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Was tun gegen Schwangerschaftsübelkeit? Hier teilen Frauen ihre Erfahrungen

Was hilft gegen Übelkeit in der Schwangerschaft und was nicht? In ihren Schwangerschaftstagebüchern auf kidsgo schildern Frauen ihre Erfahrungen. Die Berichte zeigen: Jede Schwangere hat ihre eigene Art, mit der Übelkeit umzugehen. Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten.

In diesem Artikel:

Erste Anzeichen: empfindlicher Geruchssinn und einsetzende Übelkeit

Sandra gehört zu den Frauen, bei denen die Symptome der Schwangerschaftsübelkeit relativ lange anhielten. Ein empfindlicher Geruchssinn und eine bald einsetzende Übelkeit waren bei der 32-jährigen Erzieherin die ersten Schwangerschaftsanzeichen: „Ich habe bereits sehr früh gemerkt, dass ich schwanger bin. Mein Geruchssinn trieb mich in den Wahnsinn – ich roch wirklich alles! Und das war nicht wirklich schön”, schreibt Sandra im Schwangerschaftstagebuch.

Als dann bei einer Ultraschalluntersuchung der Embryo plötzlich nicht mehr aufzufinden ist, ist es die fortwährende Übelkeit, die weiter für eine Schwangerschaft spricht. Trotzdem schwebt Sandra einige Tage lang in der Ungewissheit, ob sie womöglich einen unbemerkten Abgang hatte: „Von morgens bis abends hatte ich diese Dauerübelkeit“, erinnert sie sich, „ich konnte es aber nicht einordnen, ob es von der Schwangerschaft oder von der Angst kam. „Nach vier Tagen wird ein neuer Ultraschall gemacht, nun ist der Embryo wieder zu sehen. „Das kleine Würmchen entwickelt sich prächtig”, schreibt Sandra in der neunten Schwangerschaftswoche.

Übelkeit hält den ganzen Tag lang an

Ihr selbst gehe es nicht so gut: „Leider ist die Übelkeit mein täglicher Begleiter. Sobald ich wach werde, bis ich dann wieder einschlafe.“ Sandra hat bereits einen Sohn und schon während der ersten Schwangerschaft Übelkeit. Was tun, fragt sie sich auf diesmal, vor allem weil die Symptome diesmal deutlich stärker seien. „Aber ich möchte auch keine Tabletten dagegen nehmen“, schreibt sie. „Die Übelkeit beruhigt mich ja auch enorm, denn ich weiß, dass es dadurch dem kleinen Wunder gut geht.” Die Schwangerschaftsübelkeit ist für Sandra also unangenehm, aber ein Zeichen, das sie auch positiv wertet – schließlich hatte sie ihr schon einmal bestätigt, dass der Embryo lebt.

Ähnlich empfinden offenbar auch andere Frauen. Simone, 41, schildert es in ihrem Schwangerschaftstagebuch auf kidsgo so: „Diese Übelkeit und Müdigkeit sind wirklich sehr kräftezehrend und ich sehne das Ende des ersten Trimesters herbei. Dann bin ich hoffentlich wieder mehr 'ich selbst'. Andererseits gibt mir die Übelkeit auch Sicherheit, dass mit der Schwangerschaft alles in Ordnung ist. Zwischendurch hatte ich zwei Tage gar keine Symptome, das hat mich auch sehr beunruhigt.”

Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung

Sandras Übelkeit ist in der 13ten Schwangerschaftswoche auf ihrem Höhepunkt angekommen: „Ich musste mich schon mehrmals übergeben und auch danach ist mir sofort wieder übel. Ist gar nicht so toll, denn ich schaffe wirklich gar nichts“, schreibt Sandra in diesen Tagen. Zwei Wochen später geht es ihr besser, die Übelkeit kehrt aber zurück, als Sandra beruflich Stress hat und deshalb weniger schläft. Ihr Alltag ist fordernd: „Ich sehnte mich nach meinem Bett und einfach Ruhe. Aber mit einem dreijährigen Sohn ist es kaum möglich”, notiert sie.

Eine Freundin rät ihr, sich mehr zu schonen und Sandra versucht von nun an, mehr auf sich zu achten, sich „noch mehr Ruhepausen und weniger Stress” zu gönnen. Auch in der 22ten Woche leidet sie weiter ganztägig unter Übelkeit. Aber sie hat ihren Weg gefunden, damit umzugehen. Sandra berichtet, wie es ihr guttut, wenn sie sich ausruhen kann und ihr Mann sie bei der Kinderbetreuung entlastet. „Mein Körper signalisiert mir immer wieder und ganz genau, wenn ich Ruhe benötige und mich zurückziehen soll”, schreibt sie. Ihr Bett sei ein „absoluter Ort der Entspannung”. Dort lässt sie am Tag die Rollläden herunter, dimmt das Licht: „Ich versuche ganz runterzufahren und Kontakt zu meinem Baby aufzunehmen“, schreibt Sandra. Das sei „gar nicht so einfach”, wenn der Haushalt warte. Aber es ist das, was Sandras Beschwerden zu lindern scheint. Ihre Erfahrung: „Es geht darum, achtsam zu sein, dem Körper das zu geben, was er gerade in der jetzigen Phase benötigt und den Zustand der Schwangerschaft voll und ganz zu spüren und wahrzunehmen.” Eine schwangere Frau, glaubt Sandra, benötige „viel Ruhe, Entspannung und Zeit für sich.”

Nahrungsmittel „plötzlich eklig“

Auch Anna, eine 34-jährige Tagesmutter, hat die Erfahrung gemacht, dass Schonung der Schwangerschaftsübelkeit vorbeugt. Sie hat schon zwei Kinder. Ihr großer Sohn ist zwölf, der kleine erst ein Jahr alt und wird von Anna noch gestillt. Sie bezeichnete ihn als „high-need-baby“. Die erneute Schwangerschaft, schreibt Anna, stelle sie vor ganz neue Herausforderungen. Das Haus müsse umstrukturiert und der Garten soll fertig werden. „Und diesmal habe ich ein intensives Kleinkind dabei und nicht nur einen verständigen Fast-Teenager”, schreibt Anna in ihrem ersten Tagebucheintrag.

Sie leidet zunächst an Übelkeit, dann plötzlichem Erbrechen, das sich aber schnell wieder bessert. Was bleibt, ist eine starke Abneigung gegen viele Nahrungsmittel. „Vieles ist plötzlich eklig”, schreibt Anna. „Wie der leckere Nudelauflauf mit Erbsen und Möhren und viel Käse, auf den ich mich so gefreut habe. Als er auf dem Tisch stand, konnte ich ihn nicht essen.“ Eine Untersuchung, welche Lebensmittel viel Ekel auslösen, findest du hier.

Ratgeber Übelkeit in der Schwangerschaft

 

Diese Themen behandeln die Artikel unseres Ratgebers:

 

Woher die Übelkeit kommt

Erfahrungen von Schwangeren

Welchen Sinn hat Schwangerschaftsübelkeit?

10 Tipps und Hausmittel, die helfen

Schwangerschaftsübelkeit und Medikamente

So können Partner und Umfeld helfen

Wichtige Begriffe die du kennen solltest

 

Der komplette Ratgeber zum Download

 

Hinweis: Wir haben diese Informationen mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt und mehrfach geprüft. Dennoch kann die kidsgo Verlag GmbH keine Gewähr für Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit übernehmen.

Was hilft gegen Übelkeit in der Schwangerschaft ?

Sie kann immer nur wenig auf einmal zu sich nehmen: „Es gehen nur sehr kleine Portionen. Ich bin schnell satt, habe aber oft auch von jetzt auf gleich einen total leeren Bauch.” Isst Anna zu wenig oder zu viel, reagiert ihr Körper mit Übelkeit. Das gleiche passiert, wenn sie sich zu sehr anstrengt. Tatsächlich empfehlen Experten, es genauso zu machen wie Anna und den Magen nicht zu stark zu füllen, aber öfter kleine Mengen zu essen. Zehn Tipps gegen Erbrechen in der Schwangerschaft.

In der elften Schwangerschaftswoche wird Anna nur noch manchmal schlecht und sie versucht dann, auf ihren Körper zu hören: „Die Übelkeit scheint nur noch als Warnung zu fungieren. Mir wird übel, wenn die Blase zu voll ist, wenn ich mich ausruhen sollte, wenn ich zu lange aufs Handy gucke, wenn ich zu lange nichts mehr gegessen habe oder wenn ich zu viel gegessen habe”, schreibt sie.

Hausmittel halfen nicht

Jana hat ihre Schwangerschaftsübelkeit mit Medikamenten in den Griff bekommen, nachdem ihr nichts anderes geholfen hatte. Die Lehrerin lebt mit ihrer festen Partnerin zusammen und ist 30 Jahre alt, als sie durch eine Samenspende schwanger wird. <Linken> In der neunten Schwangerschaftswoche schreibt sie: „Es ging (und geht) mir furchtbar. Ich pendele hin und her zwischen Übelkeit, Erschöpfung und einem Stimmungstief nach dem nächsten. Nachdem ich sämtliche Hausmittel gegen Übelkeit ausprobiert habe (Ingwer, spezielle Kräutertees, Akupressur-Armbänder, Präparate aus den Vitaminen B1, B6 und B12, Globuli…) habe ich es nicht mehr ausgehalten und mir etwas von meiner Klinik empfehlen lassen.” Sie beginnt eine Therapie mit dem Medikament Dimenhydrinat (Handelsname Vomex A) , das auch bei Reiseübelkeit eingesetzt wird. Das Arzneimittel wirkt, aber Jana leidet unter bleierner Müdigkeit, einer bekannten Nebenwirkung des Wirkstoffs. Sie wechselt zu einem Kombinationspräparat mit dem Wirkstoff Doxylaminsuccinat und Vitamin B6 (Handelsname Cariban), einem anderen gängigen Mittel bei Schwangerschaftsübelkeit. „Juhuuuu – es wirkt wirklich!“ freut sich Jana. 
Mithilfe des Medikaments könne sie ihre Arbeit und den Haushalt schaffen: „Aber von Wohlbefinden bin ich trotzdem noch weit entfernt”, notiert sie.

Sie fühlt sich jedenfalls gut genug, um sich „endlich mal wieder ein wenig bewegen zu können” und macht mit ihrer Freundin eine Tour mit dem Rennrad. „Mir hat der Sport sooo gutgetan”, schreibt Jana: „Vorteil neben der wohltuenden Bewegung: Beim Radfahren hat man auch keine Gedanken für die Übelkeit übrig.“

„Es ist Ok sich mies zu fühlen“

Jana hat zu Hause viel Unterstützung und ist sehr dankbar dafür, dass sie „nur das Wichtigste machen muss“, aber auch das sei „zurzeit schon viel“. „Wie machen das nur all die Mamas, die noch ein Kleinkind zuhause haben?!“, fragt sie sich. Selbst von Bildschirmarbeit wird ihr übel.

In der elften Woche versucht Jana, die Dosis des Medikaments zu senken, was nicht funktioniert. Die Übelkeit kommt verzögert und „umso doller” zurück und plagt sie „ganze drei Tage wieder sehr extrem.” Jana ist unsicher, wendet sich an ihre Gynäkologin und recherchiert im Internet. Erst dann ist sie beruhigt: „Zum Glück versichern mir sowohl meine FA als auch Embryotox (eine Beratungsstelle zur Arzneimittelsicherheit in der Schwangerschaft, Anmerkung der Redaktion ), dass die Tabletten dem Krümel nicht schaden”, schreibt sie.

Jana hat zunächst auch mit Schuldgefühlen zu kämpfen, weil sie die Schwangerschaft nicht wirklich genießt, findet dann aber zu einer anderen Sichtweise: „Mein schlechtes Gewissen aufgrund der Tatsache, dass ich aktuell nicht der glücklichste Mensch der Welt bin, habe ich – nachdem ich mich mit ein paar Mamas aus meinem Umfeld unterhalten habe, denen es ähnlich ging – ganz schnell verbannt“, schreibt Jana. Ihr Ratschlag für andere werdende Mütter: ”Es ist total OK, sich in der Frühschwangerschaft wegen all der Umstände mies zu fühlen und noch nicht vor Freude strahlend durch die Gegend zu hüpfen.”

Schwanger? Übelkeit den ganzen Tag? Deine Erfahrungen können anderen Schwangeren helfen! Schreib uns deine eigenen Tipps und Hausmittel gern unten als Kommentar zu diesem Artikel!