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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
47. Woche

Krabbeln und Trampeln

Nach dem großen Sprung, gibt es diese Woche kaum Neues zu berichten. Außer, dass das Krabbeln nun immer besser klappt – auch auf Laminat.

Ich hatte ja überlegt, eine Hose durch Lederflicken auf den Knien zur Krabbelhose zu machen, mit der Maximilian auch das Laminat bezwingen kann. Sehr gut fand ich auch den Tipp von Steffi unter meinem letzten Bericht, spezielle Krabbelstulpen zu kaufen. Doch Maxl machte diese Bemühungen überflüssig. Denn nachdem es ihm zunächst auf dem Teppich gelang, das Kunststück aus der Krankengymnastik auch zuhause zu wiederholen, nimmt er es nun ganz tapfer auch mit dem Laminat auf. Anfangs sah es so aus, als sei er auf einer glitschigen Eisfläche unterwegs, doch nun klappt es schon ganz ordentlich. Mein Freund hat aber Sorge, dass Maxl sich auf dem, jahreszeitlich bedingt, kaltem Laminat beim Robben und Krabbeln verkühlen könnte und würde es ihm daher am liebsten verbieten. Doch wie soll das gehen, dann hat er ja kaum noch Platz zum Toben! Als er dann etwas von Thermoanzug fürs Krabbeln auf dem Laminat meinte, habe ich nur meine Augen verdreht. Ich habe da nicht so große Bedenken. Wie haltet Ihr das?

Zum Thema Krabbeln und Entwicklung muss ich mich auch nochmal aufregen. Meine Mutter hatte mit meiner Oma aus Hamburg vor einiger Zeit telefoniert und wurde von dieser gefragt, ob Maximilian denn nun endlich krabbeln würde. Nein, sagte meine Mutter, aber er kann das, und das und das…. Aber das interessierte meine Oma nicht. Sie meinte, dass die Schwester meiner Mutter schon mit zehn Monaten gelaufen sei und sie sich nun wirklich mal Sorgen machen würde wegen Maxls Unbeweglichkeit. Mit genauso einem blöden Spruch hätte sie mich vor ein paar Monaten vielleicht wirklich unruhig gemacht. Nun regt es mich einfach nur auf. Klar, es gibt Spezis, die mit sechs Monaten krabbeln und andere, die es erst wesentlich später oder gar nicht tun – und alles ist im Normbereich. Ich hab sogar gelesen, dass Babys durchschnittlich mit zehn Monaten zu krabbeln anfangen. Und wie alt war Maxl, als er bei der Krankengymnastik durch den Raum getappt ist? Genau zehn Monate… Und selbst, wenn er erst mit zwölf Monaten damit begonnen hätte, wäre das kein Grund, sich Sorgen zu machen. Dieses Vergleichen und dieses ewige Gefrage: Macht er schon dies und das? geht mir tierisch auf die Nerven. Also, ich find es ziemlich toll, dass Maximilian jetzt SCHON krabbelt, denn ich hätte erst viel später damit gerechnet.

Sich hochzuziehen steht auf der „das-findet-Max-toll-Liste“ diese Woche ebenfalls wieder ganz oben. Nachdem er dabei beim Laufstall fast über die Reling gefallen wäre, haben wir diesen und das Bett nun endgültig „tiefergelegt“. Komisch, aber so eine Kleinigkeit ändert viel. Nun schaut sein Bett aus wie ein Kinderbett und gar nicht mehr nach Baby. Ich hab es mir schwer vorgestellt, den schlafenden Dickspatz so weit unten abzulegen, ohne dass er aufwacht. Doch das ist gar nicht so viel problematischer als es ohnehin schon ist :-)

Eine weitere Leidenschaft von Maximilian ist das Trampeln. Seit Wochen trampelt er im Liegen mit wahrer Wonne auf dem Boden herum. Und wenn sich ihm ein Gegenstand bietet, egal ob Schrank, PC oder Sofa, dann trommelt er dagegen. Ich finde dieses Beintraining ganz amüsant, anders dagegen die Nachbarin unter uns, die dann gerne mal an die Decke klopft. Um ehrlich zu sein, ich reagiere darauf nicht besonders. Wir haben ja einen Teppich fürs Wohnzimmer gekauft und ich achte darauf, dass er vor allem auf diesem seine „Übungen“ macht und nicht auf dem stärker lärmtransportierenden Laminat. Aber dort lasse ich ihn trampeln, auch wenn sie klopft. Was soll ich machen? Max festbinden? Vermutlich nervt dieses Geräusch, doch Kinder sind nun einmal laut und dürfen es laut Mietvertrag (in gewissem Umfang) auch sein.

Was Maximilian auch schon lange in Perfektion beherrscht, ich aber zu erwähnen vergas, ist der Pinzettengriff, also das Greifen von filigranen Gegenständen nur mit Daumen und Zeigefinger. Dies kann er besonders beim Essen von Reiswaffeln üben, denn diese Biester krümeln wirklich ungemein.

Morgen geht in Hamburg wieder die Uni los und ich biete dann auch wieder ein Seminar an. Das heißt dann wieder Extraarbeit für die Stundenvorbereitung und Betreuung durch den Papa. Während der Arbeit an dem Seminarplan ist dieser zum ersten Mal mit dem Kleinen im Manduca spazieren gegangen. Da er deutlich beleibter ist als ich hieß es erst einmal alle Gurte ordentlich verstellen, was etwas nervt, denn danach muss man alles wieder in die Ausgangsposition bringen. Doch das Getragenwerden vom Papa hat Maximilian ebenso gut gefallen wie von mir. Und so konnte ich während der ausgedehnten Spaziergänge einiges arbeiten, ohne Geräuschkulisse aus dem Nebenzimmer. Besonders schön war es auch, die beiden durchs Fenster zu beobachten :-) Ob es mit dem Aufpassen gut klappen wird, hängt davon ab, ob Maxl vorher schläft. Denn mit dem Schlafen ist es so eine Sache, die er momentan nur bei der Mama möchte… Da wir aber morgens bei den Musikflöhen sind und ich dann gegen 12.00 zur Uni muss, denke ich schon, dass er vorher erschöpft vom Gedudel und Geklimmper einschlummern wird.

Eine andere Schwierigkeit stellt das Zähneputzen dar. Die zwei Beißer unten lässt er mich recht kooperativ sauber machen, aber oben geht es gar nicht. Dort hat er mittlerweile zwei größere und zwei kleinere Zähne und an die will er mich partout nicht lassen. Ich kann mir vorstellen, dass es oben unangenehmer ist, weil diese Zähne deutlich mehr von Zahnfleisch umgeben sind – aber was soll ich machen? Ich will ja nicht, dass gleich die ersten Zähnchen vergammeln und so gibt es jedes Mal ordentliches Gemecker und Kopf-weg-Gereiße…

Gestern war ich auf dem dreißigsten Geburtstag einer Freundin, deren Sohn 20 Monate alt ist. Ich finde es immer toll Kinder zu sehen, die etwas älter sind und so zu sehen, was bald Schönes auf einen zukommt. Ein Kind in diesem Alter schaut noch einmal ganz anders aus und kann so einiges, was mich überraschte. Mit der Sprache ist er zwar noch nicht so fit, aber z.B. ist er ein großer Fotograf. Er weiß genau, wie der Kinderfotoapparat angeht, wie man ein Bild schießt und wie man anschließend gucken kann, ob dieses auch gut geworden ist. Wow, das kriegt nicht mal meine Mutter bei ihrem (Erwachsenen)Fotoapparat hin. Maximilian war sehr fasziniert von dem Jungen. Besonders hatten es ihm seine blonden Locken angetan, die er so gerne anfassen und in die Länge ziehen wollte. Das wiederum fand der andere natürlich ziemlich blöd und hatte daher nicht wirklich Lust, etwas mit Max zu machen. Das allertollste für diesen war jedoch die Schaukel im Garten. Es war keine gewöhnliche, sondern eine speziell für Babys, in der er alleine sitzen konnte. Damit durch die Luft zu fliegen hat wieder so einige Freudenjuchzer ausgelöst. Maxl wiederum hat die anderen Gäste erfreut, denn durch sein Winken, Brabbeln, Prusten und Flirten hat er wirklich alle um den Finger gewickelt. Und so wurde mir mehrfach gesagt, was für ein hübsches, aufmerksames, freundliches, neugieriges und braves Kind ich doch hätte. Ich kann dem nur zustimmen, wenn die Nächte auch weiterhin sch*** sind, am Tag ist Maxl einfach der Beste! Oh man, diese Zeilen triefen ja vor Mutterstolz… :-) Wisst Ihr, woran man eine Mutter noch erkennen kann? Daran, dass sie ihren Geburtstag – wie meine Freundin – von 12 bis 18 Uhr feiert…

Liebe Grüße, Mareike



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Kommentare von Lesern:

katia, england22.10.2009 13:38

Hallo Mareike,

da du das Zaehneputzen erwaehnt hast, wollte ich nur mal nachfragen, wie es in Deutschland zur Zeit gehandhabt wird mit Fluor/Vitamin D Tabletten. Wird das noch empfohlen? Oder putzt Du schon mit fluoridierter Zahnpasta?
Ich habe meinem Sohn vor 8 jahren in D-land Fluortbl gegeben, aber hier wird jetzt empfohlen, sofort mit Zahnpasta Zaehne zu putzen.

Ich kann verstehen, das Du Dich ueber kluge Sprueche in der Familie aergerst. Ich weiss, Du stehst da voll drueber und weisst, dass jedes Kind anders ist. Wahrscheinlich kennst Du als Paedagogin die Buecher " babyjahre" und "Kinderjahre" von R. Largo sowieso schon. Ich wollte sie an der Stelle einfach noch mal erwaehnen und empfehlen. Ich habe "Babyjahre" kurz vor der Geburt meines ersten Kindes gelesen und es hat wirklich geholfen, entspannt zu sein und zu bleiben in allen Momenten, wenn es zu klugen Spruechen, Vergleichen etc kam. jedes Kind ist anders und jedes Kind hat seine Staerken auf anderen Gebieten. Unde jedes kind entwickelt sich mit dem ihm eigenen Tempo...

Das kann ich jetzt bei meiner kleinen Tochter sehen, die sich viel schneller bewegt als mein Sohn, dafuer aber schlechter isst....

Beim 2. Kind hab ich da Buch meiner Familie zum Lesen gegeben.

Liebe Gruesse
Katia

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Sabrina Bönnigheim19.10.2009 20:47

Hallo Mareike!
Mein kleiner wird diese Woche auch zehn Monate und kann noch nicht auf alle vieren krabbeln er versucht es aber immer öfter auf die Knie zu kommen und das ist auch völlig normal. Lass die anderen schwätzen und reg dich nicht so auf :-) Lg sabrina

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