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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Nachbericht

Alles Gute zum 1. Monatstag Annika :D

Die schöne Tagebuchzeit ist vorbei - ich hoffe, ihr habt die Berichte so gern gelesen, wie ich sie geschrieben habe!

Hallo ihr Lieben,

heute ist der 17.9. und unsere kleine Maus ist folglich schon einen ganzen Monat alt. Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Heute schreibe ich meinen letzten Bericht und es ist irgendwie ein komisches Gefühl hier nix mehr schreiben zu können. Es war immer ein gutes Gefühl alles Erlebte noch einmal in Ruhe aufzuschreiben. Mal schauen - vielleicht schreibe ich ja hier für mich ein Babytagebuch weiter :D

Wir haben uns sehr gut an das Leben zu Viert gewöhnt und können, glaube ich, von uns behaupten inzwischen sehr gut als 4-köpfige Familie zu funktionieren, sprich gut mit den kleineren und größeren Problemchen fertig zu werden.

Aber nun mal von Anfang an:

Annika wurde ja am Sonntag am frühen Abend geboren und wir waren dann halb 10 abends schon hier zu Hause. Es war ein sehr entspanntes und ruhiges Ankommen und wir haben die Ruhe unserer eigenen 4 Wände sehr genossen. Nach den andauernden Hebammen-, Krankenschwestern- und Arztbesuchen zu jeder Tag-. und Nachtzeit nach der ersten Geburt im Krankenhaus war das hier eine Wohltat und wir würden es immer wieder so machen. Das Geburtshaus und die entsprechende Betreuung davor und danach war für uns wirklich die perfekte Entscheidung.

In den ersten Tagen nach der Geburt kam unsere Hebamme jeden Tag zu Besuch. So konnte ich immer alle Fragen loswerden und fühlte mich sehr gut betreut. Es ist erstaunlich, wie viel man in 2 Jahren so vergisst. An sich dachte ich mir, dass das ja alles üüüüberhaupt kein Problem ist, da ich ja schon ein Kind hatte....aber ich habe so viele nützliche Kleinigkeiten wieder vergessen, dass ich über die Betreuung sehr glücklich war.

Klaus war in den ersten beiden Wochen zu Hause, wodurch Annika und ich uns super in Ruhe aneinander gewöhnen und uns von der Geburt erholen konnten. An sich hatte ich nach der Geburt keine großen Probleme. Aber die Bettruhe habe ich schon genossen und in den ersten Tagen hatte ich halt immer das Gefühl, dass da irgendwas nach unten raus rutschen würde, wenn ich mich nicht genug schone. Auch Niesen und Husten waren in der ersten Zeit sehr unangenehm. Dadurch, dass der Beckenboden noch so locker war und alles erst einmal wieder an den richtigen Platz finden musste, hatte ich immer das Gefühl, dass meine Gebärmutter nach unten durchrutschen könnte, wenn ich zu viel niese oder huste.... zum Glück hatte ich ja aber keine Erkältung :D

Am Dienstagabend begann bei mir der Milcheinschuss. Ich hatte sofort wieder meine "quadratischen" Brüste vom ersten Milcheinschuss im Sinn und mir graute es etwas vor der Nacht, da ich wusste, dass ich am Mittwoch früh vermutlich mit heißen harten Brüsten aufwachen würde. Erstaunlicherweise war das nicht der Fall. Sie waren zwar sehr voll, aber nicht richtig hart und es tat auch nichts weh. Erst dachte ich, dass das vielleicht daran liegt, dass nun ja auch das ganze Brustgewebe schon vom ersten Stillen noch vorgedehnt war und deshalb vielleicht die einschießende Milch besser "hinein passt" - aber Pustekuchen. Im Laufe des Mittwochs bekam ich dann wieder Probleme mit dem Milcheinschuss. Die Brüste wurden sehr voll, spannten, waren heiß und an manchen Stellen rot und taten weh. Wenn ich Annika gerade gestillt hatte und somit wieder etwas Zeit hatte, ehe die kleine Maus mich brauchte, bin ich deshalb öfters laaaaaange warm duschen gegangen und habe soviel Milch wie möglich ausgestrichen. Da das Abpumpen der Milch ja eher wieder Milchbildungsfördernd wirkt, wollte ich das vermeiden um nicht später noch mehr Probleme zu haben. Leider konnte ich nicht so viel Milch ausstreichen, wie ich gewollt hätte, weshalb ich dann doch abgepumpt habe. Das hat aber dann die erhoffte Linderung verschafft und nach dem Abpumpen habe ich wie empfohlen die Brust gekühlt, um der Milchneubildung ein klein wenig entgegenzuwirken.

Nach ein paar Tagen war die Problematik Milcheinschuss zum Glück vergessen. Dafür hatte ich dann sehr mit wunden Brustwarzen zu tun. Dieses Problem hatte ich schon nach der ersten Schwangerschaft. Meine Brustwarzen sind relativ klein und kurz, weshalb sie vom kräftigen Saugen an einigen Stellen eingerissen sind. Da bei Theo damals alle Cremes und Schwarzteebeutel und andere Hausmittelchen nicht geholfen hatten und nur ein Stillhütchen dann Besserung brachte, habe ich diesmal relativ schnell ein Stillhütchen genommen. Leider sind wir das bis jetzt nicht wieder richtig losgeworden. Wenn ich Annika ohne Stillhütchen stillen möchte, rutscht sie mit ihrem Mund immer von der Brust ab. Oft macht sie den Mund nicht weit genug auf, aber auch wenn ich darauf achte ihr die Brust nur zu geben, wenn sie den Mund richtig auf hat, rutscht sie oft ab und bekommt dieses benötigte Vakuum in ihrem Mund nicht hin. Meine Hebamme meint, dass das auch daran liegen könnte, dass sie evt. ein zu kurzes Zungenbändchen hat. Beim nächsten Arztbesuch möchte ich das mal erfragen (wenn meine Hebamme hier ist, schläft Annika immer gerade und wir wollen sie nicht extra wecken um nachzuschauen...). Seit ein paar Tagen machen wir aber wieder Fortschritte und sie trinkt immer öfter auch ohne Stillhütchen - zumindest wenn die Brust relativ weich ist. Wenn eine Brust sehr voll ist, bekommt sie die Brustwarze nicht richtig in den Mund und wir müssen doch aufs Stillhütchen zurückgreifen.
Ich sehe das Ganze aber relativ entspannt. Natürlich ist das nicht ideal mit dem Stillhütchen und ich will es auch loswerden, aber ich lasse uns da Zeit - ich probiere es immer erst ohne und denke, dass Annika das mit noch ein bisschen Übung sicher bald super schafft.

Abgesehen von den kleinen Stillschwierigkeiten entwickelt sich alles super. Ihre Neugeborenengelbsucht war nur ganz leicht da und auch schnell wieder weg. Und sie entwickelt sich prächtig. Vorgestern waren wir zur U3 und da war sie schon fast 4cm gewachsen und wog reichlich 4400g - hat also schon knapp 800g zugenommen unser Pummelchen :D Es ist schön, wenn die Waden und Ärmchen nach der Geburt dann täglich etwas speckiger werden und nicht mehr so dürr ausschauen (ich finde den Anblick der Waden so 3 Tage nach der Geburt immer so schlimm...kleine krumme Streichholzbeinchen....).

Im Gegensatz zu Theodor hat Annika leider ganzschön mit der Babyakne zu kämpfen. Also sie stört es ja nicht.... aber es schaut teilweise schon etwas bemitleidenswert aus mit den ganzen Pickelchen im Gesicht. Hoffentlich wird sie die genauso schnell wieder los, wie sie gekommen sind. Im Moment ändert sich der Zustand täglich... mal waren sie fast weg un d am nächsten Tag dann wieder überall.... na, mal abwarten.

Mit Theodor hat sich auch alles gut eingespielt. Er hatte zum Glück gar keine Phase, in der er Annika wieder loswerden wollte. Man hört das ja manchmal, dass die großen Geschwister sich nach der Geburt zwar erstmal freuen und das ein paar Tage lang spannend finden, dann aber fragen, wann das Baby denn nun wieder geht - als wäre es halt Besuch. Diese Gedanken scheinen Theodor nicht zu beschäftigen.
Er ist total süß mit ihr und plappert uns natürlich auch viel nach. Wenn Annika in einem anderen Zimmer anfängt zu weinen, rennt er oft hin, legt ihr (von ihm ausgesuchtes) Stofftier hin, legt seinen Kopf neben ihren und sagt "Alles gut kleine Annika" oder "Jaaaaaahhhh Jahhhhh - allles Gut - nichts passiert" :D Er plappert halt alle Redewendungen nach, die wir ihr gegenüber auch verwenden. Er akzeptiert es auch sehr gut, dass er manchmal kurz warten muss, weil ich mich erstmal schnell um Annika kümmern muss wenn sie schreit. Ich probiere aber dennoch immer für ihn da zu sein, so dass er nicht das Gefühl bekommt, dass er immer an 2. Stelle steht. Meist hole ich mir Annika dann und habe sie auf dem Arm, während ich mit ihm etwas spiele oder ihm beim Anziehen helfe oder so etwas. Oder er holt sich ein Buch und setzt sich neben uns, wenn ich stille und wir schauen zusammen das Buch an. Das klappt ganz gut.

Meistens sind die Beiden auch sehr rücksichtsvoll uns Eltern gegenüber und schreien nur abwechselnd und nicht gleichzeitig :D Und dass Theodors Trotzphase sich sehr abgeschwächt hat, hilft auch ungemein.
Natürlich kommt auch bei uns manchmal alles zusammen (Annika schreiend auf dem Arm, Theodor bockend auf dem Boden rumrollend, weil er sich nicht anziehen will und das am Besten noch 5min, bevor wir aus dem Haus müssen)...... Aber das war bisher die Ausnahme und im Kindergarten sehen sie das auch nicht so kritisch, wenn Theodor jetzt ab und an mal etwas zu spät kommt - mit einem kleinen Baby ist es halt echt schwer einen genauen Zeitplan einzuhalten :D

Abends hat sich alles sehr gut eingespielt. Meistens hat Annika Hunger, wenn Theodor ins Bett muss, so dass Klaus ihn in Ruhe ins Bett bringt (meist mit einem vorherigen Abstecher in unser Schlafzimmer um noch eine Runde auf dem großen Bett zu springen und zu toben :D) und ich mich um sie kümmere. Dann schläft Theo sehr schnell, Annika ist auch wieder zufrieden und wir haben auch etwas Ruhe für uns um zusammen zu essen, zu quatschen, fern zu schauen und einfach mal da zu sitzen und die Füße hoch zu legen :D

Ich bin nun sehr gespannt, wie sich alles weiter entwickelt. Am Meisten freue ich mich schon darauf, wenn Annika sich dann viel von ihrem großen Bruder abguckt. Ich bin gespannt, wie sich ihre Entwicklung von Theodors unterscheidet und wie schnell sie ihm nacheifert und wer dann dem anderen mehr auf die Nerven geht :D

Klaus ist mit den 2 Kindern jetzt zufrieden (bzw. nervlich ausgelastet :D ). Er ist sich im Moment sicher, dass er keine weiteren Kinder will. Eigentlich reichen 2 Kinder ja auch..... für mich ist das Thema drittes Kind aber noch nicht vom Tisch. Wenn ich auf meine kleine Maus herunterschaue und mir vorstelle, dass das das letzte Mal, ist, dass ich so ein kleines Würmchen in meinen Armen halte, dann ist das für mich einfach ein ganz komisches Gefühl... das fühlt sich einfach falsch an. Ich möchte an sich, also schon gern, noch ein drittes Kind. Aber das geht natürlich nur, wenn Klaus das dann auch möchte. Und nun reichen sowieso erstmal die beiden, die wir schon haben. Nach der Elternzeit muss ich dann erst einmal das Studium zu Ende bringen, was auch noch eine Weile dauert und eine Arbeit finden. Ein eventuelles drittes Kind ist also auf jeden Fall noch 5 Jahre hin.... Aber wir sind ja (zumindest für heutige Standards) noch jung und haben noch reichlich Zeit uns dahingehend zu entscheiden.

Jetzt danke ich Euch erstmal fürs treue Lesen meines Tagebuchs. Ich hoffe, dass es Euch gefallen hat und hoffentlich auch dem einen oder anderen mit den eigenen Plänen geholfen hat. Es hat mir großen Spaß gemacht hier zu schreiben und wer weiß - vielleicht schreibe ich ja irgendwann noch einmal ein Tagebuch.

Allen Schwangeren wünsche ich jetzt eine wunderschöne Schwangerschaft, eine entspannte Geburt und gesunde kleine glückliche Babys!!!

Tschüss,
Eure Gesine und Annika (die die ganze Berichterstattung gerade übrigens verschlafen hat :D )

PS.: Falls ihr noch irgendeine Frage habt bzw. ich hier ein Thema gerade vergessen habe, fragt bitte einfach in den Kommentaren - ich werde immer noch mal hier reinschauen und diese dann sehr gern beantworten.



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Kommentare von Lesern:

Sandra, Ringgau26.09.2014 00:28

Liebe Gesine,
vielen Dank für dein tolles Tagebuch. Ich werde es vermissen.
Alles Gute für euch und viel Erfolg weiterhin für dein Studium.

Liebe Grüße
Sandra

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ruhige Ankunft, Stillprobleme, stolzer großer Bruder, weitere Kinder