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Geburtstermin überschritten - Wehen künstlich oder natürlich auslösen

Der Geburtstermin ist überschritten, aber das Baby lässt auf sich warten. Was tun? Die Empfehlung der Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) lautet: Spätestens zwei Wochen nach dem errechneten Termin ist es Zeit, die Geburt einzuleiten oder das Kind per Kaiserschnitt zu holen.

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Über Geburtstermin - Wehen künstlich oder natürlich auslösen

Auch hoher Blutdruck, Diabetes oder ein vorzeitiger Blasensprung können eine Geburtseinleitung nötig machen. Das geschieht mit Hilfe zweier Hormone: Prostaglandin und Oxytocin.

Prostaglandin ist für die Eröffnungsphase zuständig. Es lässt den Muttermund reifen, er wird immer weicher, kürzer und öffnet sich. Das künstliche Hormon wird durch ein Pessar oder als Gel in die Vagina eingeführt. Oxytocin leitet dagegen die Austreibungsphase ein. Der Wehentropf bewirkt, dass sich die Gebärmutter regelmäßig zusammenzieht. Im Vergleich zum natürlichen Geburtsbeginn führt das öfter zu einem Kaiserschnitt, zum Beispiel dann, wenn sich der Muttermund nicht weit genug öffnet.

Sex, um Wehen auszulösen?

Sex als natürliche Alternative? „Es spricht nichts dagegen, aber Sex vor der Geburt löst keine Wehen aus“, sagt Prof. Frank Louwen, Leiter des Schwerpunkts Geburtshilfe an der Frauenklinik der Uni Frankfurt. Sperma enthält zwar Prostaglandin, aber nicht in ausreichender Menge. Auch Tees, Düfte oder ein warmes Bad lösen keine Geburt aus.

Nur wenige Babys sind überfällig

Nur neun Prozent aller Babys sind überfällig, und meist machen sie sich von ganz allein auf den Weg. Wer der Natur ein bisschen entgegen kommen möchte, verzichtet auf Süßigkeiten in den letzten drei Wochen vor dem großen Tag. „Je niedriger der Blutzuckerspiegel der Schwangeren vor der Geburt, desto größer ist die Chance auf einen natürlichen Geburtsbeginn“, sagt der Gynäkologe.