jeder Mensch und jedes Kind benötigt von Natur aus Rückendeckung. Das Kopfende des Bettes als geschützter Ort sollte daher immer gegen eine Wand stehen. Das liegende Kind sollte die Tür und die Fenster im Blick haben können.

Regale oder andere große Gegenstände sollten niemals über dem Bett angebracht werden, auch Gegenstände mit spitzen Ecken und Kanten gehören nicht in die Nähe des Bettes. Vor bestimmten Bildern oder Spiegeln haben Kinder Angst, da sie anstelle abstrakter Strukturen Monster oder Ungetüme sehen. Du solltest also in jedem Fall den Wunsch der Kinder bei der Motivauswahl mit berücksichtigen.

Möbel

Hell, leicht, stabil und flexibel - so sind gute Kindermöbel. Sie wachsen mit, lassen sich beliebig umräumen und passen sich auch gut den unterschiedlichen Ansprüchen und Raumgrößen an. Alte und wuchtige Möbel mit langer Vergangenheit können kleine Kinder bedrücken.

Farben

Als Grundfarbe immer einen hellen, warmen, neutralen Ton wählen. Pastellfarben sind gut geeignet. Kräftige und leuchtende Farben wirken zum Teil sehr anregend und können das Schlafverhalten beeinflussen.

Ordnung

Kinder haben einen ganz anderen Ordnungssinn als Erwachsene. Unordnung empfinden sie meist nicht als störend. Schaffe Stauraum z.B. unter dem Bett und in Kisten, die schnell eingeräumt werden können. Wichtig ist, dass du das Kinderzimmer regelmäßig "entlastest". Entferne kaputtes und altes Spielzeug, das nicht mehr gebraucht wird. Auch zu klein gewordene Anziehsachen sollten nach Möglichkeit nicht das Kinderzimmer füllen.

Feng-Shui-Tipps fürs Kinderzimmer

Groß und hell - so sollte das Kinderzimmer optimaler Weise sein. Im Laufe der Kindheit verändern sich die Anforderungen an den Raum, gut sind daher Einrichtungen, die flexibel sind. Freie Fläche ist zum Spielen optimal. Eine optische Trennung des Schlafbereichs wünschenswert.