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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
9. Schwangerschaftswoche

Geburtstag und Schwelgen in Erinnerungen

Theodors 2. Geburtstag, stete Müdigkeit, Geburtshauswahl und Theodors Geburt

Hallo Zusammen,

als ich meinen Bericht letzte Woche abgeschickt habe, habe ich keine 2 Min. später gemerkt, was ich euch darin total vorenthalten habe: MÜÜÜDIGKEIT
Ich war letzte und auch diese Woche einfach immer und überall unglaublich müde. Ich kann mich nicht erinnern, dass es mir in meiner ersten Schwangerschaft auch so ging. Mir sind jetzt nachmittags, wenn ich Theodor aus dem Kindergarten abgeholt habe, immer fast die Augen zugefallen. Ich kann mich an sich sehr gut mit ihm beschäftigen auf der Heimfahrt... Wir schauen aus dem Fenster und erzählen, schauen Bücher an oder Ähnliches, aber in den vergangenen anderthalb Wochen hätte ich am Liebsten immer nur geschlafen. Und das schlimme war, dass die Müdigkeit mich immer irgendwie ganz plötzlich übermannt hat - in einer Sekunde war alles noch in Ordnung und in der nächsten fühlte ich mich, als hätte einer der Tierärzte aus den Zoo-Fernsehsendungen mit einem Betäubungspfeil auf mich gezielt. Dieses Wochenende war aber ganz ok und ich hoffe, diese schlimme Müdigkeit jetzt hinter mir lassen zu können.

Ansonsten stand diese Woche alles im Zeichen von Theos 2. Geburtstag. Kaum zu glauben, dass unser kleiner Mann - nun ja an sich bald der "Große" - schon 2 Jahre alt ist. Mir kommt es höchstens wie ein Jahr vor. Wegen der Geburtstagsfeiern am Wochenende stand ich eigentlich ununterbrochen in der Küche und war fleißig am Werkeln. Am Samstag war meine Familie da und am Sonntag Klaus' Familie, da nicht alle gleichzeitig bei uns ins Wohnzimmer passen. Unsere Eltern kamen jeweils schon mittags, so dass ich da gekocht habe, und nachmittags kam dann der Rest, weshalb Torten und Kuchen gebacken wurden. Nun ist das Ganze vorbei, die Küche haben wir auch schon auf Vordermann gebracht und wir sitzen endlich entspannt auf dem Sofa. Das Wochenende war aber trotzdem sehr schön - Theos Augen haben gestrahlt und er hat ganz stolz sein Laufrad durch die Wohnung geschoben und mit den anderen Spielsachen gespielt. Für ihn ist es auch immer ein Highlight, wenn die Omis und Opis alle kommen und sich alle schön mit ihm beschäftigen und auch genau das machen, was er ihnen sagt - die langweiligen Eltern sagen ja öfters mal "Nein Theo, das geht jetzt nicht - die Mami muss jetzt erstmal......" Und ein Gutes hatte das ganze Essen auch - ich hatte gar keine Zeit, dass mir wirklich schlecht werden konnte. Ich esse zwar weniger als sonst, aber dafür öfter und auch länger und das hat echt geholfen.

Nur das Krümelchen ist etwas zu kurz gekommen. Fast habe ich schon ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht so oft an den kleinen Bauchbewohner gedacht habe, aber irgendwo ist das ja wahrscheinlich auch normal, wenn man schon ein Kleinkind durch die Wohnung rennen hat, welches beschäftigt werden will. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl - bei der ersten Schwangerschaft war das kleine Menschlein im Bauch einfach omnipräsent - egal, was ich gemacht habe, ich habe dabei immer auf irgendeine Art und Weise ans Baby gedacht... Wie geht es ihm? Wie weit ist es jetzt gerade schon entwickelt? Was kommt in der Schwangerschaft noch auf uns zu? Wie wünsche ich mir die Geburt? Wie wird sich unser Leben verändern? Fragen über Fragen, die mir Tag und Nacht durch den Kopf spukten und nun eher weniger auftreten.
Ich denke aber fast, dass sich das in ein paar Wochen noch mal ändern wird, wenn der Krümel etwas greifbarer ist, sprich man entweder den Bauch langsam sieht oder ich es dann richtig spüre (Übelkeit etc. zählen nicht).

Am Dienstag werde ich mich das erste Mal mit meiner Hebamme treffen. Ich besuche sie im Geburtshaus (ich habe immer die Wahl, ob ich dorthin gehe oder ob sie zu mir kommen soll) und schau mich da noch mal in Ruhe um. An sich habe ich das ja schon einmal alles gesehen, aber das ist ja mittlerweile auch deutlich über 2 Jahre her und da mag ich noch mal neue Eindrücke sammeln. In diesem Geburtshaus gibt es 2 verschiedene Räume für die Entbindung und ich "träume" ja von einem bestimmten. Der ist in Brauntönen gehalten, mit relativ viel Holz, was es sehr gemütlich macht, aber gleichzeitig sehr modern, also ohne viele Schnörkel, unnötige Kissen, keine rosa Wände/kitschige Bilder etc. Ich finde ihn einfach total schön und da steht auch eine große quadratische Wanne drin, in der ich sehr gern gebären würde. Der andere Raum ist auch schön, trifft aber meinen Geschmack nicht so sehr und die Wanne darin ist etwas kleiner, was für mich mit meinen reichlich 1,80m schon ein wichtiges Argument ist. Die Chancen im Geburtshaus den Wunschraum zu erwischen sind zum Glück größer als im Krankenhaus, da dort in einem bestimmten Zeitraum ja nur eine begrenzte Anzahl von Schwangeren angenommen wird. Das einzige, was schiefgehen kann, ist, dass an genau demselben Tag und zur selben Zeit wie ich noch eine der wenigen anderen Frauen entbindet, die den Raum auch toll findet und sie eher da ist als ich :D
Drückt mir also bitte die Daumen.

Ja ja - "Probleme" hat die, denkt ihr euch vielleicht - noch keine 10 Wochen schwanger und schon genaue Vorstellungen wo und wie sie entbinden will. Das sind aber, denke ich, einfach noch die Überbleibsel aus der ersten Schwangerschaft. Schon damals haben wir uns das so gewünscht und dann hat ja leider gar nichts hingehauen wie geplant, weshalb wir uns das halt für dieses Mal vorgenommen haben.

Bei Theodor war es damals so, dass ich bei SSW 35+4 ab und an leichte, nicht schmerzhafte Wehen hatte - nur ein paar über den Tag verteilt. Ich habe diese logischerweise für Senk- oder Übungswehen gehalten. Nachts habe ich gar nichts gemerkt und konnte ganz normal schlafen. Am nächsten Tag hatte ich dann den ganzen Vormittag regelmäßig alle 25min leichte Wehen. Anfangs dachte ich mir dabei nichts, als das dann aber stundenlang so ging - immer im gleichen Abstand - bin ich am frühen Nachmittag sicherheitshalber mal zur Ärztin gefahren. An eine Geburt habe ich immer noch nicht im Geringsten gedacht. Ich stand aber ein paar Tage vor meiner ersten Klausur und dachte, dass ich vielleicht gerade bisschen gestresst bin und die Ärztin mir rät ein paar Klausuren fallen zu lassen und später zu schreiben. Tja und dann sitzen wir bei der Ärztin, sie untersucht mich, sagt noch so "alles in Ordnung" und wir atmen schon mal auf, nur um 2 Sekunden später zu hören "Sieht alles gut aus - ich schick sie gleich mal ins Krankenhaus, sie sind so bei 2-3 cm". Das war zuviel für mich - ich war da psychisch irgendwie überhaupt noch nicht so weit schon ein Baby zu bekommen - ich hatte doch noch einen Monat - ich wollte doch ins Geburtshaus und das geht erst bei 37+0..... Wahrscheinlich durch diese psychische Blockade (ich wüsste nicht weshalb sonst) - hat das mit der Geburt auch noch eine ganze Weile gedauert. Theodor kam erst am übernächsten Tag bei SSW 36+0 zur Welt. Trotz regelmäßiger und stärkerer Wehen (davon 10 Stunden lang alle 5 min), war mein Muttermund nach über 24 Stunden (ohne Schlaf) erst bei 3-4cm. Ich bekam dann ein Schmerzmittel (keine PDA - die wollte ich nicht - ich wollte so natürlich wie möglich entbinden), das mich die Wehen etwas weniger spüren ließ, wodurch ich eine reichliche halbe Stunde ruhen konnte (nicht schlafen, aber wenigstens vor mich hin dämmern). Und siehe da - eine reichliche Stunde nach der letzten Untersuchung war ich von knapp 4 auf reichlich 7cm gekommen. Dann wurde die Fruchtblase geöffnet, da ich sehr viel Fruchtwasser hatte und der Kopf so besser nach unten drücken konnte und von da an ging es für mich gefühlt sehr schnell. Eigentlich waren das zwar auch noch mal 2 1/2 Stunden, die Wehen waren dann aber plötzlich so intensiv, dass mir alles vorher vollkommen pillepalle vorkam. Schon bei der ersten Wehe nach dem Öffnen der Fruchtblase hing ich überrascht und laut veratmend an meinem Freund (ich stand in dem Moment), aber trotz der Schmerzen ging es mir plötzlich so gut, da ich endlich spürte, wie es vorwärts ging. Und um 1.11 Uhr am 1.2.12 (Theo hat anscheinend einen Sinn für zueinander passende Zahlen :D ) hatte ich endlich unser kleines Baby auf der Brust liegen. Er war zum Glück sehr groß und weit entwickelt, weshalb ihm die zeitige Geburt nicht viel ausgemacht hat. Der einzige Unterschied zu den anderen Babys auf der Station war, dass er 3 Tage lang in einem Wärmebettchen gelegen hat (wie auf einer Art beheizter Wassermatratze), wenn er nicht gerade bei mir oder Klaus auf der Brust lag.
Er wog 3390g und war 48cm groß und hatte einen Kopfumfang von 36cm. So sehen die meisten Babys ja mit 40 Wochen aus. Dazu muss man aber wissen, dass sowohl in meiner, als auch in der Familie meines Freundes, die Babys immer sehr groß und schwer waren und wir an sich sowieso mit einem 4kg- bis 4,5kg-Baby gerechnet haben. Ich war zur Geburt 54cm und 4400g, meine Schwester 54cm und 4200g, mein Freund 53 cm und 4200 g und unsere Nichten/Neffen waren auch alle so schwer. Tja und wenn eine 1,80m-Frau und ein 1,90m-Mann ein Baby erwarten, kommt dabei wahrscheinlich kein 2600g-Huschelchen heraus :D

Das ist doch auch mal was Neues - ein Geburtsbericht in der 9. SSW.

So ihr Lieben - ich verziere jetzt mal noch schnell die Muffins, die Theo morgen mit in den Kindergarten nimmt und hüpf' dann ins Bettchen. Uns steht wahrscheinlich eine unruhige Nacht bevor, da Theodor anscheinend etwas ausbrütet und es sich mit verstopfter Nase doof schlafen lässt.

Bis nächste Woche - dann erzähle ich euch, worum es bei meinem Gespräch mit der Hebamme so ging (bin selber gespannt, was ihr und mir dann alles für Fragen einfallen ;) ) und wie wir die letzte Uniwoche und die große Geburtstagsfeier zum 50. meiner Mutti überstanden haben.

Ich würde mich auch über Kommentare freuen - ich beantworte gern Fragen und freue mich auch über Anregungen oder Kritik, falls ich etwas eurer Meinung nach zu viel oder zu wenig erwähne.

Eure Gesine und der/die kleine Bauchbewohner/in



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Kommentare von Lesern:

Gesine, Dresden05.02.2014 19:57

Hallo Nancy - ich möchte gern in das Geburtshaus in Striesen auf der Schaufußstraße und bin da seit gestern offiziell angemeldet :D
VLG

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Nancy, Dresden04.02.2014 20:49

Huhu, deine Berichte sind schön zu lesen. Welches Geburtshaus hast du dir denn ausgesucht? War bei uns leider nicht möglich. Hoffe aber beim zweiten Kind drauf.
LG aus Dresden ;)

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Steffi, Köln04.02.2014 10:05

Hi, ich finde Du schreibst super. Viel Spaß noch.

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