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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
22. Woche

Max in Action

Maximilian ist den ganzen Tag in Bewegung. Seine Beine, seine Arme, alles fuchtelt wie wild herum und nichts ist mehr sicher vor ihm...

Ich staune immer wieder, wie schnell sich Max zurzeit entwickelt. Ich glaube die Theorie, dass Babys drei Monate zu früh geboren werden, stimmt. Sie kommen zur Welt, da dann im Bauch der Mutter kein Platz mehr ist, obwohl sie eigentlich noch reifen müssen. In den ersten Wochen sind die neuen Erdenbürger umwerfend putzig und für die Jungeltern sehr aufregend, doch eigentlich möchten sie am liebsten ganz viel schlafen und auf dem Arm ihrer Eltern sein, damit es wieder so schön schaukelt und warm ist, wie in Mamas Bauch. Sie können fast nur unbeweglich auf dem Rücken liegen und sind schnell reizüberflutet. Sind sie dann aber drei Monate alt, machen sie einen riesen Entwicklungsschritt und von da an geht es in rasantem Tempo weiter...

Max hat in dieser Woche einen großen Sprung in Sachen Mobilität gemacht. Er verbiegt sich auf akrobatische Weise in alle Richtungen und dreht sich fast. Zudem muss man echt aufpassen, wenn man ihn auf dem Arm oder Schoß hat, denn immer wieder bewegt er sich plötzlich, ruckartig und kraftvoll. Sogar sein Spieletrapez bringt er manchmal ins Wanken. Außerdem hält er keine Sekunde lang still. Die Beine sind in ständiger Bewegung. Als ich endlich rausgefunden habe, wie man mit meinem Fotoapparat schwarz-weiß Bilder machen kann, wollte ich solch ein Foto von seinen kleinen süßen Füßen machen – aber keine Chance. Mit Blitz waren sie aufgrund der Nähe überbelichtet und ohne waren alle Bilder total verwackelt, da der kleine Mann nicht bereit war, auch nur für eine Sekunde seinen Bewegungsdrang einzuschränken. Recht hat er ja eigentlich. Und auch seine Arme sind ständig in Action. Beim Stillen fuchtelt er wie wild mit dem Arm herum, der oben liegt. Nett formuliert könnte man sagen, er streichelt meine Brüste, aber eigentlich ist es mehr ein Verkloppen :-) Und egal was sich sonst in seiner Nähe befindet, Max muss es haben. Den leeren Joghurtbecher, den Zettel, den Papa gerade liest, Mamas Brille,... Dann streckt er seine kleinen Ärmchen aus und verbiegt sich zum Teil sehr, um an das gewünschte Objekt zu gelangen. Ich muss dabei immer an meine Schwester denken, deren erster Zweiwortsatz lautete: Anna haben! Das ist genau das, was ich in den leuchtenden Augen meines Spatzes lesen kann: Max haben! Und zwar sofort, und alles! Auch wenn ich nicht weiß, was es ist und es überhaupt nicht gebrauchen kann! Her damit!
Herrlich!

Am Montag fand das letzte PEKiP-Treffen des ersten Zehnerblocks statt, weshalb ich darüber mal etwas erzählen möchte. Ich hatte in der Schwangerschaft zum ersten Mal von dem Prager-Eltern-Kind-Programm, wie es unabgekürzt heißt, gehört. Ich wollte eh gerne eine Gruppe mit meinem Baby besuchen, um Anregungen zu erhalten und mich mit anderen Müttern auszutauschen und da ich vom PEKiP nur Gutes gehört hatte, dachte ich, dann machst du das. Ich wusste allerdings nicht, dass dieses Programm, obgleich schon mehr als dreißig Jahre alt, zurzeit so beliebt ist, dass es fast ebenso schwer ist, dafür einen Platz zu bekommen, wie für eine Krippe. Bereits kurz nach Maximilians Geburt schaute ich auf der kidsgo-Termine-Seite nach Kursen in meiner Nähe und rief bei mehreren an – doch alle waren bereits ausgebucht. Dann wurde auf der Seite plötzlich ein neuer Kurs angekündigt und ich versuchte es da.

„Ja, es gibt noch Platz in dieser Gruppe“, wurde mir am Telefon gesagt, „aber der Kurs wird von einem Mann geleitet.“ Ich muss zugeben, dass mich das kurz stutzig gemacht hat, denn bei solchen Angeboten habe ich bisher immer an eine weibliche Leitung gedacht. Kann ein Mann das überhaupt? Doch dann überlegte ich, auch er hat ja die Ausbildung absolviert und bestanden, also warum soll er es dann schlechter machen? So habe ich uns angemeldet und das war gut so. Frank, selber Zweifachpapa, macht es wirklich klasse. Mittlerweile halte ich es sogar für einen Vorteil, dass der Kurs von einem Mann geleitet wird. Denn wie die meisten Kinder hat Maxl überwiegend mit Frauen zu tun. Klar hat er einen Papa und einen Opa, aber dann wirds auch schon dünn an der Männerfront. Und so verbringt mein kleiner Mann immer einen Teil der PEKiP-Stunde damit, den großen Mann Frank fasziniert anzuschauen und seiner tiefen Stimme zu lauschen.

Was ist PEKiP? 90 Minuten mit acht nackten Babys und ihren (angezogenen) Mamis in einem sehr warmen Raum. In dieser Zeit können die Kinder die besondere Bewegungsfreiheit genießen und die Mütter sich austauschen. Zudem gibt es jedes Mal Anregungen, die sich nach dem Alter der Kinder richten. Beim ersten Mal Anfang Januar z. B. lagen in der Mitte unterschiedliche rote Gegenstände, die wir vor den Augen unserer Kinder hin- und herbewegen sollten, damit die Kleinen das Fokussieren üben können. Darauf habe ich auch für zuhause rote Gegenstände gekauft (z. B. einen kleinen Ball) und in wenigen Tagen hat Maximilian diese Fähigkeit in alle Richtungen perfektioniert.

Auch singen wir zur Begrüßung, zum Abschied und zwischendurch. Frank meinte zwar, dass die Lieder keinen festen Bestandteil der PEKiP-Philosophie darstellen würden, aber trotzdem macht es Spaß. Bei vielen der Lieder werden die Kinder direkt angesprochen. Dabei hat sich gezeigt, dass der Name Maximilian unsingbar ist. Die Lieder scheinen für Kindernamen mit zwei Silben gemacht, bei drei Silben stoßen sie langsam an ihre Grenzen – und mit fünf geht es überhaupt nicht. Und so heißt er in den Liedern halt Maxi. Praktisch ist, dass diese immer nur einen kurzen Text haben, der mit den unterschiedlichen Namen wiederholt wird – das kann sogar ich mir merken. :-) Besonders schön am PEKiP ist auch der Austausch mit den anderen Müttern. Die Kinder sind alle etwa im gleichen Alter und so sind auch die Themen, die einen beschäftigen, ähnlich. „Was macht Ihr gegen Zahnungsbeschwerden?“ „Was wollt Ihr als erste Beikost geben?“... Manchmal tut Frank mir richtig leid. Er möchte uns eine tolle Anregung geben, kommt aber gegen das Geplapper unter uns Mamas kaum an :-)

Meine Mutter hat ein ganz seltsames Bild von den PEKiP-Stunden. „Dann sind alle Kinder nackt und pinkeln durch die Gegend und die Mütter stillen vor den anderen und auch noch vor dem Kursleiter!? Das ist doch irgendwie pervers.“ Nein, Babys fühlen sich nackt sehr wohl und es ist ja ein geschützter Raum. Ja, im Laufe der 90 Minuten pinkelt eigentlich jedes der Kinder. Da sie aber jeweils auf einem mitgebrachten Handtuch liegen und sich darunter abwischbare Matten befinden, ist das überhaupt nicht schlimm. Nur einmal war es blöd, da hat Maxl mein gesamtes Hosenbein erwischt, mit dem ich dann in der Kälte heimgehen musste. Ja, wenn die Kinder hungrig sind, werden sie natürlich gestillt. Das ist aber nicht unangenehm, da alle in derselben Situation sind (und auch Frank hat ja Kinder) und mit der richtigen Kleidung sieht man ohnehin nichts. Also, liebe Mama, ich hoffe, ich konnte deine Vorurteile ausräumen!

Ansonsten fand diese Woche die zweite Fünffachimpfung statt. Beim ersten Mal hat mein Freund die ganze Woche vor der Impfung aus Sorge schlecht geschlafen und auch mir war ganz schlecht bei dem Gedanken daran. Da Maximilian die erste aber, bis auf den blöden Schnupfen, der auch eine andere Ursache gehabt haben kann, ganz gut vertragen hat, waren wir diesmal viel entspannter. Als der kleine Spatz die Spritze in der Hand der Ärztin gesehen hat, fing er gleich an zu schreien. Da haben wir doch wieder ein Indiz dafür, dass auch so junge Kinder sehr wohl in der Lage sind, sich Dinge zu merken. Das die Ärztin + Spritze = doof ist, wusste Maximilian eindeutig noch. Es half ihm jedoch nichts. Die Helferin hielt beherzt das kleine dicke Beinchen fest (das könnte ich beim Fußnägel schneiden auch gebrauchen:-), die Nadel kam und schon war es wieder vorbei. Mit dem anschließenden Stillen ließ er sich dann auch wieder trösten. Und zu unserer allergrößten Freude hatte er am Mittwochabend nur leicht erhöhte Temperatur und in den folgenden Tagen wieder ganz normale Werte. Er war nur einige Tage etwas anhänglicher als sonst und ließ sich am Tag zum Schlafen nicht im Bett ablegen und wurde auch nachts öfter wach. Mit dieser Impferfahrung können wir aber sehr gut leben und hoffen, dass auch alle kommenden Male so gut verlaufen!

Gerade sind wir etwas am Zittern. Am Samstag hat mein Freund Durchfall bekommen (er ruft immer „Hier“, wenn irgendwas herumgeht) und wurde daher erneut zu seiner Mutter ausquartiert. Wir hoffen nun sehr, dass Maxl sich nicht angesteckt hat (und ich muss das auch echt nicht haben), denn in seinem Alter kann so etwas ja gefährlich werden und im Krankenhaus enden... Blöd ist auch, dass ich Montagmittag einen Termin hab und mein Freund dann auf unseren Sohn aufpassen sollte. Da muss ich wohl mal meine Mutter anrufen...

Drückt uns die Daumen, dass Max gesund bleibt! Euch wünsche ich eine schöne und gesunde Woche!



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