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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Emilia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

24. Schwangerschaftswoche

Pferdeglück zur Pfingstbetreuung.

Wieder ein langes Wochenende mit viel Zeit für die Familie.
Alle zusammen nehmen an der Hebammen-Vorsorge teil.

Meine Urlaubswoche war vollgepackt mit Terminen, für die während einer normalen Arbeitswoche mit Schul- und Kitaalltag einfach keine Zeit bleibt. Eine liebste Freundin und Patenbaby konnte ich wieder einmal besuchen, Zahnreinigung stand auf dem Programm, endlich startete ich meinen SS-Yogakurs 3.0. Denselben Kurs hatte ich in beiden vorangegangenen SS auch besucht. Dieses Mal ist die Lehrerin selbst schwanger, so werde ich mich in einigen Wochen noch ihre Vertretung kennen lernen. Die Dehnungen sind wirklich eine Wohltat, deshalb nehme ich mir auch dieses Mal wieder vor, auch nach der SS mit dem Yoga weiterzumachen, bisher war mir das nicht gelungen.

Das lange Pfingstwochenende begann Freitag mittags nach Schulschluss. Mitsamt Brüderchen, welches als Mittagskind zuerst eingeladen wurde, und Picknick ging es direkt nach dem Unterricht zur Reitstunde. Während das Töchterchen sich glücklich auf dem Lieblingspony austobte und anschließend mit der jugendlichen Tochter der Stallbesitzerin noch weitere notwendige Putz- und Aufräumarbeiten erledigte, konnten Söhnlein und ich in unserem Tempo das eigene Pferdchen putzen, Pferdehaufen wegräumen, mit Hunden spielen. Anschließend genossen die Kinder einen gemeinsamen Ausritt durch die umliegenden Rapsfelder und ich musste wieder einmal feststellen, dass ich schnell kurzatmig werde und nach einem Spaziergang von 1 Stunde völlig kaputt bin.
An diese schnelle Erschöpfbarkeit erinnere ich mich nicht so sehr aus den letzten SS, aber vielleicht habe ich es auch nur erfolgreich verdrängt.
Danach picknickten wir noch lange mit dem Pferd auf der Wiese bei wunderschönstem sommerlichen Wetter und wollten diesen traumhaften Tag kaum enden lassen.

Das Wochenende verwöhnte uns leider nicht mit solch tollem Wetter, so fröstelten wir trotz gefütterter Jacken auf dem Spargelhof. Der Opa lud zur Kutschfahrt mit einer alten Postkutsche ein, die Kinder waren begeistert und spielen seither am liebsten Kutschfahrt mit ihren Schleichpferden. Pfingstsonntag wurden wir bei den Schwiegereltern kulinarisch verwöhnt, am Montag kam meine Mama zum Spielen, Beschäftigen und Gruselgeschichten schreiben. Ich konnte die Zeit für eine Menge Hausarbeit nutzen, was ja manchmal fast erholsam ist, wenn man sie denn in Ruhe erledigen darf. Die wenigen Sonnenstrahlen am Nachmittag nutzten wir für Kräutertee-Pampe-Herstellung und Schneckenspiele, eine Beschäftigung, welcher die beiden liebsten Kinder immer lange, geduldig und harmonisch nachgehen und mir Freizeit zum Lesen schenken.

Unsere Abende sind aktuell recht entspannt. Da keiner früh raus muss, besteht auch nicht die Notwendigkeit, früh Schlafen zu müssen. So spielen die beiden gerade immer noch einmal lange miteinander, das Töchterchen bastelt für den kleinen Bruder und ich kann entspannt das Tageschaos aufräumen oder Tagebucheinträge schreiben.

Zum Wochenstart kam eine unserer Hebammen zur Vorsorge und attestierte uns wieder einmal eine unkomplizierte SS. Die Kinder waren begeistert bei der Vorsorge zuzusehen und mitmachen zu dürfen und ich fand es schön, dass die beiden diejenigen kennenlernen, die mich und ihr Geschwisterchen bei der Geburt unterstützen werden.

Freie Minuten verwende ich gerade zum Lesen des zweiten Buches von Ina May Gaskin „Birth Matters – Die Kraft der Geburt“. Hierin erfährt man neben vielen wertvollen Gedanken und Tipps für die Geburt viel über die Geschichte der Hebammen und eine unmenschliche, gewalttätige Geburtsmedizin, wie sie in den USA üblich war, nachdem diese den Hebammenberuf um 1900 abgeschafft hatte.
Gruselig und traurig, wie all diese armen Frauen ihre Kinder bekommen mussten und tlw. auch heute noch müssen. Wie dankbar bin ich dafür, dass es in Deutschland zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch eine Wahlmöglichkeit gibt wo und mit welcher Betreuung ich meine Kinder gebären konnte und werde. Ich hoffe für alle noch folgenden Schwangeren, dass unsere Politik diesen dringend gebrauchten, wertvollen und schönen Beruf nicht endgültig abschafft und das Recht einer Gebärenden erhalten bleibt, eine respektvolle und individuell auf die Frau ausgerichtete Geburt erleben zu dürfen.
Das ist leider auch in Deutschland nicht mehr die Regel. Viel mehr bestimmen Krankenversicherungsart (hierbei ist es nicht von Vorteil privat versichert zu sein!), Besetzung des Kreißsaales und persönliche Einstellung des Gynäkologen zu großen Teilen den Geburtsverlauf mit.

Erschreckend auch, was Ärzte für „Ammenmärchen“ im Namen der Wissenschaft für ein sicheres Vorgehen verkauften. Ähnliches passiert auch heute noch immer und immer wieder, wobei dem Laien nur bleibt, sich auf die Empfehlungen des Arztes seines Vertrauens zu verlassen....

Unser Wochenende klingt dank variabler Ferientage und Kitaschließtagen erst langsam am Mittwoch aus. Ich freue mich auf hoffentlich bald wieder besseres Wetter.

Eine schöne Woche,

Emilia



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Kommentare von Lesern:

Nadine, Holzminden20.05.2016 11:14

Ich bin aktuell auch mit unserem 3. Kind im 5. Monat schwanger, allerdings sind meine beiden "Großen" etwas jünger als deine. Aber auch bei mir bemerke ich diese Erschöpfung und dieses schnelle "kaputt sein".
Ich meine mich aber auch dunkel daran zu erinnern, dass das zumindest bei meinem 2. Kind in diesem Zeitraum auch so war und hoffe jetzt einfach, dass das wieder bissel besser wird :o)

Alles Liebe ♥

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