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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
30. Woche

Hilfe, ein Fremder!

In dieser Woche hat Maximilian zum ersten Mal gefremdelt und den Ring zur nächsten Runde im Beikost-Fight betreten.

Maximilian ist inzwischen schon unglaubliche sieben Monate alt und hat diese Woche – so deuten wir es – zum ersten Mal gefremdelt. Ein Bekannter meines Freundes, der im Februar selbst zum ersten Mal Vater geworden ist, war aus Kiel zu Besuch. Als er ins Wohnzimmer kam und uns begrüßte, fing Maxl sofort zu schreien an und das von 0 auf 100. So ging ich mit ihm ans andere Ende des Zimmers. Die Sirene startete noch einmal, als der Unbekannte ihn zu lange anschaute und als er etwas zu laut von seinem Sohn erzählte. Zwischendurch guckte Maximilian zaghaft und ängstlich/neugierig in seine Richtung. Er interessierte sich sichtlich für den Besuch, aber irgendwie bereitete er ihm auch Unbehagen. Mit der Zeit wurde es besser und gegen Ende machte er ihm sogar die Freude, über die extra produzierten lustigen Geräusche zu grinsen. Sollte er sich bald bei jeder wenig oder unbekannten Person so benehmen, kann das ja heiter werden. Vor allem bei „Fremdelunerfahrenen“ führt das zu einer blöden Situation. So war unser Gast ganz betroffen davon, welche Reaktion er auslöst, obgleich er sich doch alle Mühe gab, nett zu sein. Auch die Erklärung, dass es sich wohl um Fremdeln handelt, ganz normal und unabhängig von der Person ist, schien ihn nicht ganz aufzumuntern. Aber da müssen wir durch und ich werde Maximilian ganz sicher nicht bedrängen, wenn sich jemand dadurch beleidigt fühlt und der Meinung ist ihn jetzt aber unbedingt halten oder betatschen zu müssen.

Maxl hatte übrigens auch objektiv betrachtet ein Recht auf sein Unbehagen dem Besuch gegenüber, denn dieser und dessen Frau geben ihrem noch nicht mal vier Monate altem Baby bereits abends Getreidebrei – damit er besser schläft. Denn ihr Flaschenkind, das durchgeschlafen habe seit es zwei Wochen ist, habe seine Eltern in den letzten Tagen nachts öfter einmal wach gemacht... Ja, unglaublich, was für ein unmögliches Kind! Das rechtfertigt natürlich, ihm verfrüht Brei reinzuschaufeln! Ich habe ihm gesagt, dass inzwischen empfohlen wird, erst ab dem sechsten Monat mit Beikost zu beginnen und nicht mal die geldgeilen Babykosthersteller einem dazu raten, schon vor dem vierten Monat damit anzufangen, da der kleine Körper dann schlicht noch nicht reif dazu sei. Sein Kommentar dazu: Er könne verstehen, dass ich das so handhabe, da ich ja stille, aber da sein Kind die Flasche bekomme, sei sein Darm eh schon im Eimer und da könne ein verfrühter Breistart auch nicht mehr viel kaputt machen. Ganz ehrlich, so eine dumme Aussage habe ich schon lange nicht mehr gehört. Armer kleiner Heinrich! Wobei ich schon den Namen für ein im Jahre 2009 geborenes Kind etwas unglücklich finde...

Zum Thema Durchschlafen fällt mir auch noch was ein. Ich kenne drei Babys, etwa gleich alt mit Maximilian, die nicht gestillt werden und alle haben bereits in den ersten Lebenswochen angefangen, durchzuschlafen. Von den Stillkindern hingegen tut das bis heute noch keines. Das kann doch kein Zufall sein, oder? Was tun die in die Fertigmilch? Das ist echt unfair! Das Kind einer Freundin von mir ist im letzten Februar geboren. Sie hat zum Stillen zugefüttert und hat mir als der Kleine fünf Monate alt war glücklich berichtet, dass er nun durchschlafe. So habe ich mich auf vier-fünf Monate mit unruhigen Nächten eingestellt... Nun ist der gute Maxl sieben Monate alt und verlangt auch nachts etwa alle drei (manchmal zwei/drei) Stunden nach der Brust... Und wenn er irgendwann durchschläft, dann kommen weitere Zähne, eine Erkältung oder ein Geschwisterchen und alles geht von vorne los... Und wenn die Kleinen aus dem Gröbsten raus und Teenies sind, dann kann ich nicht schlafen, weil ich Sorge habe, ob sie von der Party wieder heil nachhause kommen. Also plane ich geruhsame Nächte für 50+ :-)

Diese Woche ging das Projekt Beikost in die nächste Runde. Sparingspartner diesmal: Pastinake. Was das Ergebnis des Fights anbelangt bin ich noch etwas unsicher. Wird Maximilian neuer Meister im Beikost-Gewicht? Oder verteidigt er seinen Titel in der Muttermilch-Klasse?
Also geschmeckt hat es Maximilian diesmal. Auch wenn er noch nicht so genau wusste, wie er die Pampe vom Löffel kriegen sollte, war deutlich zu beobachten, dass er mehr davon haben wollte. Er öffnete den Mund bereitwillig und „schnappte“ zu. Natürlich musste er auch mal mit den Fingern probieren, was da auf dem Löffel ist, doch das Geklecker hielt sich glücklicherweise im Rahmen. Maxl hatte wirklich Spaß und vermutlich hätte er das halbe Glas leer gemacht, wenn wir bisher nicht jedes Mal nach ein paar Löffeln gestoppt hätten, damit sich Magen und Darm an die ungewohnte Kost gewöhnen können.
Und genau da liegt das Problem, denn ich habe das Gefühl, genau das tun sie nicht. Vielleicht ist es Zufall, aber seit wir erneut mit der Beikost begonnen haben, ist Maximilian quengelig und nicht so gut drauf. Er möchte am liebsten die ganze Zeit getragen werden und wehrt sich lauthals gegen das Schlafen am Tag, auch wenn er totmüde ist. Auch gibt es Anzeichen für Bauchweh und vermehrtes Pupsen. Sind das die normalen Anpassungsprobleme oder ist Brei einfach wirklich nichts für unseren kleinen Mann? Wir testen es noch etwas und sollte es gar nicht besser werden, ist wieder Schluss.

Tatsächlich habe ich diese Woche eine Mail von dem Tagesmütter- und Väter-Verein in Hamburg erhalten, mit dem ich im Frühjahr Kontakt aufgenommen hatte. Die liebe Mitarbeiterin hat mir mehrere Namen und Telefonnummern von Tagesmüttern geschickt, die bei uns in der Nähe seien. Allerdings wisse sie nicht, ob die ab Januar auch einen Platz frei hätten. Bei den meisten hatte ich nur den Anrufbeantworter dran. Eine sagte, dass sie erst wieder 2011 etwas frei hätte, eine bat mich, im November wieder anzurufen und eine unterhielt sich länger mit mir. Sie wolle eigentlich ab September ein Kind aufnehmen, doch vielleicht könnten wir da eine Lösung finden. Die 53-Jährige klang total sympathisch und macht tolle Sachen mit den Kindern. Einen Tag in der Woche verbringt sie mit diesen im Wald, zudem ist sie ausgebildete Musikgartenleiterin und kocht ausschließlich Bio. Positiv finde ich auch, dass sie nur drei statt der möglichen fünf Kinder nimmt und so noch individueller auf jedes eingehen kann. All dies hat aber leider ihren Preis. So vermutete sie, dass ich noch mehr drauf zahlen müsse als üblich, da sie mehr nehme, als das Jugendamt festgelegt habe. Dies will ich nächste Woche mal klären und zudem noch mit den anderen sprechen, die ich noch nicht erreicht habe. Es wäre doch wirklich zu dumm, wenn die guten Tagesmütter aus finanziellen Gründen nicht infrage kämen!

Von der kidsgo-Redaktion haben wir zur Taufe zwei Fühlbücher bekommen. Herzlichen Dank dafür! Am besten hat es Maxl gefallen, den weichen Bauch des gelben Wellensittichs zu streicheln und zu testen, wie das Buch so schmeckt. Mit Büchern kann man bei uns immer punkten, denn ich habe eine wahre Leidenschaft dafür. Nicht nur ich hab viel, sondern auch für die kleine Leseratte in spe habe ich schon etliche auf Vorrat gekauft. Zwei Bücher davon sind für die ersten Monate geeignet. Statt Text zeigen sie einfache Bilder, das eine Tiere, das andere Gegenstände aus dem Alltag. Doch darüber hinaus warten noch etliche Bücher im Regal, etwa zum Thema Bauernhof oder Autos (natürlich mit Bagger und Co). Auch habe ich bereits welche mit Gute-Nacht-Geschichten oder eines, das zum Zähneputzen motivieren soll... Ich weiß, dass das alles noch Zeit gehabt hätte, aber an tollen Büchern kann ich einfach nicht vorbei gehen.

Alles Liebe an alle großen und kleinen Leseratten da draußen, Mareike



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Kommentare von Lesern:

Kathrin, Berlin24.06.2009 20:05

Hallo,

wollte auch nur mal kurz anmerken, dass meine Tochter 5 Monate gestillt wurde und schon in den ersten Wochen gut geschlafen hat. Jetzt mit 11 Monaten und mit Breikost schläft sie genauso gut durch. Von daher halte ich auch nix von deiner Theorie. Kinder schlafen durch, wenn sie soweit sind, ob gestillt, mit Flaschenmilch oder mit Brei. Und auch wenn es schwer fällt, ist es wohl besser, nicht zu vergleichen:-)

LG, Kathrin

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Cosima, Dresden23.06.2009 08:48

Hallo,

zum Thema Durchschlafen DAS Gegenbeispiel!!! ;-)

Meine Tochter - mittlerweile - 3 Jahre alt, hatte es alles andere als eilig mit dem Durchschlafen. 6 Wochen gestillt, 3 Wochen Zwiemilch, dann Flasche. Sie nahm beim Stillen nicht zu und hatte Schwierigkeiten, da sie ausgehängt war, aber keiner hats erkannt. Seit sie 2 jahre und 3 Monate ist schläft sie endlich durch. *3 Kreuze mach* Mein Sohn ist nun knapp 15 Wochen alt und schläft durch seit er 8 Wochen ist. Er ist immernoch ein Stillkind. Er schläft teilweise. 12h und mehr am Stück: Himmlisch!!! :-)
Also, ich glaube damit nicht an die "Flaschenkinder-schlafen-schneller-durch"-Theorie, da ich genügend andere Beispiele kenne...

LG Cosima

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Alex, Stockholm22.06.2009 23:46

Hallo Mareike,
auch Stillkinder schlafen durch. Mein kleiner Spatz tut es jedenfalls seit er 7 Wochen alt ist. Jetzt ist er genau 6 Monate alt. Ich habe ihn 5 Monate lang exclusiv gestillt und dann mit Beikost angefangen. Er verträgt bislang alles gut, selbst Obstbrei. Stille ihn weiterhin noch morgens und abends. Alles Liebe, Alex

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