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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
34. Woche

Viele Enden und zwei Anfänge

Diese Woche haben viele Dinge zum letzten Mal stattgefunden: meine Seminare, PEKiP und der babySignal-Kurs. Dafür waren wir aber zum ersten Mal bei der Krankengymnastik und Maximilian brachte ein „Baba“ hervor.

Diese Woche haben mehrere Sachen zum (vorerst) letzten Mal stattgefunden. Am Montag war es mein Seminar. Davon hab ich Euch noch gar nicht erzählt. Wissenschaftliche Mitarbeiter an der Uni haben je nach Vertrag entweder die Pflicht oder die Möglichkeit, eine Lehrveranstaltung zu geben. Bei mir ist zweites der Fall und so habe ich im Sommersemester 2008 mein erstes Seminar für Studenten im Grundstudium gegeben. Das ist Arbeit und Verantwortung, aber vor allem eine tolle Erfahrung. Es ist spannend, die „Seiten zu wechseln“ und plötzlich vor den Studenten zu sitzen (die zum Teil älter waren als ich :-). Weiter ist es aufregend zu sehen, wie das ausgedachte Konzept aufgeht, die Studierenden Neues lernen und vor allem, wie sie diskutieren. Außerdem möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass das Sammeln von Lehrerfahrung ein Muss ist, wenn man auch in Zukunft an der Uni arbeiten will und dass man ein paar Euro dafür erhält.
Aus den letzten beiden Gründen habe ich auch für dieses Sommersemester, das im April gestartet ist, ein Seminar übernommen. Da an der Uni alles mit langen Vorlaufszeiten verbunden ist, musste ich das schon vor der Geburt von Maximilian entscheiden und hab gehofft, dass es auch tatsächlich mit Baby funktioniert. Und Dank der Unterstützung meines Freundes, hat es das auch. Ein Seminar dauert anderthalb Stunden, dazu kommen ein paar Minuten, in denen man noch mit Studenten spricht. Da ich ja extra an die Uni gezogen bin und so nur einen kurzen Weg hab, war ich nie länger als zwei Stunden weg. Und so landete die vorsorglich abgepumpte Milch die ersten Male anschließend im Müll und später hab ich es gleich sein gelassen.
Die Vorbereitung für das Seminar musste ich immer irgendwo dazwischen quetschen, aber es ging, da es inhaltlich ähnlich war, wie mein erstes. Thema waren Chancenungleichheiten im deutschen Bildungssystem. Wie ich finde, ein spannendes und wichtiges Thema. Die Studierenden haben gut mitgearbeitet und diskutiert, sodass die zwei Stunden ohne Max immer schnell vergingen. Jetzt sind Semesterferien, in denen ich an die 50 Hausarbeiten korrigieren muss – mal schauen, wie das klappt. Und im Oktober hab ich dann wieder ein Seminar, allerdings mit anderem Inhalt, das dann auch noch vorbereitet werden will...

Noch ein zweites Seminar endete diese Woche und zwar das meiner beiden Chefs (die Professoren sind), zu dem ich an manchen Terminen hinmusste, da dort Interviews aus unserem Projekt mit den teilnehmenden Studenten interpretiert wurden. Das Problem an der Sache: Da das Seminar nur alle zwei Wochen stattfindet, geht es dann immer von 12.30 bis 16.00. Super, wie soll ich das denn machen? Die Frage, ob ich Maxl „mal“ mitnehmen dürfe, wurde von meinen Chefs so positiv beantwortet, dass ich ihn bis auf einmal, wo ich nach der Hälfte gegangen bin, immer dabei hatte. Obwohl es sich um den Fachbereich Pädagogik handelt, sind so einige erstaunt, wenn plötzlich ein reales Kind diese Mauern betritt. Es haben jedoch alle positiv reagiert und keiner hat sich an dem kleinen Mann gestört (oder es zumindest nicht gesagt). Im Gegenteil, ich war immer total besorgt, wenn Maxl etwas gequengelt oder zu laut gebrabbelt oder gespielt hat. Die anderen meinten aber nachher, dass es sehr gut gewesen sei, dass Maximilian sich ab und an zu Wort gemeldet hat, da sie sonst eingeschlafen wären. Zum Stillen ging ich hinaus und ebenso, wenn er zu laut wurde oder ich ihn zum Einschlafen bringen musste. Natürlich konnte ich mich nicht ganz so gut konzentrieren wie ohne kleinen Rabauken auf dem Schoß, aber sicher besser, als wenn ich so viele Stunden ohne ihn gewesen wäre. Und Maxl hat es auch gut mitgemacht und wird keinen Schaden davontragen, außer, wie mein Kollege bemerkte, dass sein erstes Wort vermutlich so etwas furchtbares wie „Fallstrukturhypothese“ oder „Adoleszenz“ sein wird :-)

Aber die Gefahr besteht nicht, denn sein erstes Wort wird vermutlich „Papa“. Denn nach der Silbenkette „gagaga“ hat er diese Woche mit „bababa“ angefangen, wobei er meist bei einem zweisilbigen „baba“ bleibt. Wir sind gespannt, wann daraus das erste und bewusste „Papa“ wird. Ich muss bemerken – auch wenn ich dann wieder für eine hoffnungslose Schwärmerin gehalten werde – dass es einfach herrlich ist, ihm beim fabulieren zuzuschauen und zu hören. Max betreibt es mit wahrer Wonne und Hingabe. Und sein kleines Mündchen, das zum ersten Mal in seinem Leben ein „B“ formt, ist wirklich niedlich! Übrigens ist dieses kleine Mündchen noch immer ganz und gar zahnlos...

Ebenfalls zum letzten Mal hat diese Woche die PEKiP-Gruppe stattgefunden. Wie bereits geschrieben, war ich inzwischen nicht mehr ganz so begeistert und hab uns daher nicht für den Folgekurs angemeldet. Ebenso erging es wohl auch den anderen, denn die meisten wollten nicht mehr und so wird es auch generell keine Fortsetzung geben. In der letzten Stunde hat sich die Leiterin dann aber noch einmal voll ins Zeug gelegt (vermutlich, um uns zu zeigen, was wir verpassen) und für die Kinder viele tolle Sachen bereitgestellt. Highlight war ein Tablett mit Spiegelfolie, auf das sie Eiswürfel gelegt hatte. Die umherglitschenden kalten Dinger haben dann auch den kleinen Dickspatz in der Bauchlage gehalten. Der Abschied von den anderen Müttern war sehr flüchtig. Dafür gibt es aber hin- und wieder noch ein Wiedersehen mit den Mamas und Babys der ersten PEKiP-Gruppe.

Auch der babySignal-Kurs hat pünktlich vor den Schulferien in Hamburg geendet. Leider haben wir an diesem letzten Termin nichts Neues mehr gelernt. Es war mehr ein: Und wie wars? Und: Was haben wir eigentlich alles so gemacht? Wie ich aber schon angedeutet habe, war dieser Kurs für mich eine Bereicherung und daher haben wir auch den Folgekurs ab Ende August gebucht. Sinnvoller wäre es wohl, diesen erst zu besuchen, wenn die Kleinen ein Jahr alt sind, doch der nächste startet erst im Januar und vormittags – wobei Maxl dann ja bereits bei einer Tagesmutter sein soll. (Oh Gott, wie soll das werden? Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen...)

Am Montag waren wir zum ersten Mal zur erwähnten „Nachhilfe“. Die Praxis ist ganz in der Nähe und nett eingerichtet. Die Krankengymnastin ist sehr freundlich und man merkt sofort, dass sie Erfahrung beit der Arbeit mit Babys hat. Sie ist sehr einfühlsam mit Maximilian umgegangen und hatte ganz tolles Spielzeug, das ihn in der Bauchlage fesseln sollte. Quasi auf den ersten Blick hat sie das Problem erkannt. Der kleine Dickspatz legt den Scherpunkt falsch. Statt diesen hinten zu haben, hebt er die Beine ständig vom Boden und hat sein ganzes (großes) Gewicht noch zusätzlich auf dem Oberkörper. Die Krankengymnastin meinte, dass es in so einer Haltung selbst einem Erwachsenen schwer fallen würde, sich länger abzustützen – und sie hat Recht, wie ich in Eigenübung herausgefunden habe. Allerdings kann man da nicht viel machen, außer immer wieder die Beine Richtung Boden zu drücken und zu üben, üben und noch mal zu üben. Nachdem Maxl sich etwas von ihr bespaßen ließ, hatte er bald keine Lust mehr und begann nach einer Meckerphase zu schreien. So endete die erste halbe Stunde, der nun auf Kosten der Krankenkasse noch neun weitere folgen. Anscheinend haben diese Minuten aber schon viel gebracht, denn der kleine Bauchlagenhasser ist nun immer öfter und unglaublich lange in dieser zu sehen.
Danke übrigens für Deinen Kommentar, Gerd! Bereits beim ersten PEKiP-Kurs ist mir aufgefallen, dass alle anderen Kinder in der Bauchlage von Woche zu Woche Fortschritte machen, wohingegen Maxl sie gleichbleibend doof fand und dementsprechend ungeschickt war. Am Anfang hat mich das schon etwas verunsichert. „Warum können die das alle und Maximilian nicht?, dachte ich. Doch mit der Zeit habe ich begriffen, dass Babys halt individuell und daher nur begrenzt vergleichbar sind. Dennoch bin ich froh, nun mit ihm zur Krankengymnastik gehen zu können, um ein paar Anregungen zu bekommen.

Ansonsten perfektioniert Maximilian seine Rolltechnik. Er erspäht seine Beute, ruckelt sich auf dem Rücken paprallel zu dieser und dreht dann sich so oft, bis er bei ihr angekommen ist. Zurzeit steht der Kühlschrank ganz hoch im Kurs. Dabei hat Maxl inzwischen auch eine Technik entwickelt, die seinen kleinen Kopf vor dem harten Laminat schützt. Er zieht diesen während der Drehung in Richtung Brust und legt ihn erst dann und ganz sanft ab, wenn er gelandet ist. Schlaues Kerlchen!

In der nächsten Woche wird es – wenn alles gut geht – leider keinen Bericht von mir geben. Ab Donnerstag wollen wir nämlich ein paar Tage in Bayern, meinem Geburtsland, verbringen, um meinen Verwandten dort endlich den Hamburger Jung zu zeigen. Und da wir bei meiner Oma wohnen, deren technische Ausstattung sich auf ein altes Radio, ein übergroßes Telefon mit Kabelsalat und einen Fernseher mit gefühlten drei Programmen beschränkt, ist ein PC leider unerreichbar. Ich werde Euch in der Woche danach aber alles über die Tage in Bayern und was sonst noch so geschah berichten.

Ich wünsche Euch bis dahin alles Gute, Mareike



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Kommentare von Lesern:

Jana, Bayern21.07.2009 17:50

Liebe Mareike,
ich will nur kurz sagen, dass ich deine Berichte immer sehr gern lese und mich in den meisten deiner Gedanken gut wiederfinde. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich einen ähnlichen Hintergrund habe: Ich bin ebenfalls wiss. Mitarbeiterin und habe auch direkt nach dem Mutterschutz weitergearbeitet, 2 Tage pro Woche in der Uni, den Rest von zu Hause. Mittlerweile ist meine Kleine eineinhalb Jahre alt und geht in die Krippe. Das war anfangs auch für mich ein komisches Gefühl, sie dort zu lassen. Im Büro denke ich oft an sie und frage mich, was sie wohl gerade macht und wie es ihr geht. Beim Abholen werde ich dann jedesmal beruhigt: Sie fühlt sich in der Krippe pudelwohl und woll meist gar nicht nach hause gehen.
Grüße, Jana

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