Artgerecht-Projekt: Ein Dorf für jedes Kind
"Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen" heißt ein afrikanisches Sprichwort – aber wo ist es hin, unser Dorf? Jeder redet von artgerecht gehaltenen Hühnern, aber was ist eigentlich mit den Familien in diesem Land? Warum empfinden 50 % aller Eltern in Deutschland ihre Kinder als Belastung, wie eine Umfrage jüngst ergab?Reform der Geburtskultur
Kasseler Erklärung zur Reform der Geburtskultur
vom 10. Oktober 2015
Artgerecht-Projekt: Ein Dorf für jedes Kind
"Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen" heißt ein afrikanisches Sprichwort – aber wo ist es hin, unser Dorf? Jeder redet von artgerecht gehaltenen Hühnern, aber was ist eigentlich mit den Familien in diesem Land? Warum empfinden 50 % aller Eltern in Deutschland ihre Kinder als Belastung, wie eine Umfrage jüngst ergab?
Menschen sind nach aktuellem Forschungsstand eine kooperativ aufziehende Art. Wir sind nicht dafür geschaffen, den ganzen Tag alleine mit einem Baby in einer Wohnung zu sein. Das ist nicht artgerecht. Daher haben Julia Dibbern und ich das artgerecht-projekt gegründet – ein Dorf für alle.
Wir Eltern fordern, dass ...
- Leistungen transparent dargestellt werden, um zu entscheiden, ob die Vorsorge sich an ihren individuellen Bedürfnissen orientiert oder am Profit des Gesundheitsmarktes.
- sie über die gleichberechtigte Vorsorgemöglichkeit durch Hebammen aufgeklärt und informiert werden.
- für die Gebärenden Individualität und Selbstbestimmung im klinischen Umfeld herrschen.
- die physiologische Geburt und konkrete Maßnahmen zur Senkung der Kaiserschnittrate gefördert werden.
- invasive Routinemaßnahmen abgeschafft werden.
- jeder Gebärenden eine konsequente Eins-zu- Eins-Betreuung durch eine Hebamme zusteht.
- sie durch freiberuflich und geburtshilflich tätige Hebammen in allen Phasen des Elternwerdens stärkend begleitet werden.
- die von Hebammen aufgebauten und am Bedarf von Eltern orientierten Strukturen zur Geburtshilfe, wie Geburtshäuser, Hebammenkreißsäle, Hebammenpraxen und Hausgeburtshilfe, ausgebaut, finanziell abgesichert und angemessen vergütet werden.
- der Staat seine Mitverantwortung zur Regelung wohnortnaher Versorgung trägt.
Wir veranstalten bundesweit offene Artgerecht-Treffen, bilden Elterncoaches aus und bieten Familiencamps an. Wir vermitteln, was unsere Babys und Kinder evolutionär brauchen und erwarten – und wie wir das im Internetzeitalter umsetzen können. Und wir schauen: Was brauchen wir als Eltern eigentlich? Wie müsste unser Leben sein, damit es uns gut geht?
Besonders deutlich wird das im Sommer in unseren jährlichen Artgerecht-Camps: Dort erleben Familien, wie sich ein Leben in unserer artgerechten Umgebung – draußen, in einer großen Gemeinschaft – anfühlt. Für viele ist es eine einmalige, wunderbare Erfahrung: Immer jemand da, der mal kurz das Baby hält, der für einen kocht oder die großen Kinder mit in den Wald nimmt!
Wichtig ist uns: Wir verkaufen keine Rezepte für glückliches Familienleben. Wir informieren Eltern und stärken ihnen den Rücken, damit sie ihren eigenen Weg finden können.
Und eines Tages gründen wir das "Artgerecht-Dorf", in dem interessierte Eltern gebären, Urlaub machen oder sogar leben können. Das Projekt findet soviel Anklang, wer weiß, vielleicht wird auch diese Vision bald Wirklichkeit!
Mitmachen? Na klar!
Die Coach-Ausbildung wird durch den Bildungsscheck gefördert, in den Sommercamps 2016 sind noch wenige Plätze frei.
Infos zu Treffen, Ausbildung, Camps und Hintergrund unter www.artgerecht-projekt.de