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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
20. Schwangerschaftswoche

Halbzeit - Kitaschlaf und Kinderteilung.

Beim zweiten oder dritten Kind wirken Familien oft viel entspannter, der Respekt vor dieser Herausforderung bleibt. Nach Übernachtungstrennung ist die Wiedersehensfreude immer riesig groß.

Kaum zu glauben – Halbzeit! Kann das wirklich wahr sein? Die Zeit dieser vermutliche letzten SS fliegt nur so dahin und auch wenn wir uns alle sehr auf unser neues Familienmitglied freuen, geht es mir fast ein bisschen schnell. Das Bauchbaby strampelt immer kräftiger, zum Bedauern der Geschwister aber noch nicht von außen spürbar.
Diese Woche fühlte ich mich so richtig schwanger. Ich hatte viel Kopfschmerzen, war ständig müde und erschöpft obwohl ich natürlich mit den beiden größeren zusammen zu Bett ging, habe mir so viel vorgenommen und dann meine Zeit motivationslos und unproduktiv vor dem PC gesessen und nichts geschafft. Daraus resultierte eine große Unzufriedenheit und unterschwellig auch Stress, da nun sämtliche Vorbereitungen für eine lange Unterrichtseinheit, die ich in der kommenden Woche vor mir habe, doch wieder auf den letzten Drücker erledigt werden müssen.
Aber auch Zeit für einige schöne Dinge konnte ich mir nehmen. So verbrachte ich den sonnigsten Tag der Woche beim Familienpferd und genoss es mal wieder zu reiten. Dies war wirklich schön und ohne körperliche Probleme möglich, in letzten SS hatte ich in dieser Woche schon nicht mehr reiten können, da mir Hüfte, Becken und Bauch schmerzten.

Da das Wetter nach kindlicher Beurteilung ausreichend gut zum Eis-Essen war, kamen wir in den Genuss, ein ganz wundervolles Dankes-Geschenk lieber Nachbarn, einen Eisgutschein, in Anspruch zu nehmen.
Diese hatte ich am vergangenen Wochenende mit 2 Hausbesuchen wegen krankem Baby betreut. Gott sei dank nichts Ernstes, aber ein Besuch durch eine Kollegin des kinderärztlichen Notdienstes hatte doch zu ausreichend Verunsicherung gesorgt, dass eine 2. Meinung benötigt wurde. Dem kleinen Mädchen wurden wegen Husten und Schnupfen Antibiotika, Schmerzmittel und abschwellende Nasentropfen verordnet. Sowohl die dokumentierte Untersuchung der Kollegin als auch meine Untersuchung ergaben keine Notwendigkeit dieser Therapieempfehlung. Ich will mich hiermit überhaupt nicht negativ über andere Kollegen äußern, schließlich kenne ich selber die Geschichten der niedergelassenen Kollegen, die aus Zeitgründen nicht die Möglichkeit haben alle Kinder nach 2-3 Tagen erneut zur Verlaufskontrolle einzubestellen. Damit wäre wirtschaftliches Arbeiten (und damit eine Sicherung der eigenen Existenz) überhaupt nicht mehr möglich.
Des Weiteren beeinflussen Gedanken der rechtlichen Absicherung den Entscheidungsprozess mit, und wegen einer Antibiotikagabe, die nicht notwendig ist, wurde meiner Kenntnis nach noch niemand verklagt...

Meine Kritik gilt also dem fehlenden politischen Engagement – hier sollten Wege gefunden werden der Verwirtschaftlichung des Gesundheitssystemes entgegen zu wirken. Doch wie groß das politische Interesse daran ist sehen wir seit Jahren am Kampf der Hebammen. Wenn wir erst einmal erfolgreich unsere Hebammen abgeschafft haben, unsere Müttersterblichkeit und Kaiserschnittraten wie schon in anderen medizinisch hoch entwickelten Ländern vor uns wieder/weiter steigen wird es sicher einen Arbeitskreis geben, der mit vielen Steuergeldern und modernen Lösungsstrategien den Hebammenberuf wieder attraktiver gestaltet.... Bis dahin kann man sich ja an den Kinderarzt oder Gynäkologen des Vertrauens wenden, der in 5-8 min. pro Patient einen Lösungsvorschlag anbieten wird, wahlweise gibt es auch eine qualifizierte telefonische Beratung der Krankenkasse, welche einen im Zweifel an zuvor genannte verweist.

Als ich diese Woche zur abendlichen Geburtstagsfeier einer liebsten Freundin kam (das 3. Baby ist noch nicht einmal 3 Monate alt!) empfing mich diese umwerfend gekleidet, geschminkt und mit toller Frisur. Das allein hat mich schon beeindruckt. Mit entspannter Selbstverständlichkeit wechselten sich die Eltern ab die beiden größeren zu Bett zu bringen und in der Gästebetreuung. Zu späterer Stunde wurde das Baby, wann immer es unruhig wurde, von allen Gästen abwechselnd betreut, gewippt, getragen.... Die ganze Zeit über schienen die Eltern den Abend zu genießen, ich glaube das wäre mit dem ersten Kind (zumindest bei mir) nicht möglich gewesen. Mal schauen, ob wir das auch so entspannt hinbekommen mit 3 Kindern. Der Respekt vor dieser Herausforderung kommt immer mal wieder in mir hoch.

Am Freitag gab es für das Söhnchen die erste Kitaübernachtung. Hierfür ging der Kitatag erst mittags los und startete mit einem Ausflug ins Sealife. Am Abend kochten die Erzieher gemeinsam mit den Kindern, um anschließend in eine leider unruhige Nacht zu starten. Mehrere kleinere Kinder weinten und auch mein kleiner großer Spatz hatte Heimweh nach dem elterlichen Familienbett. Am nächsten Morgen war er dennoch stolz und froh, als wir ihn von der Müdigkeit gekennzeichnet abholten und das Wiedersehen war wunderschön. Auch die große Schwester, die dank der Abwesenheit des kleinen Bruders in den Genuss kam mit mir gemeinsam das Regenwetter im Kino bei Popcorn und „Zoomania“ zu verbringen, vermisste den lautstärksten Familienteil sehr.
Alle vereint konnten wir in ein schönes Wochenende voller Familie und Freuden starten. Des Opapas Geburtstag wurde nachgefeiert und anschließend gleich noch der Ehrentag eines lieben Freundes im großen Rahmen mit insgesamt 16 !!!! Kinder zelebriert. Kaum zu glauben, wie harmonisch so viele Kinder unterschiedlichen Alters ohne große Streitereien zurecht kommen, wenn man sie lässt...
Der Sonntag wurde geteilt, Töchterchen und ich waren reiten während Papa und Sohn im Tierpark die ersten Flugversuche eines Adler-Jungen beobachteten. So kam jeder auf seine Kosten und zu genügend frischer Luft. Die Woche ist schon wieder vorbeigesaust und so starte ich in die 2. Hälfte dieser SS.

Herzliche Grüße,

Emilia



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Kommentare von Lesern:

Stefanie, Frankfurt23.04.2016 09:01

Wie ich sehe, war auch dein WE voll mit Terminen. Wir sehen uns das nächste Mal... Meine Mädels wollten mal direkt wieder in Berlin bleiben...
Bis bald...

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Gast18.04.2016 14:24

Das klingt doch alles schön :)

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In diesem Beitrag geht's um:

Kitaübernachtung, Hebammenkampf, Sealife