Während wir hier den Frühling genießen, beginnt für viele Menschen in Japan eine grausame Zeit.
Hallo!
Was soll ich sagen? Japan. Grauenhaft! So viel unabwendbare Verwüstung und die Menschen haben in diesem Land mit einer solch geringen bewohnbaren Fläche auch nicht die Möglichkeit zurückzuweichen. Das wird das Land noch für mehrere Generationen belasten. Ich hoffe das Beste für die Menschen dort.
Wir hingegen hatten ein wunderschönes Wochenende. Der Frühling hält hier nun merklich Einzug. Nicht nur dass die Temperaturen steigen und die Tage länger werden, nein die ganze Natur und Umwelt hat daran teil. Wir haben dies genutzt, um mal wieder eine kleine Fahrradtour zu machen. Ich musste schmerzlich feststellen, dass ich meinen Sattel nicht mehr gewohnt bin und so habe ich jetzt noch zwei Stellen an meinem Allerwertesten, die ich deutlich spüre.
Ich hatte mir auch eine größere Wirkung des Ausflugs auf die Kinder erhofft. Wir waren mit Pausen 3 ½ Stunden unterwegs gewesen. Ragnar ist alles selbst gefahren und für Reinar dachte ich, dass das Sitzen bei dem Geschaukel anstrengend sein müsste. Es gingen auch abends alle sehr willig ins Bett. Doch von 20 vor 5 bis um 6 Uhr morgens war Reinar wieder mal einfach wach. Da auch die anderen nachts immer mal wieder etwas von mir wollen, weiß ich nicht, wann die letzte Nacht war, in der ich mal durchschlafen durfte. Es ist auf jeden Fall schon eine ganze Weile her.
Auch etwas anderes ist mir mal wieder klar geworden. Seit 2005 bin ich nun jedes Jahr schwanger gewesen. Es erschöpft mich langsam und ich denke 2012 wird es das nicht geben.
Nach der Geburt von Nr. 1 hatte ich noch die Möglichkeit einen Rückbildungskurs zu machen. Nach Nr. 2 ging das einfach nicht mehr, denn es werden maximal Kurse mit Betreuung des Säuglings angeboten. Was aber machen, wenn das Geschwister-Kind da, aber noch nicht alt genug ist, um in den Kindergarten zu gehen?
Nach der Geburt von Nr. 3 habe ich dann auch meinen strapazierten, nicht wieder aufgebauten Beckenboden deutlich zu spüren bekommen. Mir drohte ein Uterusprolaps und so fühlte es sich nach wenigen Schritten auch an. Ich bin nach allen drei vergangenen Geburten sofort wieder nach Hause gegangen. Wenn ich dann erst zuhause war, fiel mir das Stillhalten nun mal sehr schwer. Oftmals dachte ich, lasst mich das kurz machen, ich bin es gewohnt, dann geht es doch schneller. Die Kinder nehmen sowieso keine Rücksicht, sie erkennen in ihrem Alter einfach noch nicht die Situation. Um diesem Dilemma auszuweichen, habe ich mir dieses Mal vorgenommen, nach der Geburt zum ersten Mal im Krankenhaus zu bleiben, zu liegen und mich zu schonen. So werde ich dann auch noch eine neue Erfahrung machen.
Somit ist auch klar, dass ich dieses mal wieder zur Entbindung in ein Krankenhaus gehen werde. Bei Reinar waren wir zum ersten Mal in einem Geburtshaus, welches die angenehmste Atmosphäre vermittelte. Wir konnten uns unterhalten, wir hatten Zeit und es gab keinen Personalwechsel und damit auch keinen Strategiewechsel. Aber es gab eben nicht die Möglichkeit hinterher dort zu bleiben. Was sehr enttäuschend war, war auch die Haltung unserer Krankenkasse. Die Krankenkasse übernimmt bei der Nachbetreuung die Fahrtkosten der Hebamme bis zu einer Entfernung von 25 km. Da das Geburtshaus etwas weiter entfernt war und die Hebamme von dort zur Nachbetreuung kam, hatte sie Mehrkosten. Und obwohl die Entbindung im Geburtshaus für die Kasse deutlich billiger ist und auch mit Übernahme der Mehrkosten geblieben wäre, haben wir diese Mehrkosten nicht erstattet bekommen. Dieses Mal wählen wir die Uniklinik 50 m weiter und wissen, dass die Kasse die Kosten dieser teuersten Form der Entbindung anstandslos übernehmen wird. Unglaublich aber wahr.