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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
25. Woche

Tatort Krabbeldecke

Der Montag startete ganz gewöhnlich, doch um 19:44 Uhr passierte es. Maximilian hat...

Montag, 8:00 Uhr: Ein scheinbar ganz normaler Tag beginnt. Mama und Papa ahnen nichts. 19:38 Uhr: Mama schüttet Nudeln in das kochende Wasser.
19:40 Uhr: Maximilian liegt auf der Krabbeldecke und spielt mit der Mama. Dabei dreht er sich mehrmals auf die rechte oder linke Seite.
19:43 Uhr: Das Nudelwasser kocht über (soviel zum Thema miserable Köchin :-). Mama geht in die Küche.
19:44 Uhr: Maximilian meckert. Mama denkt: „Wie immer, der Bursche kann nicht eine Sekunde allein auf der Decke liegen.“ Sie ahnt immer noch nichts.
19:45 Uhr: Mama kommt aus der Küche und sieht die Tat auf der Krabbeldecke: Maximilian hat sich auf den Bauch gedreht und beschwert sich, weil ein Arm festklemmt.
19:46 Uhr: Mama ist aus dem Häuschen vor Freude.

Nun ist es also passiert, spannend wie in einem Krimi, der kleine Dickspatz hat es alleine vom Rücken auf den Bauch geschafft – Maximilian 12 points!
Und es war genau so, wie ich es prophezeit hatte, ganz heimlich, sodass ich den – im wahrsten Sinne des Wortes – bewegenden Moment verpasst habe. Vielleicht war er es gar nicht alleine, sondern kleine Heinzelmännchen waren ihm behilflich? Vermutlich nicht, denn die hätten – fleißig wie sie sind – sicher auch noch den zweiten Arm in die richtige Position gebracht. :-) Nein, das hat mein Bodenturngenie ganz aus eigener Kraft hinbekommen! Jetzt heißt es doppelt aufpassen, denn nun kann ich nicht mehr davon ausgehen, dass mein Dickspatz hübsch brav und träge immer an einer Stelle liegen bleibt.

Das zeigte er mir auch gleich am nächsten Morgen. Sein Bettchen steht genau parallel zu unserem, sodass sich unsere Köpfe etwa alle auf einer Höhe befinden. Am Dienstagmorgen ist Maximilian einmal aufgewacht und hat etwas vor sich hingeplappert. Da er bereits gegessen hatte und es noch zu früh zum Aufstehen war, dachte ich mir: „Ich ignorier das jetzt, er schläft sicher wieder ein“ und nach einer Weile schlummerten wir beide tatsächlich weiter. Ich muss aber vor ihm eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwachte, erschrak ich unheimlich. Maxls Kopf war etwa in der Mitte des Bettes durch die Gitterstäbe zu sehen. Er lag nicht mehr senkrecht, sondern waagerecht im Bett! Und nachdem er wach wurde, zeigt er mir gleich wie es geht. Mit viel Geschick hangelte er sich an den Gitterstäben entlang und lag in kürzester Zeit wieder in Ausgangsposition. Mensch, was dieser kleine Kerl alles draufhat, nun ist wirklich nichts mehr sicher vor ihm.

Am Mittwoch war ich bei meiner Nachsorgehebamme in der Hebammenpraxis, um mir (von der Kasse finanziert) Tipps zum Thema Beikost und Abstillen zu holen. Es war schön, sie wieder zu sehen, aber im Gegensatz zu allem rund ums Wochenbett, scheint das nicht ihr Spezialgebiet zu sein. So las sie von einem Spickzettel ab und einiges von dem, was sie mir erklärt hat, steht im Gegensatz dazu, was ich bereits im Internet oder in Broschüren gelesen hatte. Jetzt bin ich total verwirrt! Hat vielleicht jemand von Euch einen guten Literaturtipp? Maximilian ist nämlich am Freitag ein halbes Jahr alt geworden (unglaublich, wie schnell das geht!) und ich möchte demnächst erste Löffelversuche starten. Das langsame Ersetzen der Mittagsmahlzeit durch einen Gemüsebrei (Fleischbrei) hab ich verstanden, aber ich bin unsicher, wie es dann weitergeht. Auch bin ich unentschlossen, mit welchem Gemüse ich starten soll. Karotte ist ja der Klassiker, aber ich habe auch schon gelesen, dass die eigentlich weniger zu empfehlen ist. Bekömmlich soll Pastinake sein, aber schmeckt die? Schließlich soll das erste Essen vom Löffel gut schmecken, damit Maximilian die ungewohnte Mühe auf sich nimmt... Außerdem meinte die Hebamme, dass man am besten im ersten Jahr kein Fleisch geben solle, also dauerhaft nur Gemüsebreibrei – was sagt Ihr dazu? Ich bin dankbar für jeden guten Ratschlag!

Dienstagnacht ist dann noch ein Wunder passiert, Maximilian hat von 21 Uhr bis kurz nach 8 Uhr am Morgen geschlafen ohne zwischendurch zu trinken. Einmal ist er aufgewacht, hat sich aber schnell mit dem Schnuller zufrieden gegeben und von da an hat er geschlafen und geschlafen und geschlafen... Da er sonst spätestens gegen 6 Uhr trinkt, bin ich dann auch prompt aufgewacht und von da an etwa alle 20 bis 30 Minuten. Zum einen, weil ich mir Sorgen gemacht hab („Das ist ja nicht normal, dass der solange schläft!“) zum anderen, weil meine Brüste immer voller wurden und das auf der Seite Liegen schon etwas schmerzte. Als Maxl schließlich wach wurde und trotz der ausgelassenen Mahlzeit gut gelaunt war, habe ich mich total gefreut. Mein Kind schläft durch, juhu! Ich habe mir zwar schon gedacht, dass er das nun bestimmt nicht jede Nacht wiederholen wird, aber dass es gleich so anders kommen musste...

Donnerstagmorgen nieste der kleine Mann auffällig häufig, was ich zu verharmlosen suchte. „Ach, das ist bestimmt nichts.“ Oh, doch! Im Laufe des Tages entwickelte es sich zu einem sehr realen Schnupfen, der die kommenden Nächte äußerst anstrengend machte. Ich hab mich früher (sprich: bevor ich selbst Mama geworden bin) immer gewundert, warum Eltern über schlaflose Nächte klagen, wenn ein Kind erkältet ist. Klar, das ist blöd, aber deswegen kann man doch trotzdem schlafen. Nein, kann man nicht, weiß ich es heute besser.

Um neun ging der leicht verschnupfte Maximilian ins Bett. Um 23 Uhr fing er an zu schreien, weil er – inzwischen arg verschleimt – so schwer Luft bekam. Bis halb vier gab es Kochsalzlösung in die Nase (für die sich bei uns aufgrund ihrer chemischen Abkürzung NaCl – der Name „Natzel“ durchgesetzt hat), wurde der Max leicht aufrecht gehalten, wurde der elektrische Nasensauger hervorgeholt (der ihm mit seinem lauten Getöse jedoch nur schrecklich Angst machte) und hab ich immer mal wieder versucht, ihn in sein Bett zu legen. Daran war jedoch nicht zu denken, denn selbst wenn er auf dem Arm bereits eine Viertelstunde ruhig schlief, fing er beim Versuch, ihn hinzulegen, zu brüllen an. Mit abschwellenden Nasentropfen haben wir bei seiner Erkältung nach der ersten Impfung schlechte Erfahrungen gemacht. Bereits nach einer halben Stunde war die Nase noch stärker zu geschwollen als zuvor. Daher haben wir beschlossen, es künftig ohne Schulmedizin zu versuchen (natürlich nur solange, wie sich die Krankheit noch im Rahmen hält). Da ich um halb vier dann doch auch merklich müde wurde, beschloss ich, dass Maximilian neben mir im Bett schläft. In den ersten Wochen war das auch sein Platz, mit etwa zwei Monaten ist er dann in sein eigenes Bett (nur wenige Zentimeter von unserem entfernt) umgezogen. Für dieses haben wir dann auch eine dieser berühmten Matten gekauft, die Alarm geben, falls er zu atmen aufhören sollte. Da Babys Nasenatmer sind und daher bei einer verstopften Nase Probleme bekommen, wollte ich eigentlich, dass er in seinem Bett schläft, damit die Matte Bescheid gibt, falls er nicht mehr atmen sollte. Denn als wir bei der letzten Erkältung die Kinderärztin fragten, ob er dadurch ersticken könnte, meinte sie: „Bei seiner Größe und seinem Gewicht nicht so schnell.“ „Ja, toll, was soll uns das sagen?“, dachten wir im Nachhinein. Erstickt er dann erst fünf Minuten später als ein leichteres Baby? Weil Max in meinem Arm aber wunderbar Luft bekam und kaum ins eigene Bett gelegt, wieder schwer zu schnauben anfing, hatte ich das Gefühl, dass Nähe in diesem Fall die beste Medizin sei – Matte hin oder her. Trotzdem wachte er noch mehrmals auf, die durchschlafende Nacht wirkte da längst wie ein ferner Traum. In der nächsten Nacht lief es ähnlich, die dritte war schon besser. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass man (und auch er) nach solchen Aktionen immer noch so fit ist.

Vielleicht hat zur Besserung auch das homöopathische Mittel beigetragen, das ich ihm seit der ersten schlimmen Nacht gegeben habe. Bis zu seiner Geburt hatte ich keinen Zugang zu alternativen Heilmethoden, da diese bei uns in der Familie als Hokuspokus betrachtet werden. Seit Maximilian da ist, bin ich jedoch ständig damit in Kontakt gekommen und habe mich daher entschieden, es mal zu probieren. Auch wenn es ans akute Zahnen geht, werde ich es auf diese Weise versuchen. Ob es hilft, weiß ich nicht, aber Maxl findet die Globuli zumindest ganz klasse. Es ist sehr niedlich zu beobachten, wie er diese genüsslich lutscht.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche und danke Luise und Evi für die lieben Kommentare!



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Kommentare von Lesern:

Sonja, Düsseldorf21.05.2009 15:37

Hallo,
Deinen Blog lese ich sehr gerne, vor allem da Dein Kleiner ziemlich genau ein Jahr jünger ist als meiner, so dass zum Teil die Erinnerungen an letztes Jahr wieder ganz präsent sind, obwohl mich mein junger Herr heute mit ganz anderen Sachen auf Trab hält. ;)
Für den Beikoststart kann ich Dir das Buch "Babyernährung gesund und richtig" von Gabi Eugster empfehlen; ich selber habe es von einer Stillberaterin empfohlen bekommen. Leider erst nach Beginn der Zufütterung, die nicht so toll lief, weil ich dem Kinderarzt und der übl. Literatur zu sehr geglaubt habe und dabei nicht auf meinen Sohn und meinen Bauch gehört habe. Auch bei später aufgekommenen Fragen hat mir das Buch (bis heute) geholfen. Es ist bei "normalem Beikosteinführungsverlauf" hilfreich, aber eben auch, wenn Dein Kind nicht mit Statistiken etc. übereinstimmt. Mein Schatz wollte lieber noch länger an der Brust bleiben und bis heute würde er wohl nicht unglücklich werden, wenn er nur Milch bekommen würde, allerdings isst er inzwischen auch fast alles mit, aber oft nur recht wenig. Eine Freundin hat ein Kind, das von Anfang an alles gefuttert hat, was man ihm gegeben hat, die Kleinen sind so unterschiedlich, so dass ein starrer "Fütterungsplan" meiner Meinung nach nicht gut ist. Außerdem gibt es in dem Buch tolle Tipps für Knabbereine abseits der beliebten Babykekse. Vielleicht ist das ja was für Dich/Euch,
weiterhin alles Gute und viel Spaß mit dem Kleinen, genießt den Sommer!!
VG, Sonja

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Sascha, Berlin18.05.2009 14:24

Liebe Mareike,
ich möchte Dir gerne von meinen Erfahrungen mit meinem Sohn (14 Monate) hinsichtlich Schnupfen und erster Brei berichten:
Ich habe ca. 6 Monate voll gestillt und habe dann auf Anraten meiner Hebamme mittags zugefüttert. Dies sah dann so aus: einen Milchbrei anrühren aus Anfangsmilch und Reisschmelzflocken. Und dazu eine kleine Menge pürierte Möhre. Das kam gut an und so habe ich den Gemüseanteil innerhalb von 4 Wochen immer leicht gesteigert und dann bald komplett den Milchbrei weggelassen.
Schnupfen: die Sache mit dem Nasensauger habe ich auch gemacht (sogar den Nasenstaubsauger), aber mich dann von Fachpersonal eines Besseren belehren lassen. Die Nasenschleimhäute werden durch den Sauger gereizt und schwellen an.
Das was hilft ist: Bett am Kopfende erhöhen (Beine auf Bücher stellen (ca. 5 cm) / Muttermilchnasentropfen / Brust und Rücken mit Soledumbalsam einreiben. Man muss sich schon immer auf eine Dauer von mind. einer Woche einsellen und Geduld bewahren.
Weiterhin viel Spaß mit deiner kleinen Sportskanone.
Alles Gute!

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katja, Schottland18.05.2009 12:02

Liebe Mareike,
ich moechte Dir an dieser Stelle auch sagen, dass ich regelmaessig Deinen Bericht lese u davon ueberzeugt bin, dass Du eine tolle Mama bist u es Dein"Dickspatz" bei Dir total gut hat. Meine Tochter ist einen Monat juenger als Max u mein Sohn 8 Jahre.
Ich wollte eigentlich nur kurz zum Abstillen und Zufuettern schreiben. Wie bei allen Dingen gibt es hier viele unterschiedl. Ansichten, die alle einen wahren Kern haben. Ich bin mir sicher, dass Du mit muetterl. Intuition den richtigen Weg durch diesen "Dschungel" findest..
Als Oskar 6 mon alt war, hab ich im als erste feste Kost zerdrueckte Banane gegeben, nur ob zu sehen, ob er mit Loeffel ueberhaupt klarkommt. Das ist er und sehr scnell haben wir dann Karotte, Kartoffel-Karotte, Mais-Karotte ausprobiert. was er mochte, gab es dann eben haeufiger.Mit ca. 7 o 8 mon gab es nachmittag "milchfreien Getreide- Gemuesebrei" mit Apfel oder Banane und mit 8 mon abends Milchbrei mit geriebenem Obst (ich hab Hirsebrei gemacht, enthaelt kein Gluten) -Oskar hat es geschmeckt. Und nebenbei weiter voll gestillt, bis er so 13 mon war. Anfangs nimmt Milch ja sovieso noch einen Grossteil der Nahrung ein, und damit bekommt das Baby hoffentlich schon was es braucht...
Mit Clara habe ich vor es aehnlich zu machen. Allerdings wird hier in GB von einigen Leuten sog "Baby led weaning" empfohlen. Der Sinn dessen ist, die Breiphase komplett auszusparen, und Babies von anfang an feste Nahrung zu geben, so wie sie dazu bereit sind. Wenn man das neben Stillen macht. bekommen die Kinder angeblich, was sie brauchen. Ich persoenlich kenne einige Frauen, die ihren 6 - 7 mon alten Kindern kleine Stueckchen Obst, Kaese, Nudeln, Chicken etc anbieten, die diese voller Freude selbst in den Mund stecken, zermahlen, z.T. wieder auspucken und dabei wachsen u gedeihen:). Bitte versteh mich nicht falsch, ich schreibe das nicht, um Dich noch mehr zu verwirren, sondern zu zeigen, dass es viele verschiedene Moeglichkeiten gibt....
Al

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