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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
35. Schwangerschaftswoche

Der Urlaub füllt unsere Reserven

...und wir tanken Sonne, Ruhe, Kraft und Gelassenheit.
Die Schwangerschaftsvorsorge in Deutschland ist sehr genau, berechnet jedes Risiko mit ein, birgt aber nicht nur Vorteile.

Usedom tut uns allen gut. Von Tag zu Tag gibt es weniger Gemecker am Frühstückstisch, Gemecker über Schmatzen wie im Kuhstall, mehr Essen unter dem Tisch als auf den Tellern.... naja, wer Kinder hat weiß wovon ich spreche.
Einen Abend sind wir bei ehemaligen Ferienhaus-Vermietern zum Grillen eingeladen. Nach über 5 Jahren Usedom-Urlaub sind sie fast zu Freunden geworden. Die riesige Kindermeute ist allein auf Grundstück und den umliegenden Feldern unterwegs, heimlich wird der Kühlschrank geplündert um die Pferde zu füttern, riesige Bauerde-Berge werden erklommen, ernste Eierpflaumen-Schlachten geschlagen – und obwohl sich kein Erwachsener einmischt, um vor den vielen gefährlichen Situationen zu warnen, schaffen es große und kleine Kinder am Ende des Abends schwarz, verschwitzt, unversehrt und zufrieden den Abend ausklingen zu lassen.

Wir Erwachsenen nutzen die Zeit für Erwachsenen-Gespräche. So erfahre ich von der SS-Betreuung in Norwegen, die so ganz anders läuft als in Deutschland. Die Schwester der Gastgeberin bekam vor über 10 Jahren ihr erstes Kind in Deutschland inklusive aller hier üblichen notwendigen und auch nicht notwendigen Vorsorgeuntersuchungen.
Die zweite SS und Geburt erlebte sie vor etwas mehr als 4 Jahren in Norwegen. Obwohl Norwegen geburtsmedizinisch zu den sichersten und modernsten Ländern gehört, ist dort eine Vorsorge im risikoarmen Normalfall hauptsächlich durch 1 – 2 Hebammen üblich. Ultraschall-Untersuchungen gibt es allerhöchstens 3, in der Regel noch weniger.
Baby-TV, um das Kleine einfach nur mal zu betrachten, gibt es dort eher nicht und wird von den Ärzten sogar sehr kritisch beurteilt.
Grundsätzlich wird in vielen Ländern die Indikationsstellung für Ultraschalldiagnostik mit mehr Bedacht als in Deutschland durchgeführt, die Langzeitfolgen der völlig sorglosen Anwendung dieser Untersuchung sowohl auf die Schwangere, als auch auf das Ungeborene (die sich ja häufig wegdrehen oder gegen den Schallkopf strampeln) sind noch nicht bekannt.
Ich möchte jetzt niemandem ein schlechtes Gewissen machen oder den Ultraschall verfluchen, dieses nicht invasive, schnell anzuwendende und schmerzfreie Verfahren ist bei entsprechender Fragestellung mit Sicherheit ein Segen..... allerdings finde ich, sollte es nicht zur Unterhaltung, bei komplikationslosen SS-Verläufen oder gar zur rechtlichen Absicherung angewandt werden.

Das Wetter ist leider nicht mehr ganz so sommerlich warm in unserer 2. Ferienwoche. Dennoch verbringen wir sonnige Momente am Strand, unternehmen schöne Ausflüge in der Natur und die Hagebutten-Matsch-Herstellung ist zu einem neuen Hobby geworden.
Lange Strecken schaffe ich leider nicht mehr sportlich zurückzulegen, eher ähnelt meine Fortbewegung einem langsamen Schleichen. Schon nach ein paar zügigen Schritten drückt sich das Baby tief ins Becken und schmerzt dabei. Der 4-jährige Sohn findet, ich bin schon so dick wie die ganze Welt... ☹ Morgens werde ich oft mit Bauch- und Rückenschmerzen wach und finde keine angenehme Position mehr. Das erste kleine Sodbrennen hat sich bemerkbar gemacht, aber es ist kaum der Rede wert. Dennoch fühle ich mich wohl, dem SS-Alter angemessen fit und habe ein gutes Bauchgefühl.

Für einen Tag kam uns mein Papa an der See besuchen und wir hatten Gelegenheit uns über die möglicherweise bevorstehende Hausgeburt auszutauschen. Überrascht stellte ich fest, dass ich eine kritische Einstellung diesbezüglich erwartet hatte und freute mich stattdessen über eine zustimmende, positive Einstellung.
In diesem Rahmen wurde mir wieder einmal bewusst, wie dankbar ich für die Unterstützung und das Vertrauen meines Mannes und aller mitwirkenden Personen bin. Das ist in meinem Arbeitsumfeld absolut nicht üblich. Dass ich mich in einer Klinik nicht sicher fühlen würde vor ungewollten, unnötigen Untersuchungen, Dauer-CTG und u.U. von Unsicherheit beeinflussten Entscheidungen unerfahrener Geburtshelfer, das können viele meiner Kollegen nicht verstehen.

Ich freue mich auf die letzten Urlaubstage und berichte das nächste Mal nach heimatlicher Ankunft, dann aus dem Wäschechaos.

Liebste Grüße, Emilia



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Kommentare von Lesern:

Nadine, Holzminden08.08.2016 11:01

Waah, ich will nach Norwegen ;o)
Was ich noch schlimmer/nerviger finde als den Ultraschall sind ja CTGs. Ich hin dieses Mal schon in der 21. SSW. da dran *augenroll*
Gott sei Dank waren meine Termine eher so im 5/6-Wochen-Abstand, da es mit der Urlaubszeit und den dann anstehenden SSW besser passt :o)
Und jetzt, wo ich alle 2 Wochen hin müsste, wechsel ich die Termin munter zwischen FA und Hebamme ab :o)

Alles Liebe ♥
Nadine

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Stefanie, Frankfurt02.08.2016 21:08

Grüße von der "diggen Muddi"...
Bis bald... ;)

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In diesem Beitrag geht's um:

Usedom, Rückenschmerzen, Ultraschall-Vorsorgeuntersuchungen