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Die Idee des Baby-led Weaning: Von Anfang an mit am Familientisch

Hinter dem Begriff Baby-led Weaning (BLW) steckt die Idee, das Baby selbstbestimmt am Familientisch mitessen zu lassen. Dein Kind ist somit die treibende Kraft bei der Beikost-Einführung und nicht der starre Beikost-Fahrplan. „Beikost nach Bedarf“ – so übersetzt es der Deutsche Hebammenverband (DHV e. V.) – wird noch immer als neuer Trend gesehen.

In diesem Artikel:

Baby-led Weaning: Das steckt hinter der Idee

Auf den zweiten Blick ist Baby-led Weaning aber gar nicht so neu: Denn in vielen Punkten unterscheidet es sich kaum von der Art und Weise, wie Eltern ihr Baby intuitiv, vielleicht auch neben Breikost, an Nahrungsmittel heranführen und gewöhnen.
Wie BLW in der Realität aussieht? Dein Baby bekommt jeden Tag zur Mahlzeit am Familientisch eine Auswahl an gesunden Nahrungsmitteln. Es darf all dies ausprobieren, muss nichts aufessen, darf auch manschen und Essen ablehnen.

Beim Baby-led Weaning bestimmt dein Baby das Tempo

Seine Energiezufuhr, ebenso wie die Aufnahme wichtiger Nährstoffe, wird dabei noch lange weiter über die Muttermilch

Unbedingt weiter stillen

„Beikost unter dem Schutz des Stillens“, so bezeichnet Still-Expertin und Ärztin Gudrun von der Ohe das wichtige Miteinander von erster Nahrung und Muttermilch.
Mehr dazu liest du hier! 

gedeckt. Diese bleibt im kompletten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle für dein Baby. Wenn dein Baby bereit ist, wird es die Milchaufnahme von ganz allein reduzieren, vertraue ihm! Genau dies steckt übrigens in der englischen Bezeichnung, wörtlich übersetzt heißt BLW „vom Baby geleitetes Abstillen“.
„BLW oder Beikost nach Bedarf ist für alle gesunden Kinder ab Beikost-Reifealter die optimale Ernährungsform“, sagt Anja Lohmeier, Hebamme und Beauftragte für Stillen und Ernährung des niedersächsischen Hebammenverbandes e. V.

So gelingt der Start beim Baby-led Weaning

Und ja, es ist so einfach, wie es klingt: Zu Beginn nimmst du dein Baby auf den Schoß, bis es selbst sitzen kann. Es soll die Arme frei bewegen können und den Tisch im Blick haben. Nun darf es sich die Stückchen nehmen, die du für es vorbereitet hast. Am Anfang bieten sich Streifen und Stücke an, die dein Baby möglichst leicht greifen kann. Das kann Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Nudeln, gekochte Eier, Käse, Brot oder Toast sein. Am besten – und am wenigsten aufwendig für dich – ist es, wenn ihr als Familie gerade dasselbe esst.

Zubereitung der Nahrungsmittel fürs Baby-led Weaning

Die Portion für dein Baby stellst du dann vor dem Salzen beiseite, denn auch hier gelten dieselben Regeln in Bezug auf Lebensmittelauswahl und Würzen wie für Breikost. Nahrungsmittel, die dein Baby noch nicht mitessen darf, weil sie zu stark gesalzen sind oder nur geräuchert, sollten besser außer Babys Reich- und Sichtweite stehen.
„Erwartet von eurem Baby nicht, dass es anfangs viel isst. Viele Babys essen in den ersten Monaten des Baby-Led Weaning nur sehr kleine Mengen. Es hilft euch vielleicht, sich vorzustellen, dass die Mahlzeiten am Anfang eher „Spielzeiten“ sind“, rät Anja Lohmeier.

Wie das Bayb-led Weaning Babys Entwicklung fördert

Praxis-Tipp

Ein guter Tipp von Hebamme Anja Lohmeier: ein sauberes Handtuch oder Ähnliches unter Babys Essplatz legen. So kannst du Heruntergefallenes bedenkenlos wieder anbieten oder sonst selbst essen und der Boden bleibt sauber(er).

Und nun: Viel Spaß beim Beikoststart!

Beikost nach Bedarf ist nämlich auch eine sehr lehrreiche Zeit für dein Baby. Es erkundet sein Essen mit allen Sinnen, trainiert die Hand-Augen-Koordination und das Kauen. Dass du ihm zutraust, allein zu entscheiden und zu handeln, unterstützt die Unabhängigkeit und das Selbstvertrauen deines Babys.