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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
22. Schwangerschaftswoche

Alleinerziehend

es ist Montag und das bedeutet für mich, dass wir nun schon 4 Tage "überstanden" haben. 4 lange Tage ohne Papa :(

Hallo alle Miteinander,

die letzte Woche war arbeitstechnisch sehr entspannt. Am Donnerstag war ja Feiertag und am Freitag hatte ich Theo zu Hause. Zwar hätte er in die Kita gehen können, aber die meisten Eltern haben ihre Kinder zu Hause behalten und ein verlängertes Wochenende mit ihnen verbracht - so auch wir.... bzw. ich.

Dienstag und Mittwoch verliefen relativ genau so, wie die Tage und Wochen davor. Ich war tagsüber in der Uni und Theodor im Kindergarten und Klaus hatte Stress auf Arbeit um noch einiges zu schaffen bis zum Donnerstag.
Am Donnerstag kam vormittags meine Schwiegermutti aus Chemnitz zu uns. Klaus und sie sind ja derzeit zusammen in Chile bei der Hochzeit von Klaus Bruder und um sich danach auch noch das Land anzuschauen. Da es seiner Mutti lieber war, gleich zusammen zum Abflug-Flughafen nach Leipzig zu fahren und sich nicht erst dort noch suchen und finden zu müssen, ist sie mit ihrem Auto zu uns gekommen und Theo und ich haben die beiden dann hier in Dresden zum Bahnhof geschafft.

Der Abschied fiel uns allen etwas schwer. 16 Tage sind nicht die Welt, aber es ist dennoch die längste Zeit, die wir getrennt sind, seit Theodor geboren wurde. Außerdem handelt es sich diesmal halt auch um eine Entfernung, die nicht einfach mal schnell zu überbrücken ist.

Im Winterurlaub war Klaus mit Theo ja auch 8 Tage weg und ich habe sie vermisst. Aber ich hatte immer im Hinterkopf, dass ich in ein paar Stunden bei ihnen sein kann, falls irgendetwas passiert. Nun trennt uns ein Ozean und es ist irgendwie ein mulmiges Gefühl.

Theo hat das alles nicht so richtig realisiert. Er fragt immer mal wieder nach dem Papa, gibt sich dann aber damit zufrieden, wenn ich ihm erkläre, dass der ja beim Onkel Stefan und halt ganz weit weg ist mit der Omi Chemnitz zusammen.

Die Zeit seit Donnerstag-Mittag ist aber sehr gut rumgegangen. Wir waren einkaufen, auf dem Spielplatz, mal bei meinen Eltern zum Mittagessen und gestern bei meinen Großeltern Kaffee trinken und Theodor war auch sehr entspannt. Er hat auch super geschlafen - sowohl mittags, als auch nachts. So hatte ich trotz meiner "Alleinerziehendenrolle" auch meine Ruhephasen und hatte auch genug Zeit für mich und die Bauchmaus.

Unserem Töchterchen scheint es super zu gehen. Jeden Tag werde ich munter getreten und geboxt. Und ich liebe dieses Gefühl. Zumindest meistens. Die kleine Maus hat es jetzt schon mehrmals geschafft zielsicher in meine Blase zu treten. Das ist ein echt unangenehmes Gefühl, wenn man überhaupt nicht auf Toilette muss und sich dann plötzlich im Bruchteil einer Sekunde so fühlt, als würde die Blase platzen.

Meistens liegt sie aber, denke ich, quer in meinem Bauch, wodurch sie sich schon mal von Theo unterscheidet. Der lag damals ab der 20. SSW so gut wie immer mit dem Köpfchen nach unten und nach links guckend in meinem Bauch. Ich hatte auch einen leicht schiefen Bauch (das hat man nur beim direkten Blick von oben drauf gesehen), da der große Teil seines Körpers halt immer rechts lag. Links oben habe ich damals immer seine Füße gemerkt und rechts oben hat er seinen Po hin- und hergeschoben :D

Die kleine Maus liegt jetzt denke ich, quer, da ich sie oft gleichzeitig rechts und links spüre. Als würde sie sich ruckartig strecken, mir dabei die Füßchen auf der einen Seite in den Bauch stoßen und mit dem Kopf dann an der anderen Seite anstoßen oder so. Na mal schauen, wie lang das so bleibt. Sie will vielleicht diesen Mythen um den Babybauch gerecht werden, nach denen Jungs-Bäuche eher nach vorn und Mädchen-Bäuche quer wachsen. Ich fände es ja schöner, wenn sie, wie beim letzten Ultraschall, den Kopf unten hätte. Mir ist selbstverständlich klar, dass die Kinder sich jetzt noch ewig drehen können. Das wusste ich auch bei Theo schon, aber trotzdem war es irgendwie immer ein beruhigendes Gefühl, wenn die Hebammen sagten "der Kopf ist unten", "der Kopf ist immer noch unten"......

Tja nun habe ich erst reichlich die Hälfte der Schwangerschaft "hinter mir" (das klingt so negativ, obwohl bisher ja alles relativ angenehm verlief, aber ein besserer Ausdruck ist mir gerade nicht eingefallen) und mache mir schon ab und an Gedanken über die Geburt. Gedanke Nummer 1 ist, dass die Maus diesmal hoffentlich länger im Bauch bleibt, als Theodor damals, bei dem ich mit 35+5 SSW Wehen bekommen habe. Der nächste Gedanke ist dann gleich "Na ja - 40 Wochen müssens ja aber auch nicht sein - im Hochsommer muss ich nicht unbedingt übertragen, vor allem nicht mit einem so großen Kind" :D So 38 SSW fände ich super :D Tja mal schauen, was aus der Vorstellung wird.

Seit ein paar Tagen schnuppere ich in ein Buch über Hypnobirthing hinein und finde es sehr interessant. Ich möchte mich mit dem Thema auf jeden Fall genauer auseinandersetzen. Zwar ist mir ein Kurs zu teuer, aber schon die Atemtechniken und Entspannungsübungen und Visualisierungen können, denke ich, sehr bei der Geburt helfen. Ich möchte diesmal auf jeden Fall eine ganz, ganz andere Geburt als unsere erste Geburt. Schon damals hatten wir ja bestimmte Wünsche und Vorstellungen und die meisten davon sind halt baden gegangen, da Theo so zeitig kam, ich die Entzündungswerte im Blut hatte etc. Hoffentlich wird diesmal alles so natürlich und in ruhiger, entspannter Atmosphäre ablaufen, wie wir uns das wünschen.

Heute Abend ist mein zweiter Yogakurs, auf den ich mich auch schon sehr freue. Die Kursleiterin möchte diesmal auch ein paar Übungen zeigen, die bei Beschwerden mit dem Ischiasnerv helfen können. Ich finde es toll, dass es keinen bestimmt festgelegten Kursablaufplan gibt, sondern immer auf die momentane Situation der Schwangeren eingegangen wird. Wir sagen einfach immer alle, wo es gerade ziept und darauf geht die Kursleiterin genauer ein. Die Beschwerden haben ja auch meist mehrere Frauen gleichzeitig.
Heute Abend passt meine Schwägerin auf Theo auf. Mal schauen, wie das nächste Woche klappt. Vielleicht besuche ich dann aber einfach einen anderen Kurs zu einer Zeit, in der Theo sowieso im Kindergarten ist.

In jedem Fall bin ich froh, wenn Klaus wieder hier ist und sich solche "Probleme" gar nicht erst ergeben, sondern immer jemand da ist. Da heute Montag ist, kann ich inzwischen ja schon wieder sagen "Nächste Woche kommt er wieder" - auch wenn es noch anderthalb Wochen sind.

Nächste Woche Freitag, wenn Klaus wiederkommt, werde ich Theodor aber mal zeitig aus der Kita holen oder evtl. vielleicht ganz zu Hause behalten und nach Leipzig fahren, Klaus und die Schwiegermutti vom Flughafen abholen. Dann kann Theodor Flugzeuge anschauen und den Papa richtig wo abholen. Ich denke, dass er es dann auch leichter begreift, dass der Papa wirklich weg war und nicht nur "auf Aaabeid" oder "Fuusbaaall", so wie er es jetzt manchmal vermutet. Wenn Klaus plötzlich hier vor der Tür steht, ist das für einen 2-Jährigen denke ich nicht so leicht nachzuvollziehen, wo der denn jetzt gesteckt hat, als wenn wir uns auf dem Flugplatz ein Flugzeug beim Landen anschauen und ich sage, dass da der Papa drin sitzt... Mal schauen.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche! Und an alle Alleinerziehenden da draußen: Ihr habt meinen Respekt!!! Ich ziehe den Hut! Und das, obwohl es bei mir bis jetzt nur 4 Tage und noch dazu "pflegeleichte" Tage sind und ich so nur mal minimal in den Alltag allein mit Kind hineinschnuppere.

Bis nächste Woche.

Gesine und die Strampelkönigin



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